Der Bund könne den Strukturwandel eines Unternehmens nicht mit Subventionen aufhalten, sagte Guy Parmelin am Samstag, einen Tag nach der Ankündigung der Restrukturierung von Swiss Steel. Der Stahlhersteller plant den Abbau von 800 Stellen im In- und Ausland.
Der Bundesrat betreibe keine auf bestimmte Branchen wie den Stahlsektor ausgerichtete Industriepolitik, auch wenn andere Länder ihre Stahlwerke subventionieren, erinnert sich der Schweizer Wirtschaftsminister in einem Interview von Schweiz am Wochenende.
Der Bund könne aber mit wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen und Programmen unterstützen, etwa zur Dekarbonisierung, fügt er hinzu. Mehr als eine Milliarde Franken werden nächstes Jahr für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern aufgewendet, erinnert der UDC-Minister.
Der Stahlkonzern Swiss Steel gab am Freitag den Abbau von 800 Vollzeitstellen bekannt. In der Schweiz werden im Werk Emmenbrücke (LU) 130 der derzeit 750 Stellen abgebaut. Die Umstrukturierung betrifft Produktions- und Verwaltungsbereiche.
„Wenn Arbeitsplätze verloren gehen, ist das immer eine Tragödie“, sagte Herr Parmelin. Es sei aber nicht so, dass der Bundesrat untätig herumsitze, sagt er. „Wir nutzen unsere gesetzlichen Handlungsspielräume, zum Beispiel im Bereich der Teilarbeitslosigkeit oder bei Anreizprogrammen.“ Allerdings müsse man auch über die Folgen der Maßnahmen nachdenken, fügt er hinzu. „Und wenn eine andere Branche von der Krise betroffen ist, zahlen wir dann auch?“
„Vorsichtiger Optimismus“ bei Trump
Angesprochen auf die Rückkehr von Donald Trump auf die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten im Jahr 2025 stellte der Bundesberater fest, dass die Zusammenarbeit mit der Regierung des republikanischen Milliardärs während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) gut funktioniert habe. Die Waadtländer UDC zeigt sich vorsichtig optimistisch für die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit während der nächsten Amtszeit von Herrn Trump.
Was den Abschluss eines möglichen Freihandelsabkommens mit den Vereinigten Staaten angeht, sei die Situation ungefähr die gleiche wie vor fünf Jahren, stellt Herr Parmelin fest. „Die Bedingungen auf beiden Seiten sind nicht ausreichend angeglichen.“
kafa, ats
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