RB Leipzig hat nach der Niederlage bei Inter drei Endspiele und braucht Glück

RB Leipzig hat nach der Niederlage bei Inter drei Endspiele und braucht Glück
RB Leipzig hat nach der Niederlage bei Inter drei Endspiele und braucht Glück
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Mailand/Leipzig. Wer an diesem Mittwoch dem diesigen, bewölkten Mailand entkam, konnte schnell erkennen, was auf RB Leipzig wartet: Der VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr in der Red Bull Arena). Champions League war gestern. Aus den Köpfen war die 0:1-Niederlage beim FC Internazionale Milano deshalb aber noch lange nicht. Vielmehr dürfte die fünfte Niederlage im fünften Spiel der Königsklasse noch etwas nachwirken und weitere, tragende Botschaften für die Leipziger auftun.

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Die LVZ kennt Fragen und so manche Antworten nach diesem vielleicht vorentscheidenden Spiel. Wie RB Leipzig jetzt auf den richtigen Weg kommt – bei der Teilnahme an immer noch drei wichtigen Wettbewerben.

Wo steht RB in der europäischen Fußballspitze?

Der Blick auf die XXL-Tabelle der UEFA offenbart, dass RB auf dem 33. Platz (von 36) steht. Also dort, wo die Teams allesamt mit null Zählern stehen und der niedere Rang das Ausscheiden bedeutet. Eine altbekannte Botschaft lag nach dem fünften Spieltag nicht nur am Wegesrand: Die Tabelle lügt nicht.

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Irgendwie folgerichtig im Status quo nach der Italien-Reise: Inter ist top, führt die Liste mit 13 Zählern und null Gegentoren an. RB hingegen kommt leistungs- und demzufolge auch ergebnistechnisch (noch) nicht an die europäische Spitze heran. Eine abgezockte(re) Mannschaft schlägt eine, die noch reift. Eine, die Zukunftspotenzial hat, aber eben derzeit nicht leichtfüßig genug unterwegs ist. Inter stand für Selbstbewusstsein – und RB?

Was nimmt RB aus „San Siro“ mit?

Mehr als Erinnerungsfotos. Mailand ist schön, kann aber hart sein, wenn man dieser Tage gegen Inter spielt. Das 0:1 war verdient, mit Glück hätte es ein 1:1 werden können – mit weniger aber auch ein 0:2 oder 0:3. Inter zeigte, wer Herr im Hause ist, auch wenn sie das beim Stadionmitnutzer AC Milan anders sehen. Dominanz ist ein großes Wort, doch Inter untermauerte diese phasenweise mit seiner Spielweise, nahm das unglückliche Eigentor von Castello Lukeba aus der ersten Halbzeit gerne mit, legte aber auch keine Tor-Show hin.

„Wenn man Inter den Ball überlässt, dann zocken sie schön in der Mitte oder kommen über den Flügel. Das machen sie jede Woche, egal gegen welchen Gegner. Sie haben diese Wucht, die sie entwickeln“, erklärte RB-Torwart Peter Gulacsi. Zwischenzeitlich 72:28, am Ende 49:51 – die Sache mit dem Ballbesitz und der Kontrolle kann sich wenden wie ein Blatt Papier.

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RB ließ die Massen im epischen Giuseppe-Meazza-Stadion hinterher von zu vielen technischen Fehlern sprechen – möglicherweise auch eine Folge des fehlenden Selbstbewusstseins. Nach einer zu fehlerhaften ersten Halbzeit im „San Siro“ lief‘s im zweiten Durchgang besser – also der Ball. Der Schlüssel zum Glück, die ballgewandten „Nerazurri“ zu bändigen. Wer den Ball hat, muss nicht nach Kontrolle fahnden. Wer sich reinkämpft, steigert sein Selbstbewusstsein, lässt den Ball besser laufen. Aber: Die Null vorne blieb.

„Wir haben nicht so die Durchschlagskraft gehabt im letzten Drittel – das ist die Königsdisziplin im eigenen Ballbesitz“, befand Kapitän Willi Orban. Die Top-Teams dieser Welt zeichnet genau das aus, auf dem Weg zu großen Titeln. (K)eine Neuheit von Top-Teams made in Italy: „Sie haben es gut weg verteidigt“, sagte der Abwehrchef. Der Titelkandidat ließ RB gar nicht erst zu einer Vielzahl an Chancen kommen – während Orban und Co. genug zu tun hatten, damit sie im Laufe des Spiels nicht noch mehr kassierten.

Die zwei wichtigsten Botschaften der Champions League-Reise passen auf einen Merkzettel. Erstens: „Ich habe ein Team gesehen, was sich gewehrt hat“, meinte RB-Trainer Marco Rose – entscheidend auf dem weiteren Weg. Und zweitens „Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, meinte Orban.

Wohin führt der Weg?

Auf jeden Fall noch bis zum Wörthersee. Was die Januar-Reise nach Klagenfurt bringen wird, wirft ganz neue Fragen und Rechenspiele auf. Klar ist: Es warten drei Endspiele in der Königsklasse, ohne überhaupt schon in der Finalrunde zu sein. Die Heimpartie am 11. Dezember gegen Aston Villa bedeutet Endspiel eins – ohne den gelbgesperrten Castello Lukeba. Dann kommt Sporting Lissabon noch eine Woche vor dem Spiel bei Sturm Graz in Klagenfurt.

„Ein Tor mehr oder weniger kann in der Tabelle viel bedeuten“, befand Inter-Trainer Simone Inzaghi – und sprach natürlich von den sicher fürs Achtelfinale qualifizierten Top-Acht. Allerdings: Das gilt ab jetzt auch irgendwie für RB, neben der Maximal-Ausbeute von neun Punkten. Das rettende Ufer bedeutet in dem Fall Platz 24, die Play-offs für das Achtelfinale. An dieser Position steht derzeit PSV Eindhoven, nach vier Spielen bereits mit fünf Punkten. Sie verfolgen ein größeres Feld von Teams mit sechs Punkten, die allerdings ebenfalls alle nur vier Spiele absolviert haben. Bedeutet auch: RB Leipzig wird auch etwas Glück benötigen, damit nach acht Spielen die neun Punkte überhaupt reichen.

LVZ

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