Bittere Niederlage: Vier Spiele, null Punkte: YB verliert auch gegen Shakhtar Donetsk

Bittere Niederlage: Vier Spiele, null Punkte: YB verliert auch gegen Shakhtar Donetsk
Bittere Niederlage: Vier Spiele, null Punkte: YB verliert auch gegen Shakhtar Donetsk
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Trotz des ersten Tores verlieren die Young Boys auch ihr viertes Spiel in der laufenden Champions-League-Saison. In Gelsenkirchen unterlag der Schweizer Meister nach Führung mit 1:2 Shakhtar Donetsk.

Nur für kurze Zeit war die YB-Welt an diesem kalten Herbstabend im Ruhrpott in Ordnung. Kastriot Imeri brachte die Berner in der 27. Minute nach zuvor drei torlosen Spielen durch einen eklatanten Fehler im Spielaufbau der Ukrainer in Führung. Nach einem Pass von Cheikh Niasse behielt der offensive Mittelfeldspieler vor Dimitri Risnyk die Nerven und schoss zum 0:1 in einem Auswärtsspiel, das sich dank der angereisten YB-Fans nicht wie ein Eins anfühlte Shakhtars Exil.

Benito hatte kein Glück

Berns Glück hielt ganze vier Minuten an. Dann betrat Georgi Sudakov die Bühne. Innerhalb von zehn Minuten zeigte der 22-jährige ukrainische Nationalspieler, warum er auf der Wunschliste mehrerer europäischer Top-Klubs steht.

Zunächst nahm er mit einem geschickten Lauf die halbe YB-Abwehrlinie aus dem Spiel und spielte Alexander Zubkov von der Grundlinie aus ein, der den Ball nur noch einschieben musste. Anschließend spielte er einen komplizierten Doppelpass mit Eguinaldo, bevor er Lukas Lakomy umdribbelte und punktete mit einem kraftvollen Schuss ins lange Toreck.

Besonders bitter war es für die Young Boys: Kapitän Loris Benito wurde beim Ausgleich an der Seitenlinie behandelt, wodurch die Berner in Unterzahl und Ungleichgewicht zurückblieben. Benito verletzte sich beim Versuch, den Ball zu klären, am Oberschenkel und konnte nicht weitermachen. Später musste auch Sandro Lauper, der andere Innenverteidiger, verletzungsbedingt das Feld verlassen.

YB ohne Durchschlagskraft

Es war ein verdienter Sieg für Shakhtar. Die Ukrainer kontrollierten über weite Strecken das Spiel und waren im Angriff gefährlicher. Es war Marwin Keller zu verdanken, dass YB nicht frühzeitig in Rückstand geriet. Der überraschend für David von Ballmoos zwischen den Pfosten eingewechselte Torwart parierte nach einer Viertelstunde stark gegen Eguinaldo. 20 Minuten vor dem Ende stand er erneut im Rampenlicht, als er einen Schuss von Sudakov um den Pfosten lenkte.

Bern seinerseits kam nur einmal dem Ausgleich nahe, als Silvère Ganvoula kurz vor der Pause eine scharfe Flanke von Lewin Blum köpfte, aus kurzer Distanz aber zu hoch zielte. Ansonsten blieb vieles unpassend, auch in der Schlussviertelstunde, als die Gäste ihre beste Phase hatten. Allerdings waren die Berner entweder zu ungenau oder nicht zielstrebig genug. Die chronische Auswärtsschwäche der Young Boys in der Champions League hielt an. In elf Auswärtsspielen holten die Berner gerade mal zwei Punkte.

Auch wenn die Gegner in der zweiten Hälfte der Champions-League-Saison tendenziell eher in Reichweite von YB liegen, dürfte die magere Ausbeute aus den ersten vier Spielen den Schweizer Meister im Kampf um die K.-o.-Plätze entscheidend zurückgeworfen haben.

Zitate aus dem YB-Lager

Der Videoticker

  • 72.

    Keller pariert Kevins Kopfball

  • 71.

    Zubkov schießt fast das dritte Tor für Shakhtar

  • 41.

    Sudakov vollendet eine wunderbare Kombination – Shakhtar hat das Spiel gedreht

  • 31.

    Zubkov punktet – Shakhtar gleicht sofort aus

  • 27.

    Niasse erobert den Ball, Imeri schließt ab – YB geht in Führung

  • 15.

    YB leistet sich im Spielaufbau einen Fehler – Keller bewahrt die Berner vor dem Rückstand

  • 9.

    Shakhtar jubelt, aber der Führungstreffer zählt nicht

  • 0.

    YB-Trainer Magnin erklärt: Deshalb sitzt Monteiro nur auf der Ersatzbank

  • 0.

    Shakhtar zwischen Krieg und Champions League

    Die Young Boys treffen in der vierten Runde der Champions League auf Schachtjor Donezk. Für die Ukrainer ist Fußball in Kriegszeiten nur noch Nebensache. Der Ukraine-Experte Thomas Grimm erklärt.

    Zu den Artikeln:

    Teil 1.

    Teil 2.

  • 0.

    Shakhtar Donetsk spielt seit zehn Jahren im Exil

    Shakhtar ist seit zehn Jahren ohne Zuhause. Der stolze Verein, der 1936 von Bergleuten im Donbass gegründet wurde und 2009 den UEFA-Pokal gewann, musste sein Heimatland zu Beginn der Saison 2014/15 nach der Annexion der Krim durch den russischen Machthaber Wladimir Putin verlassen der schwelende Konflikt in der Ostukraine.

    Der Verein zog zunächst ins Exil nach Lemberg nahe der polnischen Grenze. Aufgrund der fehlenden Unterstützung am anderen Ende des Landes und natürlich auch der Zuschauer rückte der Verein etwas näher an seine Heimat, nach Charkiw, und Shakhtar trug seine Heimspiele schließlich in der Hauptstadt Kiew aus. Mit dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 zog der Verein zurück nach Lemberg.

    Die Veltins-Arena in Gelsenkirchen: Der Austragungsort von Schachtjor Donezk in der Champions League.

    IMAGO/Vitalii Kliuiev

  • 0.

    Gute Erinnerungen an Shakhtar

    YB traf in der UEFA-Champions-League-Qualifikation 2016/17 auf Schachtjor Donezk – beide Teams gewannen ihre Heimspiele mit 2:0, wobei sich die Schweizer Mannschaft im Elfmeterschießen durchsetzte.

  • 0.

    Highlights der letzten Spiele

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