Auch nach mehreren Jahrzehnten vor der Kamera hat Iris Berben (74) vom Schauspielern nicht genug. Im Film “Der Spitzname” ist sie neben Florian David Fitz (50), Christoph Maria Herbst (58) oder auch Janina Uhse (35) bald wieder auf den Kinoleinwänden zu sehen. Die Komödie macht unter anderem auf gendergerechte Sprache aufmerksam – ein Thema, zu welchem Berben eine ganz klare Meinung hat.
Iris Berbens Meinung zum Gendern: “Wichtig, dass sich Sprache verändert”
Im Interview mit “Bunte” betont Iris Berben, dass Gendern in der heutigen Zeit wichtig sei. “Es ist ganz klar und essenziell, dass sich Sprache verändert. Das hat sie schon immer und das wird sie auch weiterhin tun. Nicht nur Sprache verändert sich, sondern mit ihr auch eine Haltung”, schildert die Schauspielerin. Berben selbst habe mit der Zeit lernen müssen, sich anders auszudrücken, als sie es gewohnt war. Dabei ging es nur nur um das Gendern.
Iris Berben: “Heute eine Form der Übergriffigkeit”
Iris Berben schildert: “Für mich war es ganz normal, wenn ich mit jemandem auf der Straße oder im Taxi ins Gespräch gekommen bin und bemerkte, dass diese Person aus einer anderen Kultur kommt, zu fragen: ‘Wo kommst du her? Was machst du? Wie nimmt man dich hier auf?'” Die Fragen sollten “das Gefühl vermitteln, dass [sie, d. R.] ernsthaft an [ihrem, d. R.] Gegenüber interessiert” sei.
Berben wollte nur freundlich rüberkommen, habe aber lernen müssen, “dass [das Verhalten, d. R.] heute eine Form der Übergriffgkeit darstellt”. Die Schauspielerin “sehe eine enorme Gefahr” und erklärt: “Es impliziert, dass jemand nicht dazu gehört. Das war mein Lernprozess. Und das ist gut so.”
Iris Berben: Schauspielerin macht sich stark gegen Rassismus und Homophobie
Die 74-Jährige meint, man solle Menschen zuhören und bei entsprechend fragwürdigen Aussagen die Personen “mit gezielten Fragen konfrontieren”. Laut Berben könnten diese lauten: “Was stört dich denn genau? Wie wird dein Leben beeinträchtigt? Was tut der Schwule, der Farbige […] ganz speziell dir an?” Die Schauspielerin sagt zudem: “Wenn sie ihre Antworten liefern, dann muss man mit Fakten dagegenhalten. Ihnen erklären, wie die Realität aussieht. Das ist Arbeit.”
Kritisch setzt sich Berben aber mit einem geforderten Boykott von Menschen auseinander, dich sich vermeintlich falsch zu Fragen von Sexismus, Rassismus und Homophobie äußern. Berben sehe “eine enorme Gefahr in dieser sogenannten ‘Cancel Culture'”.
“‘Canceln’, also löschen oder zensieren, ist eines der traurigsten Worte, die es für mich gibt”, so Iris Berben. “Weil es genau das Gegenteil von dem meint, was wir doch eigentlich wollen: uns Menschen näher zusammenzubringen.”
Iris Berben: Münchner Schauspielkollegin engagiert sich als Aktivistin
Dass diese Aufklärungsarbeit nicht einfach ist, kann Berbens Schauspielkollegin Uschi Glas (80) wohl bezeugen. Die 80-Jährige sammelte im September 2024 in München Unterschriften gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Zudem engagiert sich Glas generell für eine bessere Welt und zeigt sich öffentlich als Aktivistin. Eine Angewohnheit, vor der sicherlich auch Iris Berben ihren Hut zieht.