FC Luzern U21 gewinnt in Derby gegen den SC Kriens mit 3:1

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FC Luzern spielt ein starkes Derby, Kriens-Supporter verwehren das Eintrittsgeld

Die U21 des FC Luzern gewinnt das Promotion-League-Derby 3:1 gegen den SC Kriens. Spitzenteam Kriens bekundet einmal mehr Mühe mit einem U21-Team.

FCL-Doppeltorschütze Ronaldo Dantas Fernandes (links) erobert hier vor dem Krienser Leandro Aversa den Ball.

Bild: Patrick Hürlimann (Luzern, 2. 11. 2024)

Die Krienser galten als Favorit in diesem Derby, herausgekommen ist es ganz anders. Die Luzerner überforderten den Stadtnachbarn, vor allem in der ersten Halbzeit. Während dieser sahen die Krienser kein Land, zu gut spielten die jungen Luzerner, zu schnell, und schliesslich auch präzis. Die frühe Führung durch den spielstarken Ronaldo Dantas Fernandes in der 4. Minute baute Sascha Meyer nach einem mustergültigen Konter zum 2:0 aus. «Spielerisch ist vieles aufgegangen», sagte FCL-Trainer Michel Renggli hinterher, «so macht das Freude als Trainer.» Mario Frick, Cheftrainer des Super-League-Teams, war auf der Zuschauertribüne ob der Spielfreude der Jungmannschaft ebenfalls begeistert.

So gross die Freude im FCL-Lager auch war, so niederschmetternd präsentierte sich die Stimmung im SCK-Team. Trainer Gianluca Frontino nahm sich einige Minuten, um im Mittelkreis seine Mannschaft wieder aufzurichten, und sagte danach: «Wir hatten zuletzt drei, vier sehr gute Wochen. Nun hatten wir Mühe mit einem U21-Team, wie immer in dieser Saison.» Mit der Tempofestigkeit dieser Teams über die gesamte Spielzeit bekunden die Krienser Mühe. Ein Umstand, den es zu beseitigen gilt, um in dieser Liga ganz vorne mithalten zu können.

Wunsch nach Platzabtausch im Vorfeld des Derbys

Im Vorfeld dieses Derbys erreichte den Schweizerischen Fussballverband eine Anfrage des FCL, das Spiel auf das Krienser Kleinfeld zu verlegen. Den Heimvorteil freiwillig den Kriensern überlassen? Darauf liess sich das Gremium nicht ein. Kein Schelm, wer denkt, dass Michel Rengglis Truppe sich einen Vorteil erhofft hat, auf dem Kleinfeld-Kunstrasen die Tempostärken noch besser auszuspielen. Michel Renggli liess durchblicken, dass der Rasen im Leichtathletik-Stadion auf der Hubelmatt nicht mehr einfach zu bespielen sei. Schliesslich aber blieb seine Sorge nach der Darbietung seines Teams unbegründet.

Glücklich über den Umstand, den Spielort nicht abzutauschen, waren auch die fleissigen Gastronomen, die Warteschlangen vor dem Bier- und Wurststand waren länger als sonst üblich. Weniger glücklich zeigte sich indes der FCL-Kassier über die Zahlungsmoral einiger Krienser Supporter. Seiner Aussage nach hätten sich die rund 25 lautstark Supportenden auf der Gegenseite geweigert, ihm das Eintrittsgeld von zehn Franken pro Kopf auszuhändigen. Die Nachfrage bei einem Teil der Beschuldigten ergab Folgendes: Nie seien sie von jemandem aufgefordert worden, Eintritt zu bezahlen. Wie dem auch sei, dem FCL fehlen nun rund 250 Franken in der Kasse.

Kriens wartet noch immer auf Forfait-Entscheid

Wichtiger dürfte dem Klub die drei Punkte gegen die Krienser sein, das Punktepolster auf die Abstiegsränge wächst weiter an. Wenn auch die Höhepunkte in der zweiten Halbzeit mehr oder weniger ausblieben, der FCL geriet nie in Gefahr, das Spiel noch aus der Hand zu geben. Vor allem dann nicht, als sich SCK-Goalie Lars Hunn dazu verleiten liess, den ballführenden Sascha Meyer im Strafraum zu Fall zu bringen. Den fälligen Penalty verwertete Dantas Fernandes sicher zum 3:0 (70.). Dem Krienser Stürmer Andi Ukmata gelang bloss noch der Treffer zum 1:3-Endstand (80.). «Wir erzielten diesmal die Tore, die uns sonst manchmal gefehlt haben», zeigte sich Renggli erleichtert. «Zudem spielten wir konzentriert und hervorragend defensiv.»

Sein Kontrahent Frontino mochte ihm nicht widersprechen, sprach davon, dass die Halbzeitführung von 2:0 für den FCL mehr als verdient gewesen sei. «In der zweiten Halbzeit versuchten wir, uns besser dagegenzustemmen. Wir sind dann auch etwas besser in die Zweikämpfe gekommen.»

Trotz dieser Niederlage erwartet der SC Kriens Punktezuwachs: Noch immer ist die Wertung des Spiels Zürich U21 – Kriens (4:0 am 25. September) hängig. Die Rekurskommission des Verbands hat zu entscheiden, ob die Zürcher zu viele mehrheitlich nicht in der Schweiz ausgebildete Spieler auf dem Matchblatt stehen hatte. Auch der SC Brühl hat nach Austragung gegen die Zürcher denselben Protest deponiert. Der Entscheid wird im Verlauf dieser Woche erwartet.

Luzern U21 – Kriens 3:1 (2:0)
Leichtathletik-Stadion. – 400 Zuschauende. – SR Prskalo. – Tore: 4. Dantas Fernandes 1:0. 36. Meyer 2:0. 70. Dantas Fernandes (Foulelfmeter) 3:0. 80. Ukmata 3:1. – Luzern U21: Bock; Bung Hua Freimann (86. Xhemaili), Urtic, Bung Meng Freimann, Britschgi; Walker (67. Haag), Zimmermann (78. Näpfer); Dantas Fernandes; Bieri (86. Zaric), Breedijk, Meyer 86. Komatovic). – Kriens: Haben; Riedmann (46. Willimann), Hermann, Heiniger, Gegaj (81. Caserta); Fähig; Kadima, Aversa (72. Rüedi); Siegrist (72. Facal Castro), Ukmata, Riese (46. Hoxha).

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