Startelf
Thibaut Courtois
Drei Gegentore in Vallecas, das hatte sich der Belgier bestimmt anders vorgestellt. Schon nach vier Minuten klingelte es, dabei war er wohl selbst perplex und hechtete sich gegen Unai López gar nicht mehr ordentlich hinterher. Wobei der Winkel, aus dem der Kopfball kam, zugegebenermaßen spitz war. Auch am zweiten Gegentreffer, Abdul Mumins Kopfball (36.), konnte Real Madrids Torhüter kaum etwas ausrichten – wieder kam die Kugel aus einem ähnlichen Winkel wie beim ersten Gegentor auf das lange Eck zugeflogen. Und auch als der Ball nach einer gefährlichen Flanke zu Isi Palazón durchkam und Rayos Angreifer diesen aufs Tor brachte, wirkte er überrascht und wehrlos (64.) und konnte so auch den dritten Gegentreffer nicht vereiteln. Kurz vor Spielende wehrte er zudem einen Freistoß unsauber ab. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4.
Lucas Vázquez (bis zur 79. Spielminute)
Sah gegen Rayos Offensivleute so gut wie kein Land und wirkte überfordert. Von den flinken und motivierten Hausherren ließ er sich immer wieder aus der Fassung bringen und so eine Staffelung mit seinen defensiven Nebenleuten vermissen. Schon beim ersten Gegentor wusste er nichts entgegenzusetzen, beim zweiten ließ er sich vor dem Kopfball zu leicht von Mumin wegdrücken und saß dementsprechend frustriert auf dem Boden. Da hatte der Routinier schon deutlich souveränere Auftritte. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 5,5.
Aurélien Tchouaméni
Fand wie seine Mitspieler nur schwer ein Mittel, um Rayo entscheidend vom Tor fernzuhalten. War wie sein Kollege in der Innenverteidigung aber eher ein Leidtragender der schwachen Außenverteidiger. Doch wirklich auszeichnen konnte auch er sich nicht. Mit einer soliden Passquote von 92 Prozent trug er immerhin zu einem ordentlichen Spielaufbau bei und erwies sich in den Kopfballduellen, wobei er drei von vier gewann, als verlässlich. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4.
Antonio Rüdiger
Hielt noch dagegen, was dagegenzuhalten ging und verbuchte so immerhin sieben Klärungsaktionen. Auch er ließ sich nicht ganz so sehr wie seine Mitspieler auf den Außenverteidigerpositionen aus der Ruhe bringen und brachte es mit 92 Prozent auf eine vorzeigbare Passquote. Doch auch seine Zweikampfführung ließ gegen Rayo Luft nach oben. Gewann gerade mal eines von vier Duellen am Boden. Gab vor allem in Minute 20 eine unglückliche Figur ab, als er zunächst die Kugel verlor und dann de Frutos auch noch zu Fall brachte – wenigstens resultierte daraus nichts. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4.
Fran Garcia
Ob Reals Nummer 20 noch immer schwindelig ist? Ex-Blanco Jorge de Frutos führte ihn auf der Außenbahn komplett vor und fuhr gefühlt einmal Karussell mit ihm. Die Folge? De Frutos konnte daraufhin eine gefährliche Flanke in den Sechzehner bringen, woraus der erste Gegentreffer Real Madrids nach nur wenigen Minuten resultierte. Insgesamt hatte er über die 90 Minuten immer wieder zu tun, hatte aber ersichtliche Probleme, Herr der Lage zu werden. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4,5.
Federico Valverde
Real Madrid brauchte ihn und er war zur Stelle. Als die Königlichen gerade mit 0:2 zurücklagen, zog er auf einmal aus der zweiten Reihe mit einem strammen Schuss ab und verkürzte mit einem sehenswerten Tor (39.). Brachte damit sein Team wieder auf Kurs und ebnete den Weg für die zwischenzeitliche Aufholjagd. Zeigte sich sehr aktiv auf dem Feld und ging so nicht nur aufgrund seines Treffers voran. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 2,5.
Luka Modrić (bis zur 72. Spielminute)
Konnte die Erwartungen in Vallecas nicht komplett erfüllen und spielte somit auch nicht komplett durch. Wurde von Ancelotti mit Anbruch der Schlussphase ausgewechselt und zeigte davor einer eher unauffällige Darbietung. Brachte es mit einer Passquote von 87 Prozent zwar noch auf einen ordentlichen Wert. Hatte zwar die Kapitänsbinde am Arm, blieb in seiner Rolle aber eher zurückhaltend – sowohl mit Ball am Fuß als auch ohne. Holte sich obendrein wegen einer Grätsche gegen Isi die Gelbe Karte ab (62.). ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4.
Arda Güler (bis zur 79. Spielminute)
Rief eine verheißungsvolle Leistung ab und drückte der Partie mit gleich zwei Torvorlagen seinen Stempel auf. Nicht nur lieferte er das Zuspiel für Federico Valverde, sondern auch für Rodrygo Goes. Wollte eigentlich mehr und selbst einen Treffer erzielen. Dabei traf er aus einer klaren Abseitsposition heraus. Wenn er auch selbst kein Tor verbuchte, so wenigstens eine löbliche Zweikampfbilanz, er gewann nämlich am Boden fünf von sechs Duellen. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 3.
Jude Bellingham
Auch auf ihn war mal wieder Verlass. Noch vor dem Pausenpfiff glich er nach einer Rodrygo-Flanke aus und setzte damit ein ganz wichtiges Statement (45.). Scheute zudem nicht vor Zweikämpfen zurück und gewann immerhin knapp über die Hälfte (sechs von zehn). Ließ den Kopf keineswegs hängen und ging mit gutem Beispiel voran und das bis zum Ende der Partie. Zeigte so eine insgesamt ordentliche Leistung, wobei auch er sein Team nicht alleine tragen konnte. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 2,5.
Brahim Díaz (bis der 63. Spielminute)
War kaum zu sehen und dementsprechend unauffällig. Hatte in seinen 63 Minuten auf dem Rasen gerade mal 26 Ballkontakte, spielte aber immerhin jeden seiner 16 Pässe zielgenau an seinen Mitspieler. Dennoch traf Ancelotti die richtige Entscheidung, ihn auszuwechseln und so noch einmal für frischen Wind zu sorgen. Denn am Spiel nahm der Offensivspieler in Vallecas nur zuweilen teil. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 4.
Rodrygo geht
Wollte es nach den Gegentreffern und den beiden Toren zur Aufholjagd erst recht wissen, zog dann sehenswert vor dem Strafraum ab und bescherte Real Madrid die zwischenzeitliche Führung (56.). Fast schien er damit schon zum Matchwinner zu avancieren und das auch noch mit einem Traumtor. Zwar blieb ihm dies aufgrund des dritten Gegentors verwehrt, da er aber auch die Torvorlage für Bellingham lieferte, war er für die Blancos am Samstagabend in Vallecas doch der entscheidende Mann auf dem Platz. Gut möglich, dass Ancelottis Truppe ohne den Brasilianer als Verlierer vom Platz gegangen wäre. ECHTE GESAMT-Anmerkung: 2.
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