Slalom von Alta Badia: Loïc Meillard wieder auf dem Podest

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Slalom aus Alta Badia

Haugan in eigener Liga – aber Meillard glänzt trotz Rückenschmerzen

Timon Haugan ist nicht zu schlagen. Mit einem Steigerungslauf sichert sich Meillard seinen dritten Podestplatz in der laufenden Slalom-Saison.

Publiziert heute um 10:54 Uhr Aktualisiert vor 1 Stunde
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Atle Lie McGrath hat viele Fahrten von Timon Haugan gesehen, sehr viele müssen es gewesen sein, die Norweger sind schliesslich Teamkollegen.

Besser als an diesem Montag sah McGrath seinen Teamkollegen aber nie, so sagt er das nach dem Slalom von Alta Badia, den er als Dritter beendet. Haugan gewinnt, und er tut das überragend. Im ersten Durchgang kann McGrath noch mithalten, im zweiten keiner mehr.

Mit über einer Sekunde Vorsprung siegt Haugan, er entscheidet das letzte Duell des Tages klar für sich. Geschlagen geben muss sich in diesem Loïc Meillard. Der Schweizer wird Zweiter und verhindert einen norwegischen Dreifachsieg, gleich hinter McGrath klassiert sich auch noch Henrik Kristoffersen.

Das wird Meillard herzlich wenig kümmern, viel wichtiger als sein zweiter Platz ist ihm an diesem Montag ohnehin die Art, wie er diesen herausfährt. Mit einem hervorragenden zweiten Lauf, davor lag er noch auf Rang 8, und vor allem: trotz hartnäckiger Rückenschmerzen.

Meillard ist in diesen Tagen ein Leidender, und das ist ihm anzusehen. Unmittelbar nach der Zieleinfahrt stützt er sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab, das Gesicht schmerzverzerrt.

Am Tag vor dem ersten Saisonrennen in Sölden erwischte Meillard beim Einfahren einen Schlag, er erlitt einen Riss in der Hülle der Bandscheibe zwischen zwei Wirbeln, die Schmerzen trägt er mit. Am Morgen habe er sich gesagt, so erzählt er nach seinem zweiten Rang, dass schon eine Top-10-Klassierung am Nachmittag unglaublich sei.

Dass es Rang 2 wird, sagt vieles über den Sportler Meillard und seinen Biss aus. Und natürlich einiges über sein Können. Bereits nach dem ersten Lauf stützt er sich ab, um den Rücken zu entlasten. Wer danach unter solchen Umständen im zweiten Durchgang die zweitbeste Laufzeit hinlegt, ist längst in der absoluten Spitzenklasse angelangt.

Yule findet das Vertrauen wieder

Meillard hat da allerdings den Ruf des ewigen Zweiten, meist, aber nicht immer, liegt das an Marco Odermatt. Hinter ihm wurde Meillard im letzten Winter Zweiter im Gesamtweltcup, Zweiter in der Riesenslalomwertung und bei der WM 2023 Silbermedaillengewinner in derselben Disziplin.

Odermatt selbst sagte kürzlich, Meillard sei sein grösster Konkurrent im Kampf um den Gesamtweltcup. Meillard findet, er habe das Zeug dazu, das ist sein Anspruch, trotz der Freundschaft, die die zwei verbindet.

Nach seinem herausragenden Wochenende in Südtirol liegt Odermatt über 200 Punkte vor Meillard, dem Viertplatzierten der Wertung. Mit seinem zweiten Rang von Alta Badia aber erledigt dieser, was bei ihm momentan drinliegt. Er gehört weiterhin zu den besten Slalomfahrern, bloss Kristoffersen liegt noch 25 Punkte vor ihm.

Der Slalom als solcher aber droht fast schon zum Sorgenkind der Schweizer zu werden. Nach Meillard kommt im Klassement lange keiner. Auf den Rängen 12 und 13 folgen Daniel Yule und Tanguy Nef, in Alta Badia fahren sie auf die Ränge 9 und 22, Luca Aerni wird 17. Ramon Zenhäusern verpasst den zweiten Durchgang, Marc Rochat und Noel von Grünigen ebenfalls, weil sie ausscheiden.

Für Yule ist der neunte Platz ein Schritt vorwärts. Er ist seit seinem Sieg in Chamonix Anfang Februar nicht mehr in die Top 10 gefahren, im ersten Lauf ist er gar schneller als Meillard. Er habe das Vertrauen wiedergefunden, sagt Yule.

Es kommt wohl gerade rechtzeitig, denn Yule ist einer für die Klassiker im Januar. Etwas Entlastung dürfte Meillard guttun, in jeder Hinsicht.

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Und damit endet dieser Slalom. Was für ein Auftritt von Timon Haugan, da können alle anderen bloss den Hut ziehen. Mit über einer Sekunde Vorsprung gewinnt der Norweger hier in Alta Badia.

Aber auch die Leistung eines Schweizers ist nicht hoch genug zu werten. Loïc Meillard wirft alles in diesen zweiten Lauf und kämpft sich trotz hartnäckiger Rückenschmerzen auf den zweiten Platz vor. Vierter Slalom des Winters, dritter Podestplatz für Meillard.

Dritter wird Atle Lie McGrath, der einzige, der Haugan noch etwas kitzeln konnte im ersten Lauf.

Und damit verabschieden wir uns für den Moment. In Kürze finden Sie hier eine Zusammenfassung dieses Rennens. Bis dahin: Besten Dank fürs Mitfiebern und Dabeisein!

Und es kommt zum Grande Finale! Meillard gegen Haugan. Er nimmt sogar 1,44 Sekunden mit in den zweiten Lauf, sein Auftritt im ersten war ja famos. Und auch hier legt er gleich vor, der sieht so gut aus!

Ja, eigene Liga bei Haugan, da hat niemand eine Chance, auch Meillard mit. 1,13 Sekunden! Wahnsinn!

Meillard wurde ja schon zweimal Dritter in dieser Slalom-Saison. Folgt nun eine noch bessere Klassierung? Zwei Norweger können den Schweizer noch aufhalten.

Zuerst McGrath, 1,13 Sekunden Vorsprung nimmt er mit auf die Strecke. Das ist schon gewaltig.

McGrath verliert einiges an Zeit oben, dann aber bleibt er einigermassen konstant. Aber es reicht nicht! Meillard führt immer noch! 13 Hundertstel Rückstand!

Also zuerst Weihnachten.

Fast der ganze Vorsprung ist weg nach dem ersten Abschnitt. Aber dann liefern sich die beiden ein enges Duell. Und das geht an Meillard! Der Schweizer ist also fix auf dem Podest. Noël fährt bloss auf Rang 4.

Er ist angekommen in der Weltspitze, der Franzose, heute mit Nummer 11 gestartet und dann gleich schnell wie Kristoffersen.

Und dann schreit er seinen Frust in den Schnee! Das war ein grossartiger Start, dann aber rutscht er weg, wie zuletzt in Val-d’Isère. Aber der erste Podestplatz, er ist nur eine Frage der Zeit.

Und Meillard? Der führt immer noch. Noël, McGrath und Haugan kommen noch.

So, drei Norweger, zwei Franzosen, das muss Meillard noch überstehen im Ziel. Den Anfang macht Kristoffersen, der Sieger von Val-d’Isère.

Kristoffersen ist im zweiten Sektor schneller als Meillard, aber unten hat der Schweizer halt einfach richtig Gas gegeben. Kristoffersen ist Zweiter! Eine Hundertstel vor Kolega.

Schweiz gegen Schweiz, das wird etwas. Daniel Yule macht sich auf.

Das sieht gut aus bei Yule, energischer Start bei momentan starkem Wind. Es ist ein spannendes Duell mit Meillard, Yule hält den Rückstand in Grenzen, dann aber verliert er plötzlich eine halbe Sekunde und fällt zurück. Rang 5 für Yule, fünf kommen noch, er ist also immerhin zurück in den Top-10.

Der beste Kroate des ersten Laufs. Das will etwas heissen, waren ja immerhin drei dabei. Kolega hat oben nur drei Hundertstel Vorsprung auf Meillard.

Diese Differenz ist schnell getilgt von Meillard, aber zwischen ihm und Feller hat es ja noch viel Platz. Und genau da fährt Kolega rein, 19 Hundertstel hinter Meillard landet er auf Rang 2, starke Leistung.

Jetzt greifen die Schweizer an! Loïc Meillard ist auf der Piste.

Mega Start von Meillard, gleich drei Zehntel nimmt er Feller da ab. Aber der Österreicher war unten fantastisch. Meillard baut aber sogar noch aus, fast acht Zehntel Vorsprung im Ziel, das ist eine wunderbare Leistung des Schweizers!

Mit Nummer 10 gestartet, Neunter geworden, das ist die Bilanz von Dave Ryding im ersten Lauf. Er ist oben gar noch ein wenig schneller als Feller und baut sogar noch aus. Aber Feller war im letzten Abschnitt sehr schnell, da kommt Ryding nicht mit, am Ende verliert er 13 Hundertstel auf den Österreicher.

Es ist also nicht gerade das Rennen der Österreicher. Aber wir wollens nicht verschreien. Manuel Feller ist dran, der Zehnte des ersten Laufs.

Die Fahrer, die jetzt dran sind, haben beim Start übrigens eine Sekunde und mehr Vorsprung auf Popov. Und Feller kann das konservieren bis ins Ziel. Er übernimmt die Führung, fast eine halbe Sekunde ist es am Ende sogar.

Rang 11 nach dem ersten Lauf, wir nähern uns den Top-10. Und zwar mit dem Österreicher Michael Matt.

Das ist nicht schlecht, aber auch er verliert einiges auf Popov im zweiten Abschnitt. Rang 7 ist es momentan. Popov damit schon acht Ränge geklettert, Pinheiro Braathen deren elf, Salarich zwölf. Und Aerni? Auch schon sieben!

Kroaten gibt es gleich drei im zweiten Lauf, einer von ihnen ist Istok Rodes. Schon im ersten Abschnitt ist er eine Sekunde langsamer als Popov, dann spickt auch noch eine Torstange weg, aber der Mann kämpft sich doch noch irgendwie ins Ziel. Rang 16, bloss Radamus war bisher langsamer.

Nach River Radamus der zweite Amerikaner: Jett Seymour, im ersten Lauf immerhin 36 Hundertstel schneller als es Popov war.

Auch er verliert Zeit auf den Bulgaren, allerdings nicht so viel wie die Athleten vor ihm. Am Ende bedeutet das: Zwischenrang 4. Vorne also weiterhin Popov, Ax Swartz und Pinheiro Braathen. Das Trio setzt sich hier ein bisschen ab.

Ganz vorne, da sind weder die Schweizer noch die Österreicher. Darum geht es jetzt darum, ein bisschen etwas aufzuholen. Nach Nef ist Strolz dran, aber auch ihm läuft es nicht besonders gut. Schneller als Nef ist er, aber auch das reicht nur für Rang 8 im Zwischenklassement. Aerni übrigens hat schon sechs Ränge gutgemacht.

So, der zweite von vier Schweizern ist auf der Strecke: Tanguy Nef.

Ihm unterlief im ersten Lauf ein Schnitzer, der eine bessere Klassierung opferte. Fährt er darum eher verhalten? Man weiss es nicht. Jedenfalls kann sich Nef nicht steigern, er fällt sogar zurück und ist momentan Zehnter.

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Popov, dann aber unterläuft dem jungen Franzosen ein Fehler, den er nicht mehr aufholen kann. Immerhin ist es Zwischenrang 4 für Rassat. Und Popov hat schon mal drei Ränge gut gemacht.

Grosser Name, unbekannter Athlet, was zeigt Ax Swartz?

Der 20-Jährige holt hier zum zweiten Mal überhaupt Weltcuppunkte. Unten wird er sogar Popov noch gefährlich und verliert nur vier Hundertstel. Rang 2 für Ax Swartz, Pinheiro Braathen Dritter, Aerni Fünfter mittlerweile.

Er müsste ja schon weiter vorne zu finden sein, aber so richtig ist er noch nicht auf Touren gekommen in diesem Winter. Rang 18 nach dem ersten Lauf, das ist ihm zu wenig. Und auch diesmal wird es nichts, Einfädler im unteren Streckenabschnitt, zum dritten Mal ohne Punkte in dieser Saison – im vierten Slalom.

Drei Zehntel Vorsprung nimmt er auf Pinheiro Braathen mit. Kann er dem Brasilianer gefährlich werden?

Ja, das ist richtig, richtig gut, bei der letzten Zwischenzeit hat er noch eine halbe Sekunde Vorsprung, dann rettet er zwei Zehntel ins Ziel und ist neuer Führender in diesem Rennen.

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