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Nobelpreis für Chemie geht an David Baker, Demis Hassabis und John Jumper für Forschungen zu Proteinen

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Bekanntgabe Nobelpreis 2024 – Chemie (Steffen Trumpf / dpa / Steffen Trumpf)

Baker, der in den USA arbeitet, erhält die Hälfte des Preises für rechnergestütztes Proteindesign. Die in Großbritannien arbeitenden Hassabis und Jumper bekommen die andere Hälfte für die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen.

Baker sei im Jahr 2003 das fast Unmögliche gelungen, aus Aminosäuren ein völlig neues Protein zu konstruieren, erklärte die Akademie. Seitdem habe seine Forschungsgruppe weitere Proteine kreiert, darunter solche, die als Arzneimittel, Impfstoffe, Nanomaterialien und winzige Sensoren eingesetzt werden können.

Forscher können Antibiotikaresistenzen nun besser verstehen

Hassabis und Jumper hätten mit Hilfe eines Künstlichen Intelligenz-Modells ein 50 Jahre altes Problem gelöst: die Vorhersage komplexer Proteinstrukturen, teilte die Akademie mit. Mit Hilfe ihres Modells hätten sie die Struktur praktisch aller 200 Millionen Proteine ​​vorhersagen können, die Forscher identifiziert hatten.

Unter anderem können Forscher jetzt Antibiotikaresistenzen besser verstehen und Bilder von Enzymen erstellen, die Plastik zersetzen können. Hassabis und Jumper arbeiten für das Unternehmen Google Deepmind in London, das sich auf die Programmierung von künstlicher Intelligenz spezialisiert hat.

Bislang 1.004 Nobelpreisträger ausgezeichnet

Gestern war der Physik-Nobelpreis zwei US-amerikanischen Wegbereitern der Künstlichen Intelligenz zugesprochen worden. Morgen wird zudem der Preisträger in der Kategorie Literatur verkündet, am Freitag in Oslo der Träger des Friedensnobelpreises. Die Nobelpreise sind in diesem Jahr mit umgerechnet knapp 970.000 Euro pro Kategorie dotiert. Feierlich überreicht werden sie im Dezember.

Von 1901 bis heute wurden 623 Nobelpreise an 1.004 Persönlichkeiten und Organisationen verliehen. An Frauen gingen davon 65 Nobelpreise. Dabei wurde Marie Curie zweimal ausgezeichnet, mit dem Preis in Physik 1903 und dem Preis in Chemie 1911. In der Rangliste nach Staaten steht Deutschland bei der Vergabe auf Platz drei hinter den USA und Großbritannien. Die meisten Deutschen wurden in der Kategorie Chemie ausgezeichnet, gefolgt von Physik, Physiologie und Medizin sowie Literatur. Viermal ging der Friedensnobelpreis und einmal die an die Nobelpreise angelehnte Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften nach Deutschland; letztere wird allerdings erst seit 1969 verliehen.

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Diese Nachricht wurde am 09.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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