Bilder der Szene in der iranischen Hauptstadt machen in den sozialen Medien die Runde. Ein Video zeigt die junge Frau, die mit verschränkten Armen hin und her geht und nur einen BH und ein Höschen trägt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw protestierte sie mit ihrer Aktion gegen strenge Kleidervorschriften im Iran, Berichten zufolge nach einem Zusammenstoß mit Sicherheitskräften.
„Für die meisten Frauen ist es einer ihrer schlimmsten Albträume, in Unterwäsche in der Öffentlichkeit aufzutreten“, schreibt jemand zu dem Video
Regierungsnahe Medien berichteten, dass der Sicherheitsdienst der Universität die Studentin mit der Begründung, sie habe „geistige“ Probleme, der Polizei übergeben habe. Laut Amir Mahjob, einem Sprecher der Universität, „wurde auf der Polizeistation festgestellt, dass sie unter starkem psychischen Druck stand und eine psychische Störung hatte.“ Die Zeitung Hamshahri schreibt, dass die junge Frau „nach einer Untersuchung höchstwahrscheinlich in eine psychiatrische Einrichtung überwiesen wird“.
In der Islamischen Republik Iran gelten strenge Kleidervorschriften für Frauen. Sie müssen im öffentlichen Raum ein Kopftuch tragen. Die Moralpolizei prüft, ob die Regeln eingehalten werden, doch die jüngeren Generationen ignorieren sie zunehmend, insbesondere in Teheran und anderen Großstädten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte umgehend die Freilassung der entkleideten Frau.