Die Einstellung der Today-Portale mit 34 Kündigungen sorgt für Unmut bei den Mitarbeitenden von CH Media. Der Verlag verteidigt sein Vorgehen.
Nach dem überraschenden Entscheid der Verlagsspitze ist es gemäss Informationen des Klein Reports zu Protest beim Personal gekommen. Kritisiert wurde vor allem das Vorgehen und die kurzfristige Kommunikation.
Darauf angesprochen, warum das Vorgehen so abrupt war, sagte Lino BugmannSenior Kommunikationsexperte CH Media, zum Klein Report: «Mit der schnellen Umsetzung der Entscheidung schafft CH Media für die Mitarbeitenden, Nutzerinnen und Nutzer sowie Werbekunden und Partner Transparenz und Klarheit. Auch wenn die Entscheidung sehr schmerzt, ist sie strategisch unabdingbar.»
Entscheidungsgrund sei die mangelnde Wirtschaftlichkeit der rein werbefinanzierten Newsplattformen gewesen.
Die Medienbranche befände sich in einem fundamentalen Strukturwandel, so Bugmann weiter. «In diesen anspruchsvollen Zeiten kann sich CH Media keine Produkte leisten, die in absehbarer Zeit nicht kostendeckend zu betreiben sind.»
Der Mediengewerkschaft Syndicom hatte am Dienstag den Verlag scharf dafür kritisiert, dass er die Personalvertretung «unter strikter Geheimhaltung» konsultiert habe. Das sei ein «No-Go». Denn der Sinn der Konsultation bei Massenentlassungen sei es ja gerade, dass die Mitarbeitenden Alternativen vorschlagen könnten, was im Geheimen nicht möglich sei.
Konfrontiert mit dieser Kritik sagte Lino Bugmann zum Klein Report: «Das Konsultationsverfahren mit der Personalkommission (Peko) wurde ordnungsgemäss durchgeführt. Die Personalkommission wurde von CH Media rechtzeitig involviert und hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.»
Als Ergebnis des Konsultationsverfahrens mit der Personalkommission habe die Zahl der Kündigungen auf 34 reduziert werden können. Und 22 Mitarbeitenden konnte ein Anschlussangebot gemacht werden.
Florian WannerLeiter Regionale Elektronische Medien von CH Media, versucht die Missstimmung aufzufangen. In den kommenden Tagen wird er die betroffenen Teams vor Ort besuchen. Um offene Fragen zu klären, wie Bugmann weiter sagt.
Und um im persönlichen Gespräch «Unsicherheiten abzuholen».
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