Deshalb ist der BVB kein Spitzenteam mehr

Deshalb ist der BVB kein Spitzenteam mehr
Deshalb ist der BVB kein Spitzenteam mehr
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Das Sportjahr 2025 hätte für Borussia Dortmund nicht schlechter beginnen können: Der BVB verlor am vergangenen Freitag vor heimischer Kulisse mit 2:3 gegen Bayer Leverkusen. Erneut musste die Borussia gegen den amtierenden Meister zahllose personelle Ausfälle verkraften, doch ihre Laufbereitschaft und ihr Engagement waren ihr erneut nicht zu verübeln und blieben am Ende – wieder einmal – ohne Punkte. Neues Jahr, alte Probleme beim BVB.

Gegen Leverkusen fielen mit Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Niklas Süle und Emre Can alle Stamm-Innenverteidiger auf einmal aus, weshalb die eigentlichen U23-Spieler und Bundesliga-Unerfahrenen Almugera Kabar und Yannik Lührs das Abwehrzentrum besetzten – und ein Missverhältnis gegen die Die hochkarätige Bayer-Mannschaft repräsentierte den Angriff. Die Grippewelle, die am Freitag die eigentliche Abwehr fast vollständig lahmlegte, könnte beim BVB durchaus zum Ausnahmefall erklärt werden. Die Wahrheit ist jedoch, dass Trainer Nuri Sahin im vergangenen Kalenderjahr aus verschiedenen Gründen gezwungen war, seine Abwehr ständig umzustrukturieren. Auch deshalb klagte der Trainer nach dem Leverkusen-Spiel: „Ich erwarte von meinen Jungs, dass sie besser verteidigen.“

Die Niederlage gegen Bayer war für den BVB in mehrfacher Hinsicht problematisch. Schaut man sich die Tabelle an, liegen die Westfalen derzeit mit 25 Punkten auf dem achten Platz und haben damit bereits fünf Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze. Damit ist sogar das Mindestziel der Champions-League-Qualifikation gefährdet. Zudem verlor die Mannschaft von Nuri Sahin zum ersten Mal in dieser Saison im heimischen Signal Iduna Park. Verliert der BVB seine Heimstärke – in der Auswärtstabelle liegt der BVB mit fünf Punkten nur auf dem 13. Platz –, droht eine schwierige Rückrunde. Gleichzeitig verlor die Borussia eine seit 2004 andauernde Serie – so lange hatte der BVB kein Heimspiel an einem Freitagabend verloren.

Trotz der öffentlichen Vertrauensbekundung an Trainer Nuri Sahin und der Vertragsverlängerung mit Sportdirektor Sebastian Kehl ist beim BVB derzeit sportlich viel los. Die Gründe dafür sind komplex. Sports Illustrated erklärt, warum Borussia Dortmund kein Spitzenteam mehr ist.

Borussia Dortmund: Kader falsch zusammengestellt

Es ist noch nicht allzu lange her, als die breite Fußballöffentlichkeit die Sommertransfers der Borussia feierte. Immerhin sei es gelungen, die beiden Schlüsselspieler Waldemar Anton und Serhou Guirassy vom Vizemeister VfB-Stuttgart loszuwerden und damit die Abgänge von Niclas Füllkrug und Mats Hummels zu kompensieren. Darüber hinaus wurden mit Yann Couto und Maximilian Beier zwei hochtalentierte, scheinbar BVB-typische Spieler verpflichtet. Doch schon wenige Monate später ist diese Euphorie verflogen.

Abgesehen von den zahlreichen krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen im Saisonverlauf ist anzumerken, dass der BVB-Kader vor allem in der Abwehr zu optimistisch geplant ist. Mit Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Anton stehen lediglich drei erfahrene Innenverteidiger im Kader, die alle eine starke Verletzungshistorie vorweisen können. Nuri Sahin musste daher seine Abwehr immer wieder neu formieren. Die Konsequenz: 25 Gegentore in der Bundesliga. Im Nachhinein erscheint es nachlässig, dass der BVB den erfahrenen Hummels im Sommer ziehen ließ.

