Euro 2024: Ungarn – Schweiz: Das Spiel, das Sie noch nicht gesehen haben

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Das Schweizer Team hat bereits einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht.

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Breel Embolos Fehlalarm

Besorgnis im Schweizer Lager. Kaum eine Viertelstunde nach seinem Einsatz schien Breel Embolo bereits auf dem Weg zurück in die Krankenstation zu sein. War Murat Yakin zu optimistisch, was den Gesundheitszustand des Monaco-Stürmers angeht, der seit mehr als einem Monat unter einem Muskelriss im Oberschenkel leidet? Wir könnten es befürchten, wenn wir beobachten, wie Nummer 7 seinen Oberschenkel hält, während er kreuz und quer über den Kölner Rasen läuft.

Es brauchte sein Tor, diesen saftigen Lupfer in der 93. Minute, um die Zweifel zu zerstreuen. Nicht nur die Frage, ob die Schweiz ihre drei Punkte halten kann. Aber auch solche, die den Gesundheitszustand von Breel Embolo betreffen. Mehrere Minuten lang hatte er tatsächlich mit seinem Verband gekämpft, den er jedoch gerade verlor, als es zum 3:1 fiel. Dem Sprint, den er zwei Minuten später erneut startete, nach zu urteilen, scheint es dem gebürtigen Yaoundé sogar sehr gut zu gehen.

Breel Embolos Zeichen der Hoffnung.

Breel Embolos Zeichen der Hoffnung.

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Die zehn Minuten, in denen das Schweizer Publikum ausgeschaltet war

Wie viele Schweizer und ungarische Fans am Samstag in Köln sind, lässt sich nur schwer abschätzen. Auf den ersten Blick schienen die beiden Mannschaften in einem nahezu vollen Stadion mit 43.000 Sitzplätzen ungefähr gleichauf zu sein. Auch wenn es einfacher war, die Helvetier (fast alle in Rot gekleidet) zu zählen als die Ungarn (manchmal in Schwarz, manchmal in Weiß, manchmal auch in Rot…).

Von 10 Uhr morgens und dem Wiedersehen im Kölner Stadtwald bis in die späten Abendstunden sorgten die Fans der Nationalmannschaft für wahnsinnige Spannung rund um dieses Treffen. Mit der bemerkenswerten Ausnahme der zehn Minuten, die auf die Reduzierung des Punktestands der Magyaren folgten. Stimmlich überfluteten die Ungarn dann das RheinEnergieStadion komplett, in einem Moment, in dem sich die EM der beiden Mannschaften hätte ändern können. Die Schweiz leistete Widerstand. Auf elf Gegner und die Dezibel, die sie aufrüttelten.

Die ungarischen Fans glaubten es wirklich, als Barnabas Varga das 2:1 erzielte.

Die ungarischen Fans glaubten es wirklich, als Barnabas Varga das 2:1 erzielte.

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Granit Xhaka, der falsche Wanderer

Besonders deutlich wurde dies in der ersten Halbzeit, als die Schweiz das Spiel kontrollierte: Granit Xhaka schien viel Zeit mit Laufen zu verbringen. Wir können es nicht kritisieren. Andererseits. Mit der schnellen Eröffnung des Spielstands wollte der Kapitän möglicherweise etwas Geduld in das Spiel seiner Mannschaft einbringen. Denn einen Vorsprung von einem Tor bei einem großen Turnier darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es war sicherlich auch notwendig, darin die Widerspiegelung bestimmter Schweizer Bestrebungen zu lesen. Bevor der Ball zum 1:0 bei Kwadwo Duah ankam, hatten seine Partner zuvor 22 Pässe absolviert. Vielen Dank insbesondere an das Platzmanagement von Granit Xhaka, der das Spiel mit 11,8 km auf seinem GPS beendete. Die Kunst des Fake Walkers. Auch die UEFA ernannte ihn zum Mann des Spiels.

Granit Xhaka, Meister des Weltraums.

Granit Xhaka, Meister des Weltraums.

Claudio De Capitani/freshfocus

Murat Yakins Rundgang

Dadurch hätte ein böser Bumerang entstehen können, der ihm wieder ins Gesicht schlug. Letztlich handelte es sich um eine Vorwarnung. Murat Yakin genoss wenige Minuten vor dem Anpfiff ein schönes Publikumsbad vor der Haupttribüne, die den Schweizer Fans vorbehalten war. Wenn er seinen Beliebtheitsgrad messen wollte, erhielt „Muri“ eine differenzierte Antwort. Das „Ola“, das er ins Leben rief, fand zwar ein Echo, löste aber auch keine Leidenschaften aus. Dies geschah, bevor seine taktischen Inspirationen und die Auswahl der Männer das Schweizer Team auf den Weg zum Sieg brachten. Sollte er diese Erfahrung am Mittwoch gegen Schottland noch einmal versuchen, dürfte das Schweizer Publikum deutlich empfänglicher sein.

Murat Yakin.
Toto Marti/Blick/freshfocus

Ein Schweizer Umzug vor dem Spiel. Noch eins danach

Die Schweizer Parade vor dem Spiel hatte, wie gesagt, eine kleine Wirkung auf den Straßen von Köln. Dort hätte es für Samstag bleiben sollen. Allerdings stießen die Straßenbahnen, die den Großteil der Zuschauer in Richtung Innenstadt befördern sollten, sehr schnell an ihre Grenzen. Überfüllte Züge stehen offensichtlich zu lange still, wenn man zwischen der Achselhöhle eines wütenden Ungarn und den Schulterblättern eines beschwipsten Schweizers steckt. Andere reisten einfach lieber leer. Und die Unruhen dauerten etwa eine Stunde. Ergebnis: Das Schweizer Publikum gelangte größtenteils mit der Kraft seiner Beine über die endlose Aachener Straße in die Kölner Innenstadt, was wie eine zweite improvisierte Prozession wirkte. Sicherlich etwas weniger organisiert und etwas gestreckter.

Schweizer Fans haben am Samstag ihre empfohlenen 10.000 Schritte weitgehend geschafft.

Schweizer Fans haben am Samstag ihre empfohlenen 10.000 Schritte weitgehend geschafft.

Toto Marti/Blick/freshfocus

Finnland und die Slowakei haben es geschafft

Seit der Umstellung auf 24 Teams pro EM öffnet in der Regel ein Sieg im Hinspiel den Weg ins Achtelfinale. Dies stellt jedoch keine vollständige Garantie dar. Im Jahr 2021 besiegten Finnland und die Slowakei in der Eröffnungsrunde jeweils Polen und Dänemark. Bevor er zu den beiden schlechtesten Dritteln der sechs Gruppen gehörte und die Tür eroberte. Die Schweiz wurde gewarnt.

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