Club Brügge dampft weiter nach vorne: Spitzenreiter Genk (2:0) erlitt am Sonntag ebenfalls die Axt. Erst in Minute 77 brach Mechele den Bann. Genk hatte vier Minuten zuvor einen Elfmeter durch Tolu verschossen und Skov Olsen sorgte mit einem tollen Tor für den Endstand. Oder wie es eine perfekte Woche für Blau-Schwarz wurde: Auf die Limburger kommt es an.
Die eine Mannschaft hatte am Dienstag einen schönen Sieg in der Champions League errungen, die andere Mannschaft spielte einfach am vergangenen Wochenende. Dennoch war Club Brügge am Sonntag in allen Bereichen besser als Spitzenreiter Genk. Vier Punkte Unterschied in der Rangliste? Nichts zu bemerken. Es gab Grinta, Laufvermögen und guten Fußball. Und vor allem gab es vor der Halbzeit jede Menge Chancen. Tzolis erzielte zu Beginn des Spiels den Führungstreffer auf der falschen Seite des Pfostens. De Cuyper hatte wunderbar auf Talbi eröffnet und den Ball im Sechzehner zurückbekommen. Er bot seinem griechischen Teamkollegen das 1:0 auf einem Teller an, doch dieser verfehlte unverständlicherweise. Es war der Vorbote von 45 Minuten Einbahnverkehr. Genk konnte einmal für Gefahr sorgen: Tolu zirkelte den Ball knapp am Tor vorbei, als Genk das Brügge-Tor berührte.
Genks Druck erweist sich als falsch
Club Brügge setzte sich durch und beschleunigte, wann er wollte. Wenn es zur Halbzeit 3:0 stand, sollte sich niemand darüber beschweren. Tzolis versuchte es noch einmal von der Strafraumgrenze. Gleich als nächstes. Ein dritter Versuch wurde von Sadick gut geblockt. Und als Onyedika auf den Pfosten zielte, schien es einer dieser Tage für Blau-Schwarz zu sein. Der Club nutzte den hohen Druck von Genk oft aus, um auszubrechen. Mit einem cleveren Ball wurden die Gäste mehrfach aus dem Kontext gerissen. Doch der Landesmeister profitierte nicht. Dass es zur Halbzeit noch 0:0 stand, war eigentlich ein halbes Wunder.
Der Frieden sollte Genk einen Rat bringen. Und das hat funktioniert, denn die zweite Halbzeit war deutlich ausgeglichener. Der Verein musste den Gegner häufiger in der eigenen Hälfte tolerieren. Die großen Chancen ließen länger auf sich warten. In der 55. Minute verlangten Blau und Schwarz einen Elfmeter, nachdem Kayembe im Strafraum einen Ball von Seys erhalten hatte. Vergoote pfiff nicht und der VAR erwähnte auch nichts davon klarer und offensichtlicher Fehler. Letzte Woche in Mechelen blieb der Club in einer ähnlichen Situation mit Spileers verschont, jetzt hatte Genk Glück. Es gab Handball, aber verständlicherweise traf der Ball nicht den Punkt. Denn Kayembes Arm blieb am Körper liegen.
Nach drei Vierteln des Spiels fiel immer noch kein Tor. Obwohl Jashari in der 68. Minute sehr nah dran war. Der Schweizer Mittelfeldspieler kontrollierte den Ball nah am Tor und drückte nach einer Drehbewegung. Sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Und wer die Chancen verpasst, wird bestraft. Der Ball ging auf der Stelle auf die andere Seite. Ordonez besiegte Tolu, als dieser nach einer guten Flanke von El Ouahdi punkten wollte. Jan Breydel hielt den Atem an, aber da war Mignolet. Der Torwart sprang in die rechte Ecke und schnappte sich den (schwachen) Elfmeter von Tolu. Das Stadion spendete ihm ein Loblied.
Mechele mit Maske
Hayen versuchte immer noch zu gewinnen, indem er Skov Olsen und Vermant mitbrachte. Der verschossene Elfmeter gab dem Verein die Energie, erneut massenhaft auf das Tor von Genk zuzugehen. Letztlich war es Mechele, der mit einer gebrochenen Nase und einer Maske den Bann brach. Der Verteidiger köpfte eine Ecke geschickt an Van Crombrugge vorbei, obwohl dieser sich im Niemandsland befand. Sein Appell wegen eines Fehlers erwies sich als unbegründet: Der Torwart rammte seinen eigenen Spieler.
Der Club rundete das Ganze mit einem einstudierten Lied ab. Überraschenderweise lieferte Vanaken am Rande des Sechzehners einen Freistoß auf den eingewechselten Skov Olsen ab, der einfach, aber schön ins lange Eck zielte. Verfügbare Bücher für Genk. Der Club liegt nun auf einen Punkt heran und ist nun seit zwölf Spielen ungeschlagen. Nach dem Sieg gegen Sporting Lissabon ist es eine perfekte Woche.