Der industriestarke Bezirk Braunau kämpft besonders stark mit den Auswirkungen der Rezession. In den vergangenen Monaten stieg die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich. Zuletzt hatte auch KTM angekündigt, 300 Arbeitsplätze abzubauen. 700 Arbeitsplätze wurden im heurigen Jahr bereits abgebaut. Von der Insolvenz sind laut KTM-Sprecher rund 3.670 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.
Lage in Braunau angespannt
Die Geschäftsführerin des AMS Oberösterreich, Iris Schmidt sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Für uns ist das besorgniserregend. Wir sehen das allerdings schon die letzten Monate, jetzt kommt die Spitze, die uns als AMS in weiterer Folge dann treffen wird“. Die Lage im Bezirk Braunau sei angespannt. „In weiterer Folge wird es natürlich die Zulieferfirmen treffen, und genauso ist der Handel betroffen und auch zum Beispiel ein Elektriker. Alle, die bisher sehr stark auf dieses Großunternehmen ausgerichtet waren“, so Schmidt.
Achleitner vertraut auf erfolgreiche Sanierung
„KTM ist ein wichtiger Leitbetrieb Oberösterreichs. Wir vertrauen darauf, dass Stefan Pierer und sein Team eine erfolgreiche Sanierung zustande bringen. Zwischen AMS, Sozialpartnern und dem Land Oberösterreich gibt es eine enge Abstimmung, damit alle Schritte zur Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemacht werden“, betont Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP).
SPÖ: Beteiligung in Erwägung ziehen
SPÖ-OÖ-Landesgeschäftsführer Florian Koppler forderte KTM-Chef Stefan Pierer dazu auf, klarzustellen, wie er trotz der aktuellen Insolvenz die Beschäftigten von KTM schützen will. Sollte nach der Millionen-Haftung des Landes 2009 auch jetzt wieder öffentliches Geld notwendig werden, um das Unternehmen zu retten, müsse besser eine staatliche Beteiligung des Landes oder des Bundes in Erwägung gezogen werden. „Denn es kann nicht sein, dass Herr Pierer von staatlicher Unterstützung profitiert, wenn die Geschäfte schlecht laufen, aber sich in guten Zeiten als Privatunternehmer präsentiert, der die Gewinne alleine einstreicht“, kritisiert der SPÖ-Landesgeschäftsführer.
NEOS: Reformstau als Gefahr für Wirtschaftsstandort
„Wenn selbst ein weltweit renommiertes Unternehmen wie KTM, das für Innovations- und Exportkraft steht, in derart massive Schwierigkeiten gerät, ist das ein Alarmsignal für die gesamte österreichische Wirtschaft“, betonte NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer. „Der Reformstau in Österreich wird zunehmend zur Gefahr für unseren Wirtschaftsstandort.“ Es brauche jetzt mutige Reformen und entschlossenen Bürokratieabbau, um endlich den Turbo zu zünden. NEOS-Abgeordneter Markus Hofer sieht „eine deutliche und nachhaltige Senkung der Lohnnebenkosten“ als „unerlässlich, um den Wirtschaftsstandort Österreich wieder zukunftssicher und konkurrenzfähig zu machen“.
FPÖ sieht Bundesregierung als Schuldige
Die FPÖ sieht die Bundesregierung als Schuldige in der KTM-Pleite. „Die Nehammer-ÖVP hat es geschafft den Standort herunterzuwirtschaften und ein Budgetdesaster zu hinterlassen. Es folgen nun Rezession, Arbeitslosigkeit und der massive Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Was soll noch kommen, bevor man in die Realität zurückkehrt?“, so Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner. „Es muss eine Trendwende in der Wirtschaftspolitik geben und nicht nach der Öko-Kommunistin Gewessler den Marxisten Babler als Entscheidungsträger in der Bundesregierung,“ forderte der Wirtschaftssprecher der FPÖ Niederösterreich, Michael Sommer.
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