Nachdem im August 2021 die Geschwindigkeitsreduzierung auf mehreren Straßen der Hauptstadt beschlossen wurde, explodierte die Zahl der Bußgelder. Autoverteidiger in Paris prangern „einen namenlosen Betrug“ an.
Seit August 2021 gilt auf einem Teil der Straßen der Hauptstadt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Ergebnis: Die Zahl der Bußgelder ist sprunghaft gestiegen. In der Rue Maubeuge im 9. Arrondissement beispielsweise stieg die Zahl der verteilten Tickets von 13 Tickets im September 2020 auf 1.821 im September 2021. Im gesamten Jahr 2019 wurden 279 Tickets verteilt, während im Jahr 2022 19.537 Tickets verteilt wurden.
Dieselbe Beobachtung bei der Radarmessung am Quai Saint-Bernard im 5. Arrondissement von Paris: Im September 2020 wurden 399 Bußgelder registriert, verglichen mit 8.826 im September 2021. Ein weiteres erbauliches Beispiel auf der Avenue Daumesnil im 12. Arrondissement: Radargeräte zeigten 3.300 Fahrzeuge an im Jahr 2019, dann 74.554 im Jahr 2023.
Diese Zahlen wurden von der Fachseite Caradisiac veröffentlicht, nachdem das Innenministerium durch eine Gerichtsentscheidung gezwungen wurde, die Zahl der Bußgelder zu veröffentlichen.
„Ein Betrug ohne Namen“
Für Autoverteidiger in Paris, wie Pierre Chasseray, Generaldelegierter der Vereinigung „40 Millionen Autofahrer“, „ist es eine namenlose Masche“. Auch Pierre Chasseray versichert, dass Schikanen oder Bremsschwellen ausreichen würden, um die Geschwindigkeit von Autos auf 30 km/h zu begrenzen.
Auf der Oppositionsseite wiederum gehen Aktivisten davon aus, dass die Maßnahme nicht weit genug geht und es in den betroffenen Gebieten immer noch nicht genügend Kontrollen gibt. In diesem Sinne möchte der Präsident des Vereins „Dans ma rue“, dass die Stadt Paris die Präfektur auffordert, Radargeräte hinzuzufügen. Das Rathaus hat vorerst noch keine Stellungnahme abgegeben.
Loïc Gazar mit Chloé Semat
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