Den Blick auf den Horizont gerichtet, hält Kapitän Assane Seye an Bord des Patrouillenbootes Niani wachsame Wache und sucht die Gewässer vor der senegalesischen Küste ab. Seine Mission: Boote mit Kandidaten für illegale Einwanderung abzufangen.
Diese Operation zeigt das Engagement Senegals, irreguläre Ausreisen einzudämmen und gleichzeitig das Bewusstsein für die Gefahren dieser Überfahrten zu schärfen. In dieser Region nehmen die oft gefährlichen Versuche zu, über das Meer nach Europa zu gelangen, angetrieben von Träumen von einem besseren Leben und lokalen sozioökonomischen Herausforderungen.
„Im Jahr 2024, seit dem 1. Januar 2024, hat die Marine 4.780 Menschen gerettet, die auf 33 Kanus (kleinen Booten) aufbrachen“, erklärt Kapitän Assane Seye.
An Bord der Niani spielt das Team von Kapitän Seye eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung dieser Geißel, indem es Überwachung, Prävention und Hilfe für abgefangene Migranten kombiniert. Vor einem Monat half die Mannschaft bei der Rettung eines überladenen Kanus mit 200 Menschen in Seenot.
Das Mittelmeer war die Hauptroute der Migranten von Westafrika nach Europa. Doch seit die Finanzabkommen zwischen der EU und Libyen und Tunesien sich für Exilkandidaten für die Kanarischen Inseln entschieden haben, ist dieser Weg nicht nur länger, sondern gilt auch als einer der tödlichsten der Welt.
Wenn wir über illegale Einwanderung an Bord von Kanus sprechen, sprechen wir über etwas wirklich Wichtiges. Dabei handelt es sich um Kanus, die mindestens 70 Personen befördern. Ihr Leben ist also automatisch in Gefahr. Ein Kanu ist nicht dafür gebaut, diese Nummern zu tragen. Es bedarf nur eines Wetterumschwungs oder einer falschen Bewegung des Kapitäns, damit das Kanu umkippt und Menschen in Gefahr geraten, fügt er hinzu.
Das Fehlen präziser Daten zu den Abwanderungen aus Westafrika erschwert eine genaue Schätzung der menschlichen Verluste auf Migrationsrouten. Doch nach Schätzungen der spanischen Migrantenrechtsorganisation Walking Borders geht die Zahl der Opfer allein in diesem Jahr in die Tausende.
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