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Der KNVB rächte sich an der niederländischen Nationalmannschaft von 1920, indem er elf neue Spieler aufrief

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Ronald Koemen hat elf neue Spieler für das Spiel der niederländischen Nationalmannschaft gegen Bosnien und Herzegowina ausgewählt. Etwas Ähnliches geschah 1921, allerdings als Rache gedacht.

Die niederländische Mannschaft von 1921 gegen die Schweiz. Foto aus der KNVB-Sammlung über Stadtarchiv Amsterdam

Dass ein Bundestrainer seine gesamte Startelf im Vergleich zum Vorspiel wechselt, ist eine absolute Ausnahme. Es war das erste Mal, dass Ronald Koeman gegen Bosnien und Herzegowina so etwas gelang, letztlich mit mittelmäßigen sportlichen Ergebnissen.

Das erste Spiel für die niederländische Mannschaft fand am 28. März 1921 statt. Die Mannschaft wurde für ein Heimspiel gegen die Schweiz komplett erneuert. Von den elf Spielern aus dem letzten Spiel gegen Spanien war keiner im Einsatz. Im Team befanden sich nicht weniger als sieben Debütanten, dazu kamen vier erfahrene Nationalspieler. Es wurden noch keine Auswechslungen vorgenommen.

Sabotage der aufrichtigsten Art, mutwillige Störung einer gut gemeinten Organisation

Antwerpen 1920

Der niederländische Fußballverband (das K für „Royal“ gab es erst 1929) führte diesen radikalen Eingriff nach den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen durch. Die Bedingungen für die Fußballer waren in der Stadt, die weniger als zwei Jahre zuvor im Ersten Weltkrieg stark zerstört worden war, sehr schlecht. Mangels angemessener Unterbringung wurden sie auf dem Schiff untergebracht Die Hollandiadas gem Das Vaterland war schrecklich: „Eine hässliche, düstere Hütte, in der kein Gefangener gehalten wird.“

Die Sportfunktionäre hatten sich natürlich eine gute Unterbringung besorgt, was die Stimmung unter den Fußballern noch weiter verschlechterte.

Nachdem sie zwei Spiele gegen Luxemburg und Schweden gewonnen hatten, rebellierten die Fußballer daher nach einer Niederlage gegen Belgien. „Leider gibt es Trauriges zu berichten“, eröffnete der Neuer Rotterdamsche Courant die Nachricht von dieser Meuterei. In einem nahe gelegenen Hotel versuchten einige Spieler, an der Bar und auf der Tanzfläche ihr Elend zu vergessen und „Champagner zu trinken“. Damendessen Vorstellung von Tugend von fragwürdiger Breite ist.’

Die Idee eines Fußballmanagers, eine Blumenausstellung zu besuchen, wurde abgelehnt. „Sabotage der aufrichtigsten Art, mutwillige Störung einer gut gemeinten Organisation.“

Was für ein ärgerlicher Mangel an Fürsorge, Führung, Organisation, was für ein Durcheinander, was für eine Pfuscherei

Abstecken

Als Strafe für diese Meuterei beschloss der Fußballverband, vor dem Spiel um Platz drei gegen Spanien vier Spieler nach Hause zu schicken. Kapitän Leo Bosschart intervenierte jedoch und erklärte stellvertretend für alle Spieler, dass die gesamte Mannschaft daraufhin zurücktreten werde. Mit anderen Worten: Die Internationalen drohten mit einem Streik. Um eine Überraschung gegen Spanien zu verhindern, nahm der Fußballverband die Strafe anschließend zurück – vor Wut zitternd. Danach verloren die Niederländer auch dieses Spiel.

Der Telegraph Dann machte er Bosschart für all das Elend verantwortlich, als eine Art Anführer einer kommunistischen Revolution. Manche Dinge ändern sich einfach nie.

Nur Das Vaterland verteidigte die Spieler, weil sie von den Offiziellen so schlecht behandelt worden seien. Diese Zeitung kam zu einem völlig anderen Schluss als das NRC: „Was für ein ärgerlicher Mangel an Sorgfalt, Führung, Organisation, was für ein Durcheinander, was für eine Pfuscherei.“

Nach den Olympischen Spielen übten die Fußballfunktionäre Rache. Die gesamte Mannschaft, die gegen Spanien gespielt hatte, wurde im nächsten Spiel ersetzt. Mit dieser neuen Mannschaft gewannen die Niederlande zu Hause mit 2:0 gegen die Schweiz.

Bosschart wurde nie wieder als Anführer des Aufstands einberufen.

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