Parlamentswahlen im Senegal: Macky Sall, Chef der Oppositionsliste, spaltet die Meinungen

Während der Wahlkampf für die Parlamentswahlen in vollem Gange ist, hängt der Schatten des ehemaligen Präsidenten Macky Sall über dem Stimmzettel.

45 Tage vor den Parlamentswahlen warten die Anhänger von Präsident Macky Sall ungeduldig auf seine Rückkehr in den Senegal. Am Hauptsitz der Allianz für die Republik (APR) in der Gemeinde Mermoz ist die Besucherzahl jedoch immer noch gering. Auch wenn die Wände mit Porträts des ehemaligen Staatsoberhauptes geschmückt sind, fällt die Abwesenheit von Aktivisten auf.

Macky Sall, von 2012 bis 2024 Präsident Senegals, hat mehrere Fortschritte gemacht, seine Bilanz wird jedoch stark kritisiert. Tatsächlich war der Zeitraum von 2021 bis 2024 von wiederkehrenden politischen und sozialen Spannungen geprägt, die das Ansehen des Landes bei einem Teil der Bevölkerung trübten. Seine Rückkehr löst daher gemischte Reaktionen aus.

Ousmane Sonko, der derzeitige Regierungschef, der unter Macky Sall mehr als sieben Monate inhaftiert war und an der Präsidentschaftswahl im März 2024 nicht teilnehmen konnte, wurde am 17. November zum Listenführer seiner Pastef-Partei bei den Parlamentswahlen ernannt. Der ehemalige senegalesische Präsident Macky Sall wurde seinerseits zum Listenführer der Oppositionskoalition Takku Wallu Senegal gewählt.

Befragt nach den bevorstehenden Parlamentswahlen sagen die Bürger, ihr Ziel sei klar: Präsident Bassirou Diomaye Faye eine große Mehrheit zu bieten, damit er sein Programm ungehindert umsetzen kann.

Macky Sall bleibt jedoch eine umstrittene Figur. Den Opfern der schmerzhaften Ereignisse zwischen 2021 und 2024 fällt es schwer, ihm zu vergeben, und es werden Stimmen laut, die fordern, dass er vor Gericht gestellt wird. Derzeit ist der ehemalige Präsident nicht Gegenstand eines Gerichtsverfahrens.