Das Jahr 2024 war von einer Reihe von Umweltereignissen in Afrika geprägt, die das Ausmaß der Herausforderungen im Zusammenhang mit Klimawandel, Entwaldung, Wasserressourcenmanagement und Artenvielfalt deutlich machten. Diese Ereignisse, ob im Zusammenhang mit Naturkatastrophen oder positiven Initiativen, haben die Fragilität der afrikanischen Ökosysteme und die dringende Notwendigkeit kollektiver Maßnahmen zum Schutz der Umwelt des Kontinents deutlich gemacht. Hier ist ein Rückblick auf die wichtigsten Umweltereignisse in Afrika im Jahr 2024:
1. Dürre und Wassermangel in Ostafrika
Ostafrika erlebte im Jahr 2024 eine der schlimmsten Dürren seiner Geschichte, die durch Rekordtemperaturen und unregelmäßige Regenfälle noch verschärft wurde. Kenia, Äthiopien, Somalia und Uganda haben besonders unter den Folgen dieser Klimakrise gelitten, da Millionen Menschen von Hungersnot und eingeschränktem Zugang zu sauberem Wasser betroffen sind. Flüsse, Seen und Stauseen sind ausgetrocknet und bedrohen die Landwirtschaft, die Wasserversorgung und die lokalen Ökosysteme. Diese Dürre hat auch die geopolitischen Spannungen zwischen den Einzugsgebietsländern um gemeinsame Wasserressourcen wie die des Nils verstärkt.
2. Überschwemmungen in Nigeria und Westafrika
Die andere Seite des Spektrums war geprägt von katastrophalen Überschwemmungen in Westafrika, insbesondere in Nigeria. Im Jahr 2024 verursachten heftige Regenfälle in mehreren Regionen verheerende Überschwemmungen, die zum Verlust von Menschenleben und zu massiven Zerstörungen der Infrastruktur führten. Millionen Menschen wurden vertrieben und Tausende Häuser standen unter Wasser. Experten führen diese Ereignisse auf extreme Wetterereignisse zurück, die durch den Klimawandel verschärft werden, was die Wettervorhersage erschwert und die Häufigkeit dieser Katastrophen erhöht.
3. Abholzung in der Demokratischen Republik Kongo
Die Demokratische Republik Kongo (DRC), Heimat eines Teils des zweitgrößten Regenwaldes der Welt, kämpfte auch im Jahr 2024 weiterhin gegen illegale Abholzung. Illegale Abholzung sowie die Ausweitung von Landwirtschaft und Bergbau haben das einzigartige Waldökosystem des Landes gefährdet. Die Demokratische Republik Kongo ist ein Schwerpunkt im Kampf gegen den Klimawandel, da ihr Wald eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Kohlendioxid spielt. Es wurden Anstrengungen zur Ausweitung von Naturschutzmaßnahmen und Partnerschaften mit internationalen Organisationen unternommen, doch die Herausforderungen bleiben beträchtlich.
4. Initiativen zur Energiewende in Afrika
Im Jahr 2024 wurden auf dem gesamten afrikanischen Kontinent erhebliche Fortschritte bei den Energiewendebemühungen erzielt. Marokko hat seine Führungsposition in der Solarenergie mit neuen Projekten für riesige Solaranlagen in der Wüste weiter gestärkt. Das Land hat im Rahmen seiner Klimaschutzverpflichtungen auch seine Bemühungen verstärkt, seine Abhängigkeit von Kohle und fossilen Brennstoffen zu verringern.
Gleichzeitig hat Südafrika trotz seiner Abhängigkeit von Kohlekraft mehrere Projekte für erneuerbare Energien gestartet, um seinen Energiemix zu diversifizieren und seine Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Diese Initiativen sind von entscheidender Bedeutung, um die Ziele des Pariser Abkommens zu unterstützen, den wachsenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig dazu beizutragen, den ökologischen Fußabdruck des Kontinents zu verringern.
5. Erhaltung der Artenvielfalt: der Aufruf von Experten
Bis zum Jahr 2024 warnen Wissenschaftler und Naturschützer vor einem beschleunigten Verlust der Artenvielfalt auf dem afrikanischen Kontinent, insbesondere aufgrund von Wilderei, Abholzung und den Auswirkungen des Klimawandels. Afrika ist die Heimat einer außergewöhnlichen Flora und Fauna, doch die Bedrohungen für diese Ökosysteme sind vielfältig. Als Reaktion darauf erhalten Naturschutzinitiativen, wie Projekte für Elefantenmigrationskorridore in Ostafrika und Bemühungen zum Schutz von Nashörnern im südlichen Afrika, wachsende Unterstützung.
Die Vereinten Nationen haben mehrere Projekte gestartet, um die Überwachung und Bekämpfung der Wilderei in Afrika zu verstärken, insbesondere im Hinblick auf gefährdete Arten wie Elefanten, Nashörner und Gorillas. Ebenso machte die Initiative „Great Green Wall“ in Westafrika weitere Fortschritte und zielte darauf ab, bis 2030 100 Millionen Hektar degradiertes Land wiederherzustellen.
6. Der Aufstieg der Ozeane und die Auswirkungen auf afrikanische Inseln
Im Jahr 2024 waren die ersten Beobachtungen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane besonders an den afrikanischen Küsten sichtbar. Der steigende Meeresspiegel bedroht Inseln wie die Seychellen, die Komoren und Guinea-Bissau, wo der steigende Meeresspiegel landwirtschaftliche Flächen und Küsteninfrastruktur überschwemmt. Inselgemeinschaften wurden vertrieben und Anpassungsprojekte wurden intensiviert, darunter der Bau von Deichen und die Umsiedlung der Bevölkerung. Der Anstieg der Ozeane bleibt jedoch eine langfristige Bedrohung für viele Küstenregionen und verschärft die Herausforderungen hinsichtlich Lebensraum und Ressourcen.
Auf dem Weg zu einer verstärkten Zusammenarbeit für die Zukunft Afrikas
Die Umweltereignisse des Jahres 2024 haben die Anfälligkeit Afrikas gegenüber dem Klimawandel deutlich gemacht und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit und das Engagement einiger Länder hervorgehoben, in nachhaltige Lösungen zu investieren. Der Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels kann jedoch nicht ohne eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen afrikanischen Ländern, internationalen Organisationen und privaten Akteuren erfolgen. Das Jahr 2024 wird ein Wendepunkt sein, insbesondere im Hinblick auf das Bewusstsein und die lokalen, regionalen und internationalen Mobilisierungen für eine nachhaltigere Zukunft für Afrika.
Moctar FICUU / VivAfrik
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