Arthur Delaborde // Bildnachweis: Alain JOCARD / AFP
10.22 Uhr, 07. November 2024
Mehrere Quellen bestätigen gegenüber Europe 1, dass Algier seit dem 5. November restriktive Maßnahmen gegen französische Importe und Exporte, insbesondere von Gas, nach Frankreich verhängt hat. Es geht um die Annäherung von Paris an Marokko, insbesondere in der Frage der Westsahara.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Paris und Algier verschlechtern sich weiter. Nach Emmanuel Macrons Reise nach Marokko und der Anerkennung der marokkanischen Natur der Westsahara durch Frankreich greift Algier zum Gegenangriff an. Nach Informationen von Europe 1 verhängt Algerien seit dem 5. November restriktive Maßnahmen bei Importen und Exporten mit Frankreich.
Konkret haben die algerischen Behörden nach Angaben mehrerer Regierungsquellen den lokalen Banken Anweisungen gegeben: Sie dürfen keine Import- und Exportgeschäfte mehr mit Frankreich abwickeln.
Die Annäherung Frankreichs an Marokko wird von Algier nicht akzeptiert
In sozialen Netzwerken verbreitete Informationen, unterstützendes Dokument des ehemaligen französischen Botschafters in Algier, Xavier Driencourt, aber die algerische Regierung bestätigt ihre Entscheidung nicht offiziell, die weder mitgeteilt noch veröffentlicht wurde. Nach Informationen von Europe 1 kommt es bereits bei mehreren französischen Unternehmen zu Blockaden.
Vor dem Hintergrund der Annäherung zwischen Frankreich und Marokko, wie Emmanuel Macrons Besuch in Rabat letzte Woche zeigt, befürchtet ein Diplomat eine ähnliche Krise wie vor zwei Jahren zwischen Algerien und Spanien. Algier hatte seine Handelsbeziehungen mit Madrid eingefroren, nachdem es den „Marokkanismus“ der Westsahara anerkannt hatte.
Ein Schritt scheint erreicht worden zu sein, während die Spannungen zwischen Frankreich und Algerien seit mehreren Monaten zu verschiedenen Themen hoch sind: Ausstellung von Visa, Konsularausweisen oder ganz aktuell die Verleihung des Goncourt-Preises an den französisch-algerischen Autor Kamel Daoud.