Beier und Guirassy belohnen leidenschaftlichen BVB

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Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge sollte es für den zuletzt strauchelnden BVB beim Topspiel gegen RB Leipzig wieder besser werden – und das wurde es bei einer leidenschaftlichen Vorstellung inklusive Rückstand.


Das dürfte der geneigte Bundesliga-Fan selten gesehen haben: BVB-Coach Nuri Sahin, der zuletzt eine Halloween-Woche des sportlichen Grauens erlebt hatte (2:5 nach 2:0 bei Real Madrid, 1:2 nach 1:0 in Augsburg und das 0:1-Aus im DFB-Pokal in Wolfsburg), musste vor diesem schweren Heimspiel gegen RB auf gleich zehn Spieler verzichten – darunter Torwart Kobel (Hüftprobleme), Adeyemi (Muskelverletzung), Anton (Bauchmuskeln, Hüfte), Ryerson (Adduktorenprobleme) oder auch Süle (Syndesmoseverletzung). Immerhin konnte er Sabitzer nach Rückenprobleme wieder in die Startelf, der auch Keeper Meyer angehörte, einbauen.


Diesen Umstand gepaart mit den zuletzt negativen BVB-Ergebnissen wollten die Leipziger, die nach ihrem verdienten 4:2 im DFB-Pokal gegen St. Pauli einige Male wieder zurückrotiert hatten, ausnutzten. Auch weil sie selbst saisonübergreifend mit 19 (!) Ligaspielen ohne Niederlage sowie mit erst drei (!) Gegentoren in dieser Spielzeit angereist waren.


Es sollte aber anders kommen: Denn anfangs mit Dreierkette agierende Leipziger wurden komplett hinten reingedrückt vom anschiebenden BVB, der auch direkt zu Großchancen kam. Doch weder der geblockte Gittens (6. Minute), der freistehend daneben köpfende Beier (10.) noch der frei vor Gulacsi auftauchende Gittens (14.) brachten die Kugel im Gehäuse von RB-Schlussmann Gulacsi unter.

Sesko eiskalt, Beier am rechten Fleck


Das doppelt Bittere war im Anschluss, dass Rose zirka ab Minute 20 von Dreier- auf Viererkettenaufbau umstellte und sein Team fortan selbst mehr stattfand. Tor zum 1:0 mit dem ersten Abschluss inklusive: Es wurde über die linke Seite aufgebaut, ehe Openda links im Strafraum beim Duell mit Can mit der Hacke nach hinten legte und Sesko fand. Der Stürmer fackelte nicht lang und zimmerte die Kugel mithilfe der Unterkante der Latte am nur noch leicht berührenden Meyer vorbei ins Netz. Auch Schlotterbeck kam hier zu spät (27.).


Groß geschockt zeigten sich die Sahin-Schützlinge davon aber nicht, sie meldeten direkt bei ihrer sowieso intensiv vorgetragenen Performance weitere Ansprüche an – auch wenn Gittens mit seinem Flachschuss zunächst an einer großartigen Beinparade von Gulacsi verzweifelte (29.).


Nur eine Minute später war es nach Groß-Flanke allerdings soweit: Bensebaini stieg am höchsten, bugsierte die Kugel mittig vor den Kasten zum lauernden Beier, der sauber und gedankenschnell unter die Latte zum 1:1 einschoss. Das sollte auch der Pausenstand sein, auch weil Sesko noch einmal vergab (41.) und Guirassy einen Nmecha-Steilpass falsch einschätzte (45.+2).

Guirassy belohnt Dortmund


Obwohl in den zweiten 45 Minuten sicherlich gerade bei den Schwarz-Gelben die Kräfte etwas nachließen, blieb die BVB-Mannschaft das bessere Team. Annäherungen über Brandt und Beier/Guirassy (jeweils 49.) inklusive. Und vor allem über Schlotterbeck, der aus der Drehung an Gulacsi verzweifelte (59.). Auf der anderen Seite heimste Can nach einem starken Tackling gegen Openda zudem Applaus von den Rängen ein (63.).


Das Beste in dieser Phase: Die Dortmunder wussten sich auch mit dem verdienten 2:1 zu belohnen (65.). Beier gab dabei einen Ball nahe der rechten Seitenlinie nicht auf, schnappte ihn sich stattdessen und flankte ins Zentrum. Dort stieg Guirassy zwischen Geertruida und dem sehr passiv agierenden Joker Elmas hoch und nickte rechts ins Eck ein zur umjubelten Führung.


Umjubelt waren in der Schlussphase auch Zweikämpfe und starke Tacklings etwa von Schlotterbeck – oder auch von Can, der in der 68. Minute nach einem schönen Leipziger Spielzug über Kampl und Elmas stark kurz vor der Torlinie zu retten wusste. Vorzuwerfen war einem an diesem Abend absolut leidenschaftlich agierenden BVB eigentlich nur die mangelhafte Chancenverwertung. Doch sei’s drum, denn anbrennen ließen die Westfalen nichts mehr und tüteten demzufolge nach negativen Resultaten einen Befreiungsschlag ein.

Tore und Karten


0:1Sesco (27′)


1:1Beier (30′)

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Spieldaten
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Dortmund
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Leipzig
Spielinfo
Stadion Signal-Iduna-Park
Zuschauer 81.365 (ausverkauft)


Weiter geht es wie folgt: Der BVB hat in der Champions League das Heimspiel gegen Sturm Graz (Dienstag, 21 Uhr) vor der Brust, ehe es in der Liga nach Mainz geht (Samstag, 15.30 Uhr). Das erstmals nach 19 ungeschlagenen Bundesliga-Spielen wieder als Verlierer vom Platz gehende Leipzig reist nach Glasgow (ebenfalls Dienstag, 21 Uhr), dann empfängt RB Gladbach (Samstag, 18.30 Uhr).

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