In einem ereignisarmen Spiel trennten sich Dortmund und Hoffenheim mit 1:1. Der BVB agierte über weite Strecken zu mutlos, deshalb war der späte Ausgleich für die Gäste nicht unverdient.
Nuri Sahin nahm im Vergleich zum 2:3 gegen Barcelona drei Wechsel vor: Ryerson fehlte aufgrund von Kreislaufproblemen und wurde hinten rechts durch Yan Couto vertreten. Außerdem begannen Beier und Groß anstelle von Duranville und Sabitzer (beide Bank). Die wohl größte Überraschung war, dass Schlotterbeck nach seiner Knöchelverletzung im Spiel gegen Barca direkt wieder in der Startelf stand. Sahin begründete das vor dem Spiel am DAZN-Mikrofon folgendermaßen: “Da ist was, aber Schlotti wollte unbedingt. Die medzinische Abteilung hat einen sehr guten Job gemacht. Jemand mit weniger Mentalität würde heute nicht auf dem Platz stehen.”
Christian Ilzer tauschte bei der TSG im Vergleich zum torlosen Remis gegen FCSB Bukarest ebenfalls auf drei Positionen: Auf den defensiven Außenbahnen wurden Jurasek und Kaderabek durch Prass und Gendrey ersetzt. Außerdem kam Moerstedt für Bruun Larsen in die Mannschaft.
Wenige Chancen in Halbzeit eins
Die erste Hälfte lief relativ gemächlich an, doch in der fünften Minute führte ein Hoffenheimer Fehler im Aufbauspiel zur ersten Chance für den BVB. Nsoki kam bei der Hereingabe von Gittens aber gerade noch dazwischen. Nur drei Minuten später trat dann Hoffenheim das erste Mal offensiv in Erscheinung: Moerstedt setzte sich links im Strafraum gut gegen Schlotterbeck durch und schoss dann aus spitzem Winkel nur knapp drüber.
In der Folge hatte Dortmund zwar mehr den Ball, aber Hoffenheim kam häufiger zu Abschlüssen, die meistens keine echte Gefahr darstellten. In der 22. Minute jubelte dann das BVB-Stadion – aber nur kurz. Denn Schlotterbeck hatte nach einem Groß-Freistoß nur das linke Außennetz getroffen.
Der VAR schaltet sich ein
Mit zunehmender Spielzeit übernahm der BVB mehr und mehr die Spielkontrolle. In der 31. Minute gab es dann den größten Aufreger der ersten Halbzeit: Nach einem Zweikampf zwischen Guirassy und Artur Chaves ging der Stürmer im TSG-Strafraum zu Boden und Harm Osmers zeigte auf den Punkt. Der VAR schickte den Schiedsrichter aber zum Monitor und nach Ansicht der Bilder nahm Osmers den Strafstoß wieder zurück, weil Artur Chaves Guirassy kaum berührt hatte.
Vor der Pause gab es daraufhin nur noch eine echte Chance. Wieder sorgte eine Flanke von Groß für Gefahr. Doch Schlotterbeck kam in der 39. Minute wenige Meter vor dem Tor nicht richtig mit dem Kopf an den Ball, weshalb Baumann diesen mit einer guten Reaktion abwehren konnte. So ging es torlos in die Pause.
Nsoki steht im Mittelpunkt – Reyna trifft sehenswert
Die zweite Halbzeit startete leicht verspätet, weil Nsoki etwas später als alle anderen aus der Kabine zurück kam. Und nur wenige Sekunden später stand der Hoffenheimer Innenverteidiger erneut im Mittelpunkt: Er klärte eine Flanke von Gittens genau auf Reyna, der den Ball stark mitnahm und mit einem wuchtigen Volley zum 1:0 traf. Nach der Führung hatte der BVB noch weitere Strafraumaktionen, weil der eingewechselte Adeyemi bei seinem Comeback für Unruhe sorgte. Seine Abschlüsse in der 51. und 55. Minute gingen aber jeweils knapp am Tor vorbei.
In der 62. Minute hatte Hoffenheim die bis dahin beste Chance zum Ausgleich. Hlozek köpfte aber knapp drüber. Danach verflachte das Spiel ziemlich. Der BVB beschränkte sich aufs Kontern, spielte die Gegenangriffe aber nur sehr unsauber aus. Hoffenheim fiel offensiv trotz optischer Überlegenheit nicht viel ein.
Es sah alles danach aus, als würde Dortmund den knappen Vorsprung über die Zeit bringen können, doch dann warf Gendrey in der Nachspielzeit einen weiten Einwurf von der rechten Seite in den Strafraum. Tabakovic verlängerte per Kopf und am zweiten Pfosten entwischte ausgerechnet Ex-Dortmunder Bruun Larsen dem kurz zuvor eingewechselten Lührs und verwandelte zum Ausgleich (90.+1). Danach passierte nicht mehr viel.
Dortmund agierte mutlos
Das 1:1 ist insgesamt ein gerechtes Ergebnis, weil der BVB viel zu wenig investiert hat. Die Schwarz-Gelben ruhten sich über weite Strecken auf der knappen Führung aus. Hoffenheim war bemüht, fand aber nur wenig Mittel. Der späte Ausgleich war der Lohn für eine ordentliche Leistung im Westfalenstadion und für Dortmund die Strafe für einen mutlosen Auftritt.
Der BVB beschließt am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) den 15. Spieltag mit dem Gastspiel in Wolfsburg. Tags zuvor (15.30 Uhr) empfängt Hoffenheim Gladbach.