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Wolfsburg – BVB: „Ob wir verloren oder gewonnen haben, ist irrelevant. Wie krank ist diese Welt?“

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Erst ging es noch um Fußball. Um den Sieg Borussia Dortmunds beim VfL Wolfsburg. Der BVB hatte das letzte Spiel des Jahres 3:1 (3:0) gewonnen – und zwar binnen fünf Minuten durch Tore von Donyell Malen (25. Minute), Maximilian Beier (28.) und Julian Brandt (30.).

In der zweiten Halbzeit drohte das Spiel zwar nach dem 1:3 durch Denis Vavro (58.) und einer Roten Karte für Pascal Groß (62.) zu kippen, am Ende aber feierten die Dortmunder ihren ersten Auswärtssieg dieser Bundesliga-Saison.

Während die BVB-Spieler feierten, herrschte bei den Wolfsburgern Frust. Wie „im falschen Film“ habe man sich zur Pause gefühlt gegen effektive Dortmunder, sagte Kapitän Maximilian Arnold. „Wir haben uns das heute sehr anders vorgestellt. Eine verdiente Niederlage.“

Arnold: „Meine Gedanken sind ganz klar bei ihnen“

Zum Abschluss wollte der DAZN-Reporter noch wissen: „Ein kleiner Knick oder etwas, das gerade Sie als Führungsspieler ein bisschen mehr besorgt, diese zwei letzten Spiele?“

Arnold überlegte kurz. Seine Stimme war ernst, als er antwortete: „Es besorgt mich überhaupt nicht. Wir haben vor zwei Tagen etwas erlebt … Ich möchte da gern mal einen Appell richten.“

Der Anschlag vom Freitagabend auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erschüttert Deutschland. Ein Autofahrer war direkt in die Menschenmenge gerast. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, unter den Todesopfern ist auch ein neunjähriges Kind. 200 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der aus Saudi-Arabien stammende Fahrer, ein 50 Jahre alter Arzt namens Taleb al-Abdulmohsen, wurde festgenommen.

Arnold: „Wie krank ist diese Welt mittlerweile? Es ist ganz schwierig, sich wirklich auf Fußball zu konzentrieren, weil es einfach wesentlich Wichtigeres gibt. Und ob ich jetzt drei Gegentore kassiert habe oder nicht – die Menschen, die jetzt so etwas durchmachen müssen … Meine Gedanken sind ganz klar bei ihnen. Ob wir mit drei Toren verloren haben, gewonnen haben – das ist völlig irrelevant. Ich glaube, und das ist ein Appell an alle Menschen, dass wir den Zusammenhalt mehr genießen sollten.“

„Stimmt“, sagte der Reporter und fing seine Frage wieder ein: „Da ist das Wort ,besorgt‘ fehl am Platz.“

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