Eine DHL-Frachtmaschine, die Deutschland mit Litauen verbindet, ist am Montagmorgen bei einer Notlandung in der Nähe des Flughafens in Vilnius abgestürzt. Die Behörden schließen die Möglichkeit einer Straftat nicht aus.
„Das Flugzeug sollte am Flughafen Vilnius landen und stürzte wenige Kilometer vom Flughafen entfernt ab“, sagte Renatas Pozela, Leiter des Feuerwehr- und Rettungsdienstes. „Alle vier Besatzungsmitglieder wurden gefunden. Leider wurde einer von ihnen für tot erklärt“, sagte er. Der Unfall ereignete sich gegen 4:30 Uhr (Pariser Zeit).
Eine offene Untersuchung
Während des Unfalls, gefolgt von einem Brand, geriet ein Haus in Brand. Die Behörden gaben an, dass alle Bewohner sicher evakuiert worden seien. Laut Ausra Rutkauskiene, einer DHL-Firmenmanagerin in Litauen, beförderte das Flugzeug „Sendungen von verschiedenen Kunden“ und nicht nur von einem.
Die Behörden, die eine Untersuchung eingeleitet haben, schließen bislang keinen Grund für den Absturz aus. „Es ist verfrüht, ihn (den Absturz) mit irgendetwas in Verbindung zu bringen“, sagte Darius Jauniskis, Chef des litauischen Geheimdienstes. „Wir arbeiten mit unseren ausländischen Partnern zusammen, um alle möglichen Informationen zu erhalten. „Wir können die Möglichkeit eines Terroranschlags nicht ausschließen“, sagte er.
„Wir haben gewarnt, dass so etwas möglich sei, wir sehen ein zunehmend aggressives Russland, (…), aber wir können noch nicht (…) mit dem Finger auf die Menschen zeigen“, erklärte Darius Jauniskis weiter. Anfang November wurden in Litauen und Polen mehrere Personen im Fall von Brandpaketen festgenommen, die per Flugzeug in verschiedene europäische Länder verschickt wurden.
Brandpakete
In diesem Sommer wurden in den Lagern des Logistikkonzerns DHL in Deutschland und Großbritannien Pakete mit Brandsätzen gefunden, die dort Feuer fingen. In Polen habe ein Paket laut der Tageszeitung auch einen DHL-Lastwagen in Brand gesteckt Gazeta Wyborcza.
Ein Berater des litauischen Präsidenten für nationale Sicherheit schrieb diese Operation daraufhin Russland zu. Der deutsche Geheimdienst hatte zuvor auch mit dem Finger auf die Russische Föderation gezeigt. Am 14. Oktober warf BfV-Chef Thomas Haldenwang bei einer Anhörung im Bundestag Moskau offen vor, hinter der „DHL-Affäre“ zu stecken, insbesondere im Fall eines in einem DHL-Spediteurzentrum in Leipzig in Brand geratenen Pakets (Osten) im Juli.