Tausende Menschen demonstrierten am Sonntag in Belgrad, um Verantwortung zu fordern, nachdem im vergangenen Monat das Dach eines Bahnhofs im Norden Serbiens eingestürzt war und 15 Menschen getötet wurden.
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22. Dezember 2024 – 17:32 Uhr
(Keystone-ATS) Seit mehr als sieben Wochen steht die serbische Regierung aufgrund der Demonstrationen nach dieser Tragödie in der Stadt Novi Sad unter Druck. Viele Demonstranten warfen den Behörden Korruption und mangelnde Kontrolle vor.
Die von Studenten organisierte Kundgebung am Sonntag in der serbischen Hauptstadt begann mit einer 15-minütigen Schweigeminute zum Gedenken an die 15 Toten, wie AFP berichtete.
Auch Bauern, Schauspieler und andere aus ganz Serbien waren anwesend.
Die Demonstranten besetzten den Slavija-Platz und blockierten praktisch das gesamte Stadtzentrum. Sie forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Milos Vucevic und des Bürgermeisters von Novi Sad nach der Katastrophe sowie das Erscheinen der Verantwortlichen vor Gericht.
Die Studenten wollen außerdem, dass diejenigen, die sie bei früheren Protesten angegriffen haben, strafrechtlich verfolgt werden, und fordern, dass die Anklage gegen ihre Kameraden, die an den Kundgebungen teilgenommen haben, fallen gelassen wird.
Spannungen
Vierzehn Menschen im Alter zwischen sechs und 74 Jahren starben am 1. November vor Ort, als das Dach nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am Bahnhof einstürzte. Ein 15. Opfer starb wenige Wochen später im Krankenhaus.
Seit dieser Tragödie sind die Spannungen hoch geblieben, mit Demonstrationen in ganz Serbien und täglichen 15-minütigen Straßenblockaden, während es bei einigen Kundgebungen sporadisch zu Gewalt kam.
Am Samstag sagte der serbische Präsident Aleksandar Vucic, er werde vor den Demonstranten nicht zurückweichen.
Gleichzeitig forderte er die Bereitstellung von Zuschüssen für den Kauf von Wohnungen oder Häusern für junge Menschen, was von vielen als Versuch gesehen wurde, ihren Unmut zu lindern.
Am Freitag kündigte die Regierung außerdem an, die Schulen für die Winterferien früher als geplant schließen zu wollen.