Brienz: Evakuierung ist abgeschlossen – 20 Minuten

Brienz: Evakuierung ist abgeschlossen – 20 Minuten
Brienz: Evakuierung ist abgeschlossen – 20 Minuten
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Brienz/Brinzauls ist zum zweiten Mal in eineinhalb Jahren seit Sonntagmittag wieder unbewohnt. Wegen der Gefahr eines möglichen Schuttstroms hatte die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz/Brinzauls gehört, die Evakuierung anordnen müssen. Um 13 Uhr mussten alle 91 Bewohnerinnen und Bewohner das Dorf mitsamt ihren Haus- und Nutztieren verlassen haben. «Für alle Bewohnenden konnten Wohnungen gefunden werden», teilt die Gemeinde mit.

Für Brienz/Brinzauls gilt nun die Phase Rot. Dies bedeutet, dass das Dorf und das gefährdete Gebiet um das Dorf herum bis auf Weiteres nicht mehr betreten werden dürfen.

«Um 13 Uhr gingen Verantwortliche der Gemeinde, des kantonalen Amts für Militär und Zivilschutz, der Polizei und der Feuerwehr das gesamte Dorf noch einmal ab und stellten fest, dass sich niemand mehr in Brienz/Brinzauls befand», heisst es in einer Mitteilung.

Um das Betretungsverbot durchzusetzen und die Sicherheit im Dorf zu gewährleisten, wird der Ort ab sofort elektronisch überwacht. Dies wohl, um Plünderungen zu verhindern. «Für Langfinger ist Brienz/Brinzauls vermutlich sowieso kein lohnendes Ziel: Die Bewohnerinnen und Bewohner dürften alles, was von grösserem Wert ist, mitgenommen haben», schreibt die Gemeinde.

In der Schutthalde hoch über Brienz/Brinzauls sind seit der zweiten Septemberhälfte rund 1,2 Millionen Kubikmeter Schutt in Bewegung geraten. Der Schutt stammt vom Schuttstrom und Felssturz vom 15. Juni 2023 und bewegt sich in der steilen Schutthalde 20 bis 40 Zentimeter pro Tag talwärts. Die Geologen gehen davon aus, dass sich die Masse von selbst wieder beruhigt, sobald sie flacheres Gelände erreicht hat. Dies dürfte aber mehrere Monate dauern.

Obwohl die Beruhigung die wahrscheinlichste Entwicklung ist, besteht für Brienz/Brinzauls eine akute Gefahr: Statt sich zu beruhigen, könnte die Masse auch abgleiten und zu einem sehr schnellen Schuttstrom werden. Dieser könnte das Dorf mit 80 oder mehr Stundenkilometern erreichen und dort grosse Zerstörung anrichten. Für eine Alarmierung und Evakuierung wäre dann keine Zeit, weshalb das Dorf vorsorglich evakuiert werden musste.

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