Äquatorialguinea ordnete am Dienstag ein hartes Vorgehen gegen Sex in Regierungsbüros an, nachdem in den sozialen Medien durchgesickerte private Videos zu zeigen schienen, die einen hochrangigen Beamten des Finanzministeriums beim Sex mit mehreren Frauen an verschiedenen Orten, darunter auch in seinem Büro, zeigten.
Die Regierung sagte, sie ergreife Maßnahmen, weil die Videos das Image des kleinen zentralafrikanischen Landes verunglimpft hätten.
Äquatorialguinea wird seit Jahrzehnten vom selben Präsidenten regiert und der Skandal erschüttert die Regierung, seit die Videos letzte Woche erstmals auftauchten.
Lokalen Medienberichten zufolge seien bei einer Razzia im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen Hunderte Amateurvideos im Haus des Finanzbeamten gefunden worden. Lokale Medien berichteten, dass es sich bei den in den Videos gezeigten Frauen offenbar um Ehefrauen anderer mächtiger Regierungsvertreter und andere Familienmitglieder handelte.
Reuters konnte die Echtheit der Videos nicht überprüfen.
Am Dienstag ordnete Vizepräsident Nguema Obiang Mangue neue Maßnahmen an, um zu verhindern, dass Justiz- und Ministeriumsbeamte illegale Handlungen am Arbeitsplatz begehen, heißt es in einer Regierungserklärung. Dazu gehörten die Installation von Überwachungskameras in allen Büros sowie verstärkte Sicherheitsmaßnahmen.
„Die Exekutive trifft diese Entscheidung angesichts der Videos sexueller Natur, die in den letzten Tagen in den sozialen Medien viral gegangen sind und das Image des Landes verunglimpfen“, heißt es in der Erklärung der staatlichen Informationsagentur.
In der Erklärung hieß es, die Maßnahmen seien bei Dringlichkeitssitzungen mit dem Obersten Gerichtshof, dem Generalstaatsanwalt und anderen vereinbart worden.
Es hieß, dass diejenigen, die auf den Sexvideos zu sehen seien, suspendiert würden, ohne ihre Namen zu nennen, während diejenigen, die für die Sicherung der Gebäude, in denen die Videos angeblich gedreht wurden, verantwortlich seien, wegen Nichterfüllung ihrer Arbeit gerügt würden.
Präsident Teodoro Obiang regiert seit 45 Jahren Äquatorialguinea, eine Nation mit rund 1,7 Millionen Einwohnern an der Westküste Zentralafrikas, und ist der am längsten amtierende Präsident der Welt.