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Heftige Kritik wegen ausfallender Schulbusse in Offenbach

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Stand: 01.11.2024, 04:59 Uhr

Von: Frank Sommer

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Mit rot-weißen Barken wird an der Mühlheimer Straße bei Ankunft der OVB-Busse gearbeitet, da diese in der Straße Im Eschig nicht wenden dürfen. © Sommer

Die Kritik am Schulbus-Transport zur Offenbacher Fröbelschule dauert an. Stadt bestreitet indes jeden Zusammenhang zu Einsparung 2022.

Offenbach – Der offene Brief des Elternbeirats der Fröbelschule über die dortigen Missstände hat für Aufregung gesorgt: Während laut Elternbeirat die Stadt Offenbach nicht darauf reagiert hat, meldeten sich in unserer Redaktion viele Leser, um ihrem Ärger über die Zustände Luft zu machen. Gerade Eltern ehemaliger Schüler und Lehrer kritisieren die problematische Transportsituation mit den OVB-Bussen. Wie berichtet, fallen diese oft wegen fehlenden Begleitpersonals aus. Die Busse selbst können die erst 2022 eröffnete Fröbelschule nicht direkt anfahren, da der Schulhof zum Wenden zu klein ist.

„Es ist traurig, dass die Fehlplanungen der Stadt Offenbach auf den Rücken der Schwächsten ausgetragen werden“, sagt Gerda Günther-Jansky. Während das Engagement der Lehrer der Schule gelobt wird, sorgt gerade der problembehaftete Busverkehr für Kritik. Auffällig oft zu hören ist von Eltern und Lehrern, dass eine Verbindung zur Linienstreichung 2022 bei den OVB gezogen wird, was die Stadt jedoch heftig bestreitet: Nach Meinung der Kritiker habe die Stadt, da sie keine Fahrer entlassen wollte, darauf gedrängt, dass die OVB die Fahrten von und zur Fröbelschule übernehmen. Die Stadt habe dem Mühlheimer Reiseunternehmen, das über 26 Jahre den Transport sicherstellte, gekündigt und die neue Ausschreibung so gestaltet, dass die OVB sich als einziges Unternehmen bewarb und den Zuschlag erhielt. Die Stadt betont, mit der Streichung der Buslinien habe die Neuvergabe nichts zu tun, der Einsatz der OVB sei eine Notlösung gewesen.

Offenbach: Langjährigem Busunternehmen wurde 2022 gekündigt

In einer ersten Anfrage unserer Zeitung schrieb die Stadt, dass sich nach dem „Rückzug“ des langjährigen Dienstleisters keine weiteren Unternehmen beworben hätten. „Uns wurde von der Stadt gekündigt, das war kein Rückzug“, sagt jedoch Nico Bauer von Ritas Reisedienst. Die Neuausschreibung sei wenig attraktiv für kommerzielle Dienstleister gewesen, etwa wäre darin vorgeschrieben, dass sämtliche Sitze mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet sein sollten oder dass das Busunternehmen für die notwendigen Begleiter für die Kinder zu sorgen habe. In der 2024er Ausschreibung sei großen Wert auf E-Antrieb gelegt worden, worüber nur die kommunalen Verkehrsbetriebe verfügen, wird bemängelt. Die Stadt betont, dass dies EU-Recht und auch Stadtverordnetenbeschlüssen geschuldet, die Antriebsfrage aber nicht entscheidend sei.

Von Elternseite wird kritisiert, dass im Gegensatz zu den Bussen des Reiseunternehmens die OVB-Busse nicht an allen Sitzen über Gurte verfügen – allerdings ist dies seit einer Gesetzesänderung nicht mehr notwendig: „Bei freigestelltem Schülerverkehr entfällt die Anschnallpflicht“, schreibt die Stadt. Die notwendige Begleitung der Schüler während der Fahrten werde von der Stadt bei der Behindertenhilfe oder den Maltesern „eingekauft“. Fallen diese Begleiter wegen Erkrankung aus, müssen die Fahrten dann komplett entfallen.

OVB-Busse können nicht auf Schulhof von Offenbacher Fröbelschule wenden

„Bei dem vorigen Unternehmen war das wesentlich besser geregelt“, sagt ein Vater eines ehemaligen Schülers, der anonym bleiben möchte. „Mir kommt es vor, dass die Stadt nur an die Busse und nicht an die Kinder gedacht hat“, sagt er. Zur fehlenden Information der Eltern bei Busausfällen schreibt die Stadt, dass diese gern an einer Online-Plattform des Kultusministeriums teilnehmen würde, allerdings erhalte man dafür keinen Zugang.

Scharfe Kritik gibt es auch daran, dass die OVB-Busse bisher die Schule nicht über den Schulhof anfahren können und dafür nun ein Weg über den MAN-Parkplatz verhandelt wird. Das Problem sei, dass es zu wenig Platz auf dem Schulhof gebe – die Busse müssten einmal kurz zurücksetzen, um wenden zu können – das aber ist ohne einen Einweiser nicht gestattet. „Dass bei einer neugebauten Schule nicht eingeplant wurde, wo die Kinder gefahrlos in die Transportfahrzeuge ein- und aussteigen können, ist nicht zu fassen“, sagt Günther-Jansky.

Die Reaktionen auf den Brief fallen gemischt aus: Während Linke oder Ofa sich sehr engagiert zeigen würden, hätten sich CDU und Grüne gar nicht gemeldet, sagt der Beiratsvorsitzende. Vor der nächsten Schulausschusssitzung wollen die Eltern das Gespräch mit der Politik suchen.

Von Frank Sommer

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