Stand: 24.11.2024, 13:03 Uhr
Von: Dominik Jung
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Ein unsteter Jetstream könnte den Winter radikal umgestalten. Ein Klimatologe warnt vor Extremen: von lauem Klima bis hin zu eisiger Kälte.
München – Der Jetstream gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net warnt: „Ein instabiler Jetstream sorgt für chaotische Winter: Mal bringt er milde Luft aus dem Süden, mal eiskalte arktische Kaltluft direkt nach Mitteleuropa“. Für den Winter 2024 bedeutet das, dass uns entweder frühlingshafte Temperaturen oder plötzlich ein Kälteeinbruch drohen könnten, wie es ihn zuletzt vielerorts gegeben hat. Ein verlässlicher Verlauf ist kaum vorhersehbar.
Die Ursache liegt in der zunehmenden Erwärmung der Arktis. Dadurch verliert der Jetstream an Energie, wird langsamer und gerät ins Stocken. Anstatt Wetterlagen zügig zu bewegen, können sie sich wochenlang festsetzen – mit dramatischen Folgen.
Winterchaos in Deutschland: Verfrühter Frühling oder doch Eiszeit? Meteorologe sicher: Er wird extrem
Den Jetstream beschreibt Jung als „eine mächtige Luftströmung, die unser Wetter lenkt“. Die Schwankungen könnten den kommenden Winter zu einem der unberechenbarsten der vergangenen Jahre machen. In einigen Szenarien könnte warme Luft aus dem Mittelmeerraum Deutschland einen milden, regenreichen Winter bescheren – mit Temperaturen von bis zu 15 Grad an manchen Tagen. Andererseits könnte der Jetstream eiskalte Polarluft zu uns führen, was heftige Schneestürme oder Kälteeinbrüche zur Folge hätte. In welche Richtung es gehen wird, ist noch nicht abzusehen.
Das Risiko festgefahrener Wetterlagen steige dann ebenfalls. Ein schwacher Jetstream kann über Wochen hinweg entweder Regenfronten oder Hochdruckgebiete mit frostig kalter Luft in einer Region halten. „Das Wetter ist in den vergangenen Jahren extremer geworden, und der Winter 2024/25 wird da keine Ausnahme sein“, erklärt Jung. Die Modelle zeigen eine Tendenz zu mehr Dynamik, aber auch mehr Chaos.
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„Müssen uns auf alles einstellen“: Mildes Wetter und Schnee-Chaos könnten sich im Winter die Hände reichen
Für Winterfreunde gibt es Hoffnung, aber keine Garantie: Eine längere Kältephase mit Schnee könnte genauso wahrscheinlich sein wie ein erneuter Mildwinter. In einer ersten, frühen Winterprognose deutete vieles noch darauf hin, dass die „kalte Jahreszeit“ bemerkenswert mild werden würde.
Der Jetstream bleibt also der Joker, der entscheidet, ob sich Deutschland auf Glühwein bei Schnee oder auf Frühlingsgefühle im Dezember einstellen muss. Besonders besorgniserregend ist, dass selbst die Langfristmodelle nur vage Vorhersagen liefern können – der Jetstream macht das Wetter so unberechenbar wie nie zuvor.
„Wir müssen uns auf alles einstellen“, betont Jung. „Der Winter 2024 könnte uns überraschen – mit milden Temperaturen, Frostchaos oder beidem.“ Klar ist nur: Der Jetstream wird auch in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen, und seine Instabilität könnte uns dauerhaft unruhige Winter bescheren.
