34:9 Torschüsse, doch am Ende steht für Eintracht Frankfurt ein 1:3 im Rhein-Main-Duell gegen Mainz 05. Eine bittere Niederlage, nach der die Enttäuschung bei den Adlerträgern zu spüren war. Vor allem die Patzer des jungen Trapp-Vertreters Kaua Santos waren Gesprächsthema nach den 90 Minuten. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst:
Robin Koch: „Kurz nach dem Spiel ist es schwer zu erklären. In der Kabine sind alle maximal enttäuscht. Man kann das Spiel gar nicht richtig greifen. Nichts hat für uns geklappt, bei den Chancen, die wir hatten, schießen wir normalerweise fünf Tore. Und hinten bekommen wir Gegentreffer aus dem Nichts. Heute war es extrem. Solch ein Spiel habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt, wo alles gegen einen läuft. Das ist extrem frustrierend. Jetzt müssen wir uns regenerieren und ich denke mit ein paar Tagen Abstand können wir auf eine gute erste Hälfte zurückblicken. Aber gerade denkt keiner an eine gute Hinrunde.“
Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt): “Dieses Resultat fühlt sich sehr komisch an. Wir wollten von der ersten Sekunde zeigen, dass Müdigkeit keine Rolle spielt. Wir müssen eigentlich nach 15 Minuten 1:0 führen. Wir kriegen dann ein wahnsinniges Gegentor. Mit dem zweiten Schuss, der abgefälscht war, fällt das 2:0. Wir haben dann nach der Halbzeit die 100% Chance und machen ihn nicht. Dann kriegen wir noch ein Gegentor, das vermeidbar gewesen wäre. Das fühlt sich heute nicht gut an. Zur Wahrheit gehört, dass wir gegen einen Mann weniger nicht zwei weitere Gegentore bekommen dürfen. Uns killen in den letzten Wochen viele individuelle Fehler. Ich glaube trotzdem, wenn die Enttäuschung in den nächsten Tagen vergangen ist, können wir auf eine tolle Hinrunde zurückblicken. Die Jungs sollen jetzt mal abschalten und den Fußball aus dem Kopf bekommen. Dann starten wir am 2. Januar wieder.”
Über Kaua Santos: “Das 0:1 ärgert mich extrem. Wir wollten genau diese Bälle nicht spielen. Wir wollten nicht in die Mitte spielen, wenn der Sechser Druck hat. Das hat er dennoch getan, obwohl wir wussten, dass Mainz in solchen Situationen stark ist. Aber für ihn ist es ein Learning, wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Heute war nicht sein Tag, aber wir werden ihn trotzdem weiter unterstützen und er hat eine tolle Karriere vor sich.”
Markus Krösche (Eintracht-Sportvorstand): „Es ist extrem bitter, wir hätten dieses Spiel niemals verlieren dürfen. Wir haben zu viele einfache Gegentore kassiert. Für Kaua tut es mir natürlich leid, er ist ein junger Torhüter, der heute kein gutes Spiel gemacht hat. Wir sind gut reingekommen, dann sind wir durch das Slapsticktor in Rückstand geraten. Dann rennst du an. Wir haben alles gegeben, viele Torchancen rausgespielt, aber nicht die Effizienz gehabt. Die Mainzer haben gewonnen, wissen aber gar nicht wie. Die Möglichkeiten, die wir hatten, haben wir nicht genutzt. Wir hätten noch länger spielen können, aber hätten den Ausgleich wohl nicht mehr gemacht. Schade, ärgerlich – jetzt müssen wir die Pause nutzen, um mit unserer Energie wieder in die Rückrunde zu starten.“
Bo Henriksen (Trainer FSV Mainz 05): “Wir waren nicht so gut in der Anfangsviertelstunde. Dann wurde es etwas besser und dann bekommen wir eine Rote Karte. Wir hatten aber den Mut, das zweite und dritte Tor zu machen. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner sehr gut verteidigt. Auch hatten wir einen sehr guten Torwart hinten drin heute. Das war wohl nicht der verdienteste Sieg heute aber so ist Fußball.“
Robin Zentner (Mainz 05): „Wir freuen uns extrem über die Leistung, die Punkte und den Tabellenplatz. Da zu überwintern, macht sehr viel Spaß. Das können wir die nächsten zwei Wochen genießen. Dann kommt nochmal genauso viel auf uns zu. Dann müssen wir genauso hart arbeiten. Das Spiel hat gezeigt, dass man das Glück sich erarbeiten kann, aber viel Arbeit dahinter steckt.“
Über das 1:0: „Ich hab es gar nicht richtig gesehen, dachte der Ball geht drüber und konnte es mir nicht richtig erklären, wie es passiert ist. Aber es ist natürlich sehr glücklich für uns.“
Paul Nebel (Mainz 05): „Es war ein super Gefühl. Mit einem Mann weniger in Frankfurt 3:0 zu führen, ist ein Riesen Ding. Das haben wir uns erarbeitet. Wir mussten viel leiden, haben uns überall reingeworfen. Klar kann man mit einem Mann weniger nicht alles verteidigen. Es ist ein geiles Gefühl, wir wollten unbedingt gewinnen, und das ist uns gelungen.“
Niko Bungert (Sportdirektor Mainz 05): „Es war ein Spiel, wo wir ganz viel kämpferisch reinlegen mussten, wo wir das Derby zu 100 Prozent angenommen haben. Die ein oder andere Situation ist ein bisschen glücklich für uns gelaufen. Wir haben eine unglaubliche Moral gezeigt, gerade mit 10 Mann. Wir hatten eine unglaubliche Effizienz, ein bisschen Glück. Frankfurts Torwart sah bei zwei Buden nicht glücklich aus. Wir haben am Ende mit einer guter Laufbereitschaft, nicht nur defensiv, sondern auch defensiv, die Situation so hinbekommen. Frankfurt hat uns schön eingekesselt, aber wir haben es immer wieder auf uns genommen, die langen Wege zu machen und so auch Stiche zu setzen und drei Tore zu machen.“