Der diskrete Charme von Bern, der Hauptstadt der Schweiz

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Die Schweiz überrascht immer wieder aufs Neue. Dieses Land mit 26 Kantonen, das nie der Europäischen Union beitreten wollte, ist zweifellos das exotischste in Europa. Auch die Hauptstadt Bern macht da keine Ausnahme: Mit weniger als 140.000 Einwohnern ist sie viel kleiner als andere Schweizer Großstädte wie Zürich (400.000) oder Genf (200.000)! Es ist ihr egal. Sein wunderschönes historisches Zentrum wurde vollständig in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Es ist sicherlich nicht die Heimat großer Banken oder internationaler Institutionen wie am Ufer des Genfersees, wurde aber 1848 zur Bundesstadt gewählt, als das Land ein Bundesstaat wurde.

Der Zytglogge von Bern und seine astronomische Uhr. | ©BERN WILLKOMMEN
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Der Zytglogge von Bern und seine astronomische Uhr. | ©BERN WILLKOMMEN

Wenn Sie den Bahnhofplatz verlassen, entdecken Sie in wenigen Schritten das imposante Bundeshaus, Sitz der Regierung und des Parlaments. Wir können seinen Stil als „eklektisch“ bezeichnen, denn das Gebäude wurde zwischen 1894 und 1902 von nicht weniger als 173 Bauunternehmern errichtet und von 33 Künstlern aus dem Tessin, Genf, Luzern und Neuenburg dekoriert! Letztlich vermittelt das Gebäude jedoch einen Gesamteindruck von sehr schweizerischer Solidität und erlaubt Bern, seinen Titel als Hauptstadt zu legitimieren. Auch wenn das zugegebenermaßen nicht wirklich der Fall ist… Denn die Verfasser der Verfassung von 1848 wählten statt der Bezeichnung „Hauptstadt“ den Begriff „Sitz der Bundesbehörde“. Bundesbehörden“. Eine sehr schweizerische Nuance: Hier steckt die Exotik im Detail!

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Die Mäander der Aare

Dieses hübsche Städtchen lädt zum Bummeln ein. Außerdem, so heißt es, gehen die Berner etwas langsamer als die anderen Schweizer. Sie haben Recht: Die Straßenarkaden ermöglichen ein wetterunabhängiges Flanieren. Auf alte Buchhandlungen folgen verlockende Konditoreien, traditionelle Käseläden und Schweizer Messerläden. Bevor man im Alten Tramdepot unweit des Bärengrabens ein Craft-Bier trinkt, sollte man sich die Klötzli-Besteckerei (die größte der Schweiz) ansehen, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Mäander der Aare hat. Dann essen Sie im Casino Bern zu Mittag, einem prächtigen Gebäude aus dem Jahr 1909, das 2019 renoviert wurde, und denken Sie dabei an diese berühmte Exotik: Hier gab es noch nie Spielautomaten!

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Das Zentrum Paul Klee in Bern. | ©BERN WILLKOMMEN
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Das Zentrum Paul Klee in Bern. | ©BERN WILLKOMMEN

Seit seiner Gründung ist es ein kultureller und sozialer und mittlerweile auch kulinarischer Treffpunkt mit fünf Restaurants. Erfahren Sie auch, wie Sie an Höhe gewinnen und (mit der Standseilbahn) den örtlichen „Berg“ erklimmen. Auf dem Gurten (858 Meter) speisen Sie wie im Traum, die Altstadt liegt Ihnen zu Füßen. Denken Sie an den Besuch am nächsten Tag, den des sehr modernen Zentrums Paul Klee, das 4.000 Werke beherbergt. Der in der Nähe von Bern geborene Maler eines deutschen Vaters lehrte am Bauhaus in Weimar, bevor er uns ein meisterhaftes Werk vermachte.

Praktische Information

Gehen. Mit dem TGV Lyria in 4h30 ab Paris (Anschluss in Basel).

Formalitäten. Aus Frankreich genügt der Personalausweis.

Einkäufe. In Schweizer Franken (die Schweiz gehört nicht zur Eurozone).

Bewegen. Das gesamte historische Zentrum kann zu Fuß erkundet werden. Doch bereits ab der ersten Nacht in einem Hotel in der Stadt profitieren Sie vom Bern Ticket, mit dem Sie während Ihres gesamten Aufenthaltes das sehr dichte Tramnetz kostenlos nutzen können. Und das bereits bei Ihrer Ankunft am Bahnhof unter Vorlage der Hotelreservierungsbestätigung. Mit dem Bern Ticket haben Sie auch Zugang zur Gurtenbahn. Ein sehr guter Plan!

Entdecken. Bei den 90-minütigen City Tours Bern (mit französischsprachigem Reiseführer) können Sie die Geheimnisse der Stiftskirche (ihr Glockenturm ist der höchste der Schweiz), des Ogerbrunnens am Kornhausplatz oder des erstaunlichen Zytglogge (Uhrturm) entdecken. , die älteste Tür in Bern. Die Berner selbst machen diesen Besuch! (Tel. +41 31 328 12 12)

Sich informieren. www.bern.com/ und www.myswitzerland.com/fr-ch

Lesen. Das Liebeswörterbuch der Schweiz, von Metin Arditi. Éditions Plon, 2017, 624 Seiten, 24 €.

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