Epilog zur Gorgier-Palme

Epilog zur Gorgier-Palme
Epilog zur Gorgier-Palme
-

Es hat nie das Licht der Welt erblickt und ist dennoch eine Legende. Die Palme des Gorgier-Gefängnisses fand am Dienstagabend im Salle des spectacles in Saint-Aubin ihren Nachklang. Die Saga dieses Kunstwerks endete nach zwölf Jahren mit der öffentlichen Vorführung eines ihm gewidmeten Dokumentarfilms. Es wurde von Jacques Matthey inszeniert und gibt allen Protagonisten dieser unglaublichen Geschichte eine Stimme.

Die Saga begann im Jahr 2012. Christian Gonzenbach gewann den vom Staat Neuenburg im Rahmen der Renovierung des Gorgier-Gefängnisses ausgeschriebenen Kunstwettbewerb. Allerdings musste er mit der Unzufriedenheit eines Teils der Bevölkerung rechnen. Und Widerstände gegen die vielfältigen vorgeschlagenen Varianten … Widerstände, die nicht unbedingt mit der Arbeit von Christian Gonzenbach zusammenhängen, sondern mit dem Unmut der Bewohner darüber, dass dieses Gefängnis auf Gemeindegebiet liegt.

Für die Etablierung dieser 18 Meter hohen Palme wurden mehrere Varianten untersucht. Es sollte zunächst im Gefängnis, dann auf einem benachbarten Feld installiert werden. Zwei weitere Varianten werden anschließend im See vorgestellt. Im August dieses Jahres gab der Staatsrat bekannt, dass das Projekt aufgegeben wurde. Na ja, nicht ganz. Es wird durch diese Dokumentation und 35 Minuten weiterleben. Außerdem entwarf der Künstler 1.500 Schlüsselanhänger in Form einer Palme. Mit Gorgier-Kieselsteinen patinierte Schlüsselanhänger. Ein glücklicher Nachwort für Staatsrat Alain Ribaux, der dieser Geschichte keinen Groll entgegenbringt …

Für Marie-Thérèse Bonadonna, Leiterin der Kulturabteilung des Kantons Neuenburg, erinnert uns diese Geschichte daran, dass der öffentliche Raum ein gemeinsamer Raum mit einer Geschichte und einem Beziehungskontext zu Menschen ist. Hier die Ablehnung dieses Gefängnisses durch die Bevölkerung. Und aus dieser Saga müssen Lehren gezogen werden.

Die Palme hat nie das Licht der Welt erblickt, aber sie bleibt jedem in Erinnerung. Es existiert, ohne existiert zu haben. Und das ist eine der Genugtuungen von Christian Gonzenbach. Als Beispiel nimmt er die Nachbildung einer Palme beim BeRock-Festival, diesen Sommer im La Grande Béroche. „Diese Leute tun, was ich nicht tun konnte. »

Zusätzlich zu dieser Dokumentation wird sich die Palme durch die Schaffung von 1.500 Schlüsselanhängern, die eine Palme darstellen, verändern. Der Künstler ging noch einen Schritt weiter und patinierte sie mit Steinen und Wasser aus dem Neuenburgersee.

Einwohner von La Grande Béroche können ab Mittwoch kostenlos einen Schlüsselanhänger am Stadtschalter abholen. /sma


Swiss

-

PREV In dieser Stadt der Loire-Atlantique werden am Sonntag Motorrad- und Autoteile ausgetauscht
NEXT Ein auf Photovoltaik-Module spezialisiertes Unternehmen steht in Lozère kurz vor dem Zusammenbruch