Fabian Rieder trifft mit Stuttgart in der Champions League auf seinen Ex-Klub YB. Im blauen Sport erklärt der Mittelfeldspieler, was ihm droht, wenn er gegen seinen Lieblingsverein ein Tor schießt.
Keine Zeit? blue News fasst für Sie zusammen
- Fabian Rieder spielt in der Champions League mit dem VfB Stuttgart gegen seinen Ausbildungsverein Young Boys.
- Im Interview mit blue Sport erklärt Rieder, dass er sich gefreut habe, dass Stuttgart bei der Auslosung auf YB trifft.
- Rieder hat immer noch enge Freunde bei YB und sagt, dass nach der Auslosung ein paar Witze gemacht wurden.
Fabian Rieder beschreibt die Young Boys als einen Verein, der ihm am Herzen liegt. Mit fünf Jahren schaute er sich mit seinem Vater Berner Spiele an, wechselte 2017 von Solothurn in die YB-Jugend und debütierte am 17. Oktober 2020 gegen Servette (0:0) in der ersten Mannschaft. Er gewann mit der Mannschaft 2021 den Meistertitel und 2023 das Double. Wann immer möglich, schaut er sich immer noch die Spiele der Young Boys an.
Auf blue Sport spricht der Mittelfeldspieler über das Aufeinandertreffen mit seinem Heimatverein: „Wir haben die Auslosung gemeinsam als Team verfolgt. Als YB ausgelost wurde, stand ich auf und jubelte.“ Den ganzen Tag hatte er jedem gesagt, dass er unbedingt gegen YB spielen wollte: „Das war das wichtigste Los für mich“, sagt Rieder.
Der 22-Jährige erklärt seine Nähe zu Bern: „Ich habe dort meine Lehre gemacht, im Büro gearbeitet, kenne alle Mitarbeiter, alle Spieler und ein paar sind wirklich enge Freunde.“ Viele Freunde und Verwandte werden nach Stuttgart kommen, um sich das Spiel anzuschauen: „Es wird sicherlich etwas ganz Besonderes“, sagt Rieder.
Auch das Treffen mit seinen ehemaligen Teamkollegen werde etwas Besonderes sein: „Wir haben noch eine aktive Truppe, in der ich gleich gepostet habe, dass ich mich auf das Spiel freue.“ Natürlich gab es im Anschluss auch ein paar Witze. Rieder sagt, dass er auch ein paar Leute aus der YB-Fanszene kenne. Er erzählte ihnen, dass er sich über ein Tor freue, auch wenn es gegen YB war: „Sie sagten dann, dass sie mich ausbuhen würden“, erklärt Rieder, der sich ein breites Grinsen nicht verkneifen kann. Schließlich war alles lustig gemeint.
Kommt YB gerade noch rechtzeitig?
Stuttgart ist in der Champions League auf Punkte angewiesen, der Achte der Bundesliga liegt mit vier Punkten aus den ersten fünf Vorrundenspielen auf Platz 27 der 36 Mannschaften – 24 Mannschaften kommen weiter. Das entspricht bei weitem nicht den Erwartungen des Vereins. Ist YB, das bislang punktlos und weitgehend überfordert ist (Tordifferenz 2:17), genau das Richtige für sie? Rieder erinnerte die Medien in einer Pressekonferenz vor dem Spiel daran, dass ihr letzter Gegner in der höchsten Spielklasse, Roter Stern Belgrad, vor dem Spiel gegen Stuttgart ebenfalls null Punkte hatte – die Serben gewannen 5:1. „Wir werden also definitiv niemanden unterschätzen“, betonte der offensive Mittelfeldspieler. Er befürwortet das neue Format. Es ist schön, gegen so viele verschiedene Gegner spielen zu können.
Gegen YB würde Rieder natürlich gerne von vorne beginnen. Bisher wurde er in der Champions League fünfmal ausgewechselt. In den bisher 13 Bundesligaspielen dieser Saison stand er sechsmal in der Startelf, erzielte dabei ein Tor und lieferte drei Assists.
Wie sehr definiert er sich über das Erzielen von Punkten? „Das muss man sich in meiner Position auf jeden Fall anschauen, da wäre mehr möglich gewesen. Da muss ich noch etwas präziser und effizienter vorgehen“, gibt er zu. „Aber das Wichtigste ist, dass ich in gute Situationen komme, deshalb bin ich grundsätzlich zufrieden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich genauer werde.“ Aber genauso wichtig ist, was er mit dem Ball macht, ob er Chancen kreiert, wie er defensiv läuft, ob er Räume für seine Mitspieler schafft, wie er in Zweikämpfe und Pressing vorgeht. „Das gehört auf jeden Fall auch dazu“, sagt der 22-jährige Berner.
Eine schwierige, aber lehrreiche Zeit in Rennes
Rieder ist nur an Stuttgart ausgeliehen. Als erste Station im Ausland wählte er Rennes. Allerdings lief es für ihn beim Ligue-1-Klub nicht wie geplant, wo er wettbewerbsübergreifend in 21 Spielen nur 529 Minuten spielte. Er kämpfte mit Knöchelproblemen und erlitt Mitte Januar 2024 einen Mittelfußbruch. Außerdem gab es einen Trainerwechsel.
Doch Rieder stellt klar: „Es war die richtige Entscheidung, nach Rennes zu wechseln.“ Es sind unvorhersehbare Dinge passiert, mit denen man als Fußballer klarkommen muss. Dennoch hat er in dieser Zeit große Fortschritte gemacht. „Das konnte ich bei der EM zeigen. Jetzt wird in Stuttgart eine andere Art Fußball gespielt. Für mich ist es sehr gut, in meinem jungen Alter schon drei verschiedene Vereine in drei verschiedenen Ländern erlebt zu haben. Das kann nur helfen.“ meine Entwicklung.“ Was hat er als Fussballer konkret gelernt, seit er YB verlassen hat? „Ich habe mich überall weiterentwickelt, im technischen Bereich, in der Entscheidungsfindung, in der Dynamik.“
Zum Umzug ins Ausland sagt Rieder: „Ich habe die ‚Wohlfühloase‘ verlassen. Es war eine große Veränderung.“ Allerdings wurde er von beiden Mannschaften gut aufgenommen und fand gute Freunde. Findet er es manchmal langweilig, dass in der Bundesliga alles zerlegt wird? „Ehrlich gesagt schaue ich nicht viel in die Medien. Wichtig ist mir, was in meinem persönlichen Umfeld gesagt wird.“
Die Leihe mit Stuttgart endet nach dieser Saison, der VfB hat aber eine Kaufoption. Rieder würde gerne langfristig bei den Schwaben bleiben, da er sich dort rundum wohl fühlt. „Die Bundesliga passt gut zu meinem Spielstil. Jetzt liegt es an mir, mich durchzusetzen.“ Auch wenn es gegen den Verein geht, der ihm am Herzen liegt.