Nach Warnung vor russischer Sabotage –
DHL-Frachtflugzeug stürzt auf Wohnhaus in Litauen
Ein Flugzeug, das für den Postdienstleister DHL unterwegs war, ist am Montagmorgen auf ein Gebäude in Vilnius gestürzt. Eine Person kam ums Leben, drei weitere wurden verletzt.
Publiziert heute um 07:20 Uhr
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Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug der spanischen Swift Air ist am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius auf ein Wohnhaus gestürzt. Dabei ist eine Person ums Leben gekommen. Beim Getöteten handelt es sich um einen spanischen Staatsbürger, sagte ein Vertreter der Polizeibehörde am Vormittag. Die übrigen Insassen des Flugzeugs – ein Deutscher, ein weiterer Spanier und ein Litauer – seien verletzt worden.
Zum gesundheitlichen Zustand der Verletzten machten die Behörden zunächst keine weiteren Angaben. Zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort im Einsatz. Der Verkehr am Unfallort sei eingeschränkt. Nach vorläufigen Daten des Rettungsdienstes seien die Einsatzkräfte um 5:28 Uhr Ortszeit informiert worden, dass ein Frachtflugzeug auf ein Gebäude gestürzt sei. Dabei soll es sich um zweistöckiges Wohnhaus handeln.
Polizeichef: «Antworten brauchen Zeit»
Die Suche nach der Ursache für den Absturz der Frachtmaschine wird nach Angaben des litauischen Polizeichefs einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Besichtigung des Tatorts, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern. «Diese Antworten werden nicht so schnell kommen», sagte Arunas Paulauskas am Morgen auf einer Pressekonferenz.
Das Flugzeug habe versucht zu landen und die Landebahn nicht erreicht, schilderte Paulauskas. Der Absturz sei «höchstwahrscheinlich auf einen technischen Fehler oder ein menschliches Versagen zurückzuführen». Zugleich sagte er auf die Nachfrage, ob es sich auch um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, dass ein solches Szenario nicht auszuschliessen sei. «Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.»
Der Leiter des litauischen Rettungsdienstes, Renatas Pozela, sagte, dass das Frachtflugzeug wenige Kilometer vor dem Flughafen abgestürzt sei, mehrere hundert Meter weit schlitterte und seine Trümmer ein Wohnhaus erfassten. Das Haus habe zwei Etagen und vier Wohnungen. Drei Familien hätten darin gelebt. Alle zwölf Bewohner befänden sich in Sicherheit.
Die Flammen hätten das Flugzeug völlig zerstört, sagte eine Sprecherin des litauischen Rettungsdienstes der litauischen Nachrichtenagentur Elta. Am Absturzort seien sechs Feuerwehrfahrzeuge und ein Wassertransportfahrzeug im Einsatz.
Deutsche Sicherheitsbehörden warnten
Ende August war bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor «unkonventionellen Brandsätzen» warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.
Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.
In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.
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SDA/lop
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