Doch auch im Mittelfeld scheint der Kader unausgeglichen zu sein. Mit Felix Nmecha, Marcel Sabitzer und Pascal Groß stehen dem Zentrum drei ähnliche Spielertypen zur Verfügung. Allerdings hat keiner der genannten Spieler das Spielerprofil eines klaren Gewinners; Es fehlt ein Spieler, der manchmal eingreifen kann. Generell ist der Kader eher auf Künstler als auf Arbeiter ausgerichtet – obwohl genau dieses Profil in der aktuellen Situation gefragt wäre. Das Winter-Transferfenster ist noch rund zwei Wochen geöffnet, um den Kader in diesen Bereichen zu verstärken – und so die Fehler des letzten Sommers zu korrigieren.

Borussia Dortmund: Leistungsträger außer Form

Müsste man für die Dortmunder Hinrunde ein schlechtes Wort wählen, wäre es wohl der Begriff „Einzelfehler“. Die BVB-Mannschaft hatte sich nach Spielen immer wieder darüber beschwert. Zu oft machten die Spieler teils unerklärliche Fehler, die zu Gegentoren führten – in allen Teilen der Mannschaft. Zahlreiche Leistungsträger hatten in der Hinrunde eine oder mehrere Leistungslücken.

Dem Kreativspieler Julian Brandt gelingt es derzeit nur selten, dem BVB-Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Zwei Tore und vier Assists in der Bundesliga sind ordentlich, entsprechen aber nicht seinem Potenzial. Auch Kapitän Emre Can kann seiner Führungsrolle nicht gerecht werden. Zu oft hadert er mit seinem eigenen Spiel, leistet sich immer wieder unerklärliche Patzer und pendelt zwischen der Bank und der Startelf. Einzig Stürmer Serhou Guirassy liefert zuverlässig ab.

Selbst Leistungsträger der Vorjahre wie Marcel Sabitzer oder Julian Ryerson sind derzeit nicht auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität. Es fehlt eine stabile Achse, die mit konstanter Leistung führt und an der sich die anderen Spieler orientieren können. Symptomatisch dafür: In der laufenden Saison ist es dem BVB nicht gelungen, zwei Bundesligaspiele in Folge zu gewinnen. Diese kollektive Inkonsistenz wirkt sich nicht nur negativ auf die individuelle Leistung der Spieler aus, sondern auch auf den Punktestand in der Tabelle.

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Borussia Dortmund: Das Talentproblem

Der BVB hat sich in den letzten Jahren den Status eines idealen Sprungbretts und Entwicklungsumfelds für junge Spieler erarbeitet. Spieler wie Erling Haaland und Jude Bellingham wurden in Dortmund zu Superstars – und bescherten dem Verein durch ihren Wechsel eine hohe Ablösesumme. Doch im Moment scheint der Verein in Sachen Talent ratlos zu sein.

Obwohl der BVB mit Jamie Gittens einen hochtalentierten Spieler in seinen Reihen hat, fehlt dem jungen Engländer die Konstanz, um den Schritt in die internationale Klasse zu schaffen. Es wird wahrscheinlich eine Weile dauern, bis er in die Bellingham-Kategorie vordringt. Spielern wie Kjell Wätjen und Julian Duranville, denen ebenfalls ein gewisses Talent nachgesagt wird, werden derzeit kaum Möglichkeiten gegeben, sich zu zeigen. Es scheint, als ob Dortmund derzeit der Mut fehlt, die eigenen Talente ins kalte Wasser zu werfen und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben.

Der BVB ist gewissermaßen darauf angewiesen, jungen Spielern diese Phase zu bieten. Einerseits, um den Status als Talentparadies nicht zu verlieren und andererseits, um im Kampf mit der europäischen Fußballelite nicht ohne die regelmäßig hohen Einnahmen aus Spielerverkäufen das Nachsehen zu haben. Es bleibt abzuwarten, wie regelmäßig die Talente des BVB in den nächsten Monaten zum Einsatz kommen – und ob sie dazu beitragen können, Borussia Dortmund wieder zu einem Spitzenteam zu machen.


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