An diesem Sonntag fand in Rabat eine große Mobilisierung statt, die den ersten Jahrestag des Konflikts in Gaza markierte. Zehntausende Menschen versammelten sich in der marokkanischen Hauptstadt, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk auszudrücken und ein Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel zu fordern.
Die in der Nähe des Parlaments versammelten Demonstranten verschafften ihrer Stimme mit Slogans wie „Der Widerstand geht weiter“ und „Nein zur Normalisierung“ Gehör. In der Menge waren auch Schilder zu sehen, die die Anerkennung Israels ablehnten.
Khadija Mokhtari, eine 56-jährige Teilnehmerin im Ruhestand, betonte die Bedeutung der palästinensischen Sache für die Marokkaner und verurteilte das, was sie als „Völkermord“ in Gaza bezeichnet. Die von der Nationalen Aktionsgruppe für Palästina organisierte Demonstration findet am Vorabend des Jahrestages des Hamas-Angriffs statt, der den aktuellen Konflikt auslöste. Unter den palästinensischen und libanesischen Flaggen waren Porträts von Führern der Hamas und der Hisbollah zu sehen, insbesondere von Ismaïl Haniyeh und Hassan Nasrallah, die kürzlich bei Angriffen getötet wurden, die Israel zugeschrieben werden. Noufissa Souad, eine Röntgentechnikerin aus Khémisset, äußerte sich besorgt über das Schicksal des palästinensischen Volkes und forderte arabische und muslimische Führer zum Handeln auf. Sie plädierte auch für den Abbruch der Beziehungen zu Israel. Diese groß angelegten Demonstrationen, die seit Beginn des Konflikts zugenommen haben, stellen einen bemerkenswerten Wandel in der marokkanischen öffentlichen Meinung hin zu einer Normalisierung mit Israel dar. Trotz dieses öffentlichen Drucks bleibt die marokkanische Regierung bei ihrer offiziellen Position und fordert ein sofortiges und dauerhaftes Ende des Konflikts in Gaza, ohne ihre Beziehungen zu Israel in Frage zu stellen.