Remco Evenepoel musste sich am Dienstagabend einer Operation unterziehen, nachdem der Radfahrer während einer Trainingsfahrt in Oetingen, Flämisch-Brabant, gegen die Tür eines Bpost-Wagens prallte und stürzte. Fast jeden Tag wird in unserem Land ein Radfahrer bei einem Unfall mit einer aufschwingenden Autotür verletzt. Allerdings gibt es als Autofahrer einen einfachen Trick, um dies zu verhindern.
Jedes Jahr werden in Belgien rund dreihundert Unfälle registriert, bei denen Radfahrer mit einer plötzlich geöffneten Autotür kollidieren. Dies ist möglicherweise eine ernsthafte Unterschätzung, da die Polizei nicht immer vor Ort ist. Jeden Monat werden bei Unfällen dieser Art zwei Radfahrer schwer verletzt. Unvorsichtiges Öffnen von Türen scheint für Radfahrer eines der größten Ärgernisse zu sein. Sie haben zwar Vorrang, aber Autofahrer vergessen oft, nachzuschauen, bevor sie die Tür öffnen.
Radsportverbände plädieren seit Jahren für Maßnahmen nach dem Vorbild des Radsportlandes Niederlande, wo der sogenannte „Dutch Reach“ bereits voll etabliert ist. Öffnen Sie die Tür mit der Hand, die am weitesten von der Tür entfernt ist. Als Fahrer geschieht dies mit der rechten Hand. Das bedeutet, dass Sie körperlich gezwungen sind, in den Spiegel und über die Schulter zu schauen. Auf diese Weise ist es viel wahrscheinlicher, dass Sie entgegenkommende Radfahrer sehen.
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Auch im Vereinigten Königreich wird die Technologie seit einiger Zeit gefördert, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Unter anderem vom Radprofi und Tour-Sieger Chris Froome, nachdem er mit seinem Fahrrad durch eine offene Tür gestürzt war.
Dennoch handelt es sich nicht um eine Wunderlösung, sagen Verkehrsexperten. Beim Bau neuer Radwege müssen Konfliktsituationen möglichst vermieden werden. Beispielsweise durch die Schaffung getrennter Radwege, sodass es keinen direkten Kontakt zwischen Radfahrern und Autos geben kann. Aber das ist natürlich nicht immer möglich. Sicherlich nicht in Städten.