Hunderte rechte Aktivisten gingen gestern Abend, Samstag, auf die Straße der Stadt Magdeburg in Deutschland und forderten die Massenabschiebung von Einwanderern, nachdem es kürzlich auf einem Weihnachtsmarkt in der Stadt zu einem Autoanschlag gekommen war.
Der Spiegel schrieb: „Mehrere Hundert Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen Platz der Stadt. Es gab ein Transparent mit der Aufschrift „Einwanderung““ und wies darauf hin, dass während der Demonstration Neonazi-Parolen skandiert worden seien.
Parallel dazu fand im Magdeburger Dom eine Gedenkfeier für die Opfer des Terroranschlags statt, an der Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff teilnahmen.
Der als Talib identifizierte Verdächtige fuhr am Freitag auf dem überfüllten Festtagsmarkt mit einem Auto in eine Menschenmenge. Nach Angaben der Behörden kamen bei dem Unfall fünf Menschen ums Leben, darunter ein neunjähriges Kind, und 200 weitere wurden verletzt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatverdächtige allein gehandelt hat, da es ihren Angaben zufolge derzeit keine Hinweise auf einen zweiten Täter der Tat gibt.
Talib, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, gilt als islamkritischer Aktivist. In verwirrenden Formulierungen, in den sozialen Medien und in Interviews wirft er den deutschen Behörden vor, nicht genug gegen den Islamismus zu unternehmen.
Nachdem er sich für saudische Frauen eingesetzt hatte, die aus ihrem Land flohen, riet er ihnen später davon ab, in Deutschland Asyl zu beantragen, und schrieb auf seiner Website auf Englisch und Arabisch: „Mein Rat: Suchen Sie kein Asyl in Deutschland.“
Das Motiv hinter dem Verbrechen bleibt unklar, aber die Staatsanwaltschaft sagte, der Verdächtige sei möglicherweise über die Behandlung saudischer Flüchtlinge in Deutschland verärgert gewesen
