In Genf geraten drei Polizisten nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Prostituierten ins Fadenkreuz der Justiz

In Genf geraten drei Polizisten nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Prostituierten ins Fadenkreuz der Justiz
In Genf geraten drei Polizisten nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Prostituierten ins Fadenkreuz der Justiz
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Die Affäre sorgte im vergangenen Sommer für Aufsehen. RTS übermittelte dann die Aussage einer Sexarbeiterin, die behauptete, 2018 in Champel im Auto eines Kunden entführt und vergewaltigt worden zu sein. Nach der Ausstrahlung dieser Untersuchung kündigte die Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Strafverfahrens an – der Tatbestand der Vergewaltigung wird automatisch strafrechtlich verfolgt Wenige Tage später beschloss die Frau, vom RTS Roxane getauft, eine Beschwerde einzureichen.

Am Mittwoch enthüllte RTS eine neue Wendung in diesem Fall: Es handelt sich nicht um einen, sondern um drei Polizisten, die nun von den Gerichten verdächtigt werden, eine Straftat begangen zu haben. Eine Anhörung zur Konfrontation ist für Anfang November in Anwesenheit des Generalstaatsanwalts Olivier Jornot über drei Tage geplant. Der der Vergewaltigung verdächtige Polizist wird festgenommen.

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Drei Angeklagte, drei Profile

Bei den drei Angeklagten handelt es sich um die drei Polizisten, die am Abend des Vorfalls angeblich in direktem Kontakt mit Roxane standen. Roxane erzählt, dass sie an diesem Abend in einem Auto von einem gewalttätigen und betrunkenen Mann angegriffen wurde, bevor sie fliehen konnte, Zuflucht bei einem Taxifahrer fand – der als erster über das Mikrofon des RTS aussagte – und von der Polizei begleitet wurde patrouillieren. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem am Kennzeichen identifizierten Fahrzeug seines mutmaßlichen Angreifers um das eines Agenten handelt.

Ihren Angaben zufolge wurde Roxane anschließend in ein Zimmer im alten Polizeihotel gebracht und im Beisein eines Kommissars und eines Polizisten direkt mit ihrem Angreifer konfrontiert, der an diesem Abend beurlaubt war. „Das Polizeihandbuch, das die Ereignisse getreu wiedergeben soll, ist unvollständig verfasst. „Es gibt keine Hinweise auf die Beteiligung eines Polizisten und auch nicht auf die nächtliche Konfrontation“, erinnerte sich RTS am Mittwoch. Schlimmer noch, Roxane sagt, sie sei bestochen worden, um zu schweigen.

Dies sind die drei an diesem Abend anwesenden Männer, die heute von der Polizei beunruhigt werden, heißt es in den öffentlichen Medien. Der Kommissar und der Polizist sind inzwischen im Ruhestand.

Die von RTS kontaktierte Staatsanwaltschaft lehnte ebenso wie die Genfer Polizei eine Stellungnahme ab. Genauso wie die Anwälte der Parteien – es sei denn, sie haben bereits Akteneinsicht. Allein, ich Robert Assaël, Anwalt des Polizisten, spricht vor der Kamera und beteuert die Unschuld seines Mandanten. „Mein Mandant erhielt einen Anruf vom Kommissar, der ihm von einem Streit zwischen einem Polizisten und einer Sexarbeiterin erzählte. Er ging zum alten Polizeigebäude und befand sich dort in der Gegenwart dieser Dame und des Polizisten, der ihn angerufen hatte. Es kam kein Element von Nötigung oder Vergewaltigung zum Vorschein. Sie wollte keine Strafanzeige erstatten. Daher lagen für ihn keine Anhaltspunkte für eine Straftat vor. Er hat entsprechend reagiert“, erklärt er.

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