Slapstick-Treffer für Mainz: Eintrachts Torhüter macht es wie einst Piplica

Slapstick-Treffer für Mainz: Eintrachts Torhüter macht es wie einst Piplica
Slapstick-Treffer für Mainz: Eintrachts Torhüter macht es wie einst Piplica
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Slapstick-Treffer für Mainz
Eintrachts Torhüter macht es wie einst Piplica


21.12.2024, 16:22 Uhr

Durch einen kuriosen Treffer geht Mainz 05 bei Eintracht Frankfurt in Führung: Eintrachts junger Torwart produziert ein Eigentor, an das sich die Menschen noch länger erinnern dürften.

Was für ein kurioser Treffer in der Bundesliga-Partie zwischen Eintracht Frankfurt und Mainz 05. Die Hausherren waren in der Anfangsphase die leicht überlegene Mannschaft, doch dann sorgten die Hessen in der 16. Minute persönlich für die Führung der Gäste – und wie: Der für den erkrankten Nationaltorhüter Kevin Trapp kurzfristig ins Eintracht-Tor gerückte Kaua Santos wollte das Spiel mit einem kurzen Pass auf Ellyes Skhiri eröffnen, doch der Tunesier wurde vom Mainzer Nadiem Amiri derart bedrängt, dass er im Stolpern eine Bogenlampe zurück in Richtung des eigenen Tores produzierte. Und Kaua Santos machte in dieser trotz allem eher ungefährlichen Szene alles falsch:

Der 21-jährige Brasilianer schätzte die Flugbahn des Balles zunächst offenbar völlig falsch ein, lenkte den Ball dann doch noch irgendwie an die Latte, von dort prallte er dann aber gegen den Arm des Torwarts und landete schließlich – zur Überraschung der meisten Beobachter auf und neben dem Platz – im Netz. Kaua Santos’ Gegenüber, der Mainzer Torwart Robin Zentner, griff sich ungläubig an den Kopf. Und doch: Die Gäste gingen tatsächlich mit 1:0 in Führung.

Doppeltes Pech für Kaua Santos

Die kuriose Szene ruft Erinnerungen an einen der großen, unvergesslichen Momente der Bundesliga-Geschichte wach: Am 6. April 2002 führte Energie Cottbus bis zur 85. Minute 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach, als Gladbachs Marcel Witeczek eine völlig harmlose Bogenlampfe in Richtung des Cottbusser Tores produzierte. Der Ball senkte sich – und landete am Hinterkopf von Energie-Torwart Tomislav Piplica, der ihn zum Ausgleich ins eigene Netz köpfte. “Ich habe den Ball unterschätzt”, sagte Piplica dem SID Jahre später: “Ich habe unter der Latte gestanden und gedacht, dass der Ball rübergeht. Zu dieser Zeit war so viel Wind gewesen, und auf einmal hat der Ball meinen Hinterkopf getroffen.”

Der Bosnier wurde nach seinem Slapstick-Treffer, der zum wohl berühmtesten Eigentor in 62 Jahren Bundesliga wurde, vom Entertainer Stefan Raab mit der ironischen Auszeichnung “Raab der Woche” geehrt. Piplica machte den Spaß mit, ernste Konsequenzen hatte alles für den Publikumsliebling ohnehin nicht: Energie Cottbus machte wenig später trotz des kuriosen Fauxpas den Klassenerhalt klar, zuvor und später rettete der Torwart seinem Team in knapp 200 Ligaspielen wichtige Punkte.

Gut möglich, dass Kaua Santos zumindest vorerst in einer Reihe mit dem unglückseligen Tomislav Piplica stehen wird. Doppeltes Pech: Nur wenige Minuten später kassierte der junge Ersatzmann in seinem vierten Bundesligaspiel den nächsten bitteren Gegentreffer: Beim abgefälschten Fernschuss von Paul Nebel sah der Brasilianer wieder nicht gut aus, war aber völlig chancenlos.

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