Ordentlicher Professor
Juristische Fakultät
Christian Bovet schloss sein Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg ab (license uriusque iuris). Anschließend absolvierte er sein Anwaltspraktikum in Genf und erlangte dort seine Anwaltslizenz. Unter der Leitung von Pierre Tercier verfasste er eine Doktorarbeit mit dem Titel Die Rechtsnatur von Kreditkonsortien und die Pflichten der leitenden und verwaltenden Banken: Aspekte des Schuldrechts, des Bankrechts und des Kartellrechtsverteidigt im Jahr 1990. Während er seine Dissertation schrieb, verbrachte er einen wissenschaftlichen Aufenthalt an der juristischen Fakultät der Columbia University, New York, wo er einen LL.M. (1988) erwarb, bevor er mehr als ein Jahr in dieser Stadt arbeitete ausländischer Mitarbeiter innerhalb der internationalen Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton. Anschließend war er mehrere Jahre als Rechtsanwalt in einer Genfer Wirtschaftskanzlei tätig.
Im Jahr 1998 wurde Christian Bovet zum ordentlichen Professor am Fachbereich Verwaltungs- und Steuerrecht (heute Fachbereich Öffentliches Recht) ernannt.
Während seiner gesamten Tätigkeit als Professor steht das öffentliche Wirtschaftsrecht im Mittelpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeit. Seine Schwerpunkte liegen insbesondere im europäischen und schweizerischen Wettbewerbsrecht, Telekommunikations- und Internetrecht sowie der Aufsicht über Banken, Institutionen und Finanzmärkte.
Der Umfang der Veröffentlichungen von Christian Bovet spiegelt diese große Interessenvielfalt wider. Unter diesen ist die Mitveröffentlichung des zu erwähnen Französischsprachiger Kommentar zum Wettbewerbsrecht (2 Ausgaben, 2002 und 2013), die Mitausgabe von Französischsprachiger Kommentar zum Geldwäschegesetz (2022), die Ausgabe des Bandes von Schweizerisches Bundesverwaltungsrecht gewidmet der Aufsicht über die Finanzmärkte (2016), die regelmäßige Veröffentlichung der Tagungsberichte des Banking and Financial Law Day und jährliche Kolumnen, die sich den Entwicklungen im Schweizer Wettbewerbsrecht widmen.
Darüber hinaus trägt Christian Bovet maßgeblich zur Weiterentwicklung des Ausbildungsangebots der Rechtswissenschaftlichen Fakultät bei. Seit 1998 organisiert er zusammen mit Luc Thévenoz jedes Jahr den Tag des Bank- und Finanzrechts. Im Jahr 2003 war er einer der Gründer des Center for Banking and Financial Law und außerdem einer der Designer und Schöpfer des Certificate of Continuing Training in Compliance in Financial Services. Er ist außerdem der Begründer des CAS Digital Finance Law.
Auch außerhalb der akademischen Welt übernimmt Christian Bovet in seinen Lieblingsgebieten zahlreiche Positionen und Verantwortungen. Er beteiligt sich somit aktiv an der Umsetzung des neuen Wettbewerbsrechts in der Anwaltschaft, insbesondere als Vorsitzender der Kommission dafür des Schweizerischen Anwaltsverbandes (SVD) „Rechtsanwälte und nLCart“ (1996-1997), verantwortlich für die Vorbereitung und Koordination der Anpassung aller kantonalen Gesetze und Verordnungen für diesen Beruf an das Kartellgesetz 1995. Von 2005 bis 2011 war er Vizepräsident der Schweizer Regulierungsbehörde für den Telekommunikationsmarkt, der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom). Von 2009 bis 2011 war er Mitleiter der Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des Kartellrechts. Er ist außerdem Mitglied des Redaktionsbeirates der Zeitschrift Wettbewerbedie Prüfungskommission für Anwälte des Kantons Genf, das Komitee der Akademischen Gesellschaft Genf, der Gründungsvorstand des Schweizerischen Bankenombudsmans u.a. Schliesslich präsidierte er mehrere Jahre lang den Rat der Walther-Hug-Stiftung, die jedes Jahr Preise an die Autoren der besten in der Schweiz verteidigten Doktorarbeiten vergibt und in regelmäßigen Abständen einen Preis an einen Professor in Anerkennung der herausragenden Leistungen seiner wissenschaftlichen Arbeit vergibt arbeiten. .
Christian Bovet war von 2007 bis 2012 Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und leitete dabei maßgeblich mehrere Projekte, insbesondere die Zusammenarbeit mit den Universitäten Harvard und Renmin sowie die Gründung der School of Lawyering.
Sowohl wissenschaftlich als auch durch sein Management akademischer Strukturen hat Christian Bovet maßgeblich zum nationalen und internationalen Einfluss der Universität Genf beigetragen. Im August 2024 geht er in den Ruhestand und wird Honorarprofessor