Der Sachverhalt reicht bis März 2015 zurück. Die drei Angeklagten suchten im Haus eines Paares aus Alésien nach einem Tresor mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Euro. Sie stehen ab diesem Montag, dem 2. Dezember, in Nîmes vor Gericht.
Ab diesem Montag stehen Florent Violette (30), Joris Garcia (30) und Guillaume Lonczkor (28) drei Tage lang vor dem Schwurgericht Gard in Nîmes vor Gericht. Sie müssen sich wegen versuchter Erpressung mit einer Waffe verantworten.
Der Fall geht auf Sonntag, 15. März 2015, gegen 20:30 Uhr zurück. Drei Personen betraten das Grundstück eines Händlerehepaars aus Alès. Der Zaun wurde mit einem Beