In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden 34.789 Vorfälle registriert, fast doppelt so viele Meldungen wie letztes Jahr im gleichen Zeitraum, alarmierte das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) am Donnerstag. Er stellt außerdem einen sehr starken Anstieg der Betrugsversuche fest.
Am Mittwoch, 6. November, habe die Zahl der Fälle seit Jahresbeginn 52.742 erreicht, erklärte OFCS-Direktor Florian Schütz am Donnerstag bei der Vorstellung des Halbjahresberichts der Geschäftsstelle. Um den Anstieg der Ankündigungen hervorzuheben, führte er an, dass die Zahl im gesamten Jahr 2020 bei 10.833 liege. Und fügte hinzu, dass es allein am Donnerstagmorgen „133 Anzeigen gab, davon 63 wegen falscher Telefonanrufe“.
Betrug in zwei Dritteln der Fälle
Nach wie vor dominieren Betrugs-, Phishing- und Spam-Fälle das Ranking der Cyber-Vorfälle. Die Zahl der Betrugsversuche ist gestiegen: 23.104 gemeldete Fälle sind mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese Zahl macht auch zwei Drittel aller Anzeigen aus.
Florian Schütz warnte insbesondere vor dem Phänomen falscher Telefonanrufe vermeintlich behördlicher Herkunft. In 13.730 Fällen gaben die Kriminellen vor, eine Schweizer Behörde zu vertreten, und versuchten, ihr Opfer dazu zu drängen, Remote-Software auf dessen Gerät zu installieren. Der Direktor verwies auf technologische Fortschritte, die beispielsweise die Änderung von Telefonnummern ermöglichen. Er erwähnte auch die Automatisierung, die vorab aufgezeichnete Anrufe mit Roboterstimmen ermöglicht.
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Hacker haben Bürozeiten
Betrügerische Online-Aktivitäten funktionieren wie in jedem anderen Bereich auf dem Arbeitsmarkt: Am häufigsten finden Versuche zwischen 5 und 16 Uhr statt und an Wochenenden und Feiertagen gibt es fast keine (sie können jedoch von Land zu Land unterschiedlich sein), beschrieb der Leiter von das OFCS, für das die Situation in den Nachbarländern ähnlich ist.
Zahlen zur Anzahl erfolgreicher Angriffe und zu den gestohlenen Beträgen liegen dem OFCS nach eigenen Angaben nicht vor. Bezüglich der Zahl der abgefangenen und bestraften Cyber-Täter verwies er auf die Arbeit der Polizei und des Bundesnachrichtendienstes.
Phishing nimmt zu
Auch bei Phishing-E-Mails ist ein deutlicher Anstieg der Fälle zu beobachten. Mit 6.643 Meldungen im ersten Halbjahr 2024 gab es im gleichen Zeitraum fast 2.800 Vorfälle mehr als im Vorjahr. Kriminelle nutzen vor allem Fake-Werbung für Paketversand und sogenannte Rückerstattungen im Namen namhafter Unternehmen.
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Darüber hinaus nimmt durch einen Schneeballeffekt der Versand von Phishing-E-Mails aus gehackten elektronischen Postfächern an alle dort registrierten Adressen zu („Chain-Phishing“). Das Wachstum sei exponentiell, kommentierte Florian Schütz.
ats/vic
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