Der spanische Tourismussektor, der bereits durch die Nachwirkungen der Pandemie geschwächt ist, steht vor einer neuen Tortur. Ab heute, dem 2. Dezember 2024, wird ein umstrittenes Gesetz verabschiedet „Loi Big Brother“ von Fachleuten, tritt in Kraft. Diese Maßnahme, die den Unternehmen beispiellose Verpflichtungen auferlegt, wirft viele Fragen auf. Woraus besteht diese Gesetzgebung und welche Konsequenzen werden sie für Tourismusakteure und Reisende haben?
Ein umstrittenes Gesetz, über das diskutiert wird
Hinter seinem offiziellen Namen „Königliches Dekret 933/2021“ sorgt das „Big-Brother-Gesetz“ für heftige Kontroversen. Es verlangt von Tourismusunternehmen – Hotels, Reisebüros und Fahrzeugvermietern – die Erfassung und Übermittlung einer breiten Palette von Daten personenbezogene Daten von Reisenden an das spanische Innenministerium.
Die angeforderten Informationen sind zahlreich: Name, Adresse, Passnummer, Bankdaten, Transaktionshistorie, Reiserouten, Hintergrund, Beziehungen zwischen Reisenden und vieles mehr. Für eine Unterkunftsreservierung gibt es fast 40 Arten von Informationen, bei der Anmietung eines Fahrzeugs sind es 60.
Sobald diese Daten erfasst sind, werden sie in Echtzeit an die übermittelt Informationsmanagementsystem für Sicherheit (SGIS), eine zentralisierte Plattform, die darauf abzielt, die nationale Sicherheit zu stärken, indem sie eine genaue Rückverfolgbarkeit der Touristenbewegungen gewährleistet.
Bei Nichteinhaltung dieses Gesetzes drohen Unternehmen schwere Strafen. Bei schwerwiegenden Verstößen wie der Verweigerung der Übermittlung von Informationen oder der Angabe unvollständiger oder falscher Daten können Bußgelder bis zu 30.000 Euro betragen.
Die Auswirkungen des Big Brother-Gesetzes auf den spanischen Tourismussektor
Nach Angaben der Regierung zielt dieses Gesetz vor allem darauf ab, die innere Sicherheit zu stärken und zu verbessern Folgen Sie dem Touristenströme. Fachleute der Branche äußern jedoch große Bedenken.
Einer der umstrittensten Punkte sind die Auswirkungen auf die Privatsphäre von Reisenden. Assoziationen wie Ectaa (Europäische Reisebüro- und Reiseveranstalterverbände) prangern einen möglichen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) an. Sie verdeutlichen die erhöhten Risiken von Cyberangriffen oder Missbrauch im Zusammenhang mit der Offenlegung sensibler Daten.
Trotz Forderungen nach einer Verschiebung und Überarbeitung der Maßnahme wurde sie mit parlamentarischer Mehrheit im spanischen Kongress und Senat angenommen und trat heute in Kraft. An Kritik mangelt es nicht: Fachleute befürchten, dass dieser Verwaltungsaufwand und das Gefühl der Überwachung ausländische Touristen abschrecken und die Herausforderungen einer ohnehin geschwächten Branche noch verschärfen. Darüber hinaus müssen Unternehmen in kostspielige Infrastruktur investieren, um diesen neuen Verpflichtungen nachzukommen, was ihren finanziellen und administrativen Aufwand erhöht.
Das Big Brother-Gesetz stellt Tourismusunternehmen in den Mittelpunkt eines beispiellosen Überwachungssystems. Obwohl sie darauf abzielt, die nationale Sicherheit zu stärken, besteht die Gefahr, dass diese Maßnahme die Privatsphäre von Reisenden verletzt und das Image Spaniens als einladendes Reiseziel schädigt. Die Debatte ist noch lange nicht vorbei und ihre konkreten Auswirkungen auf den Sektor müssen noch bewertet werden.
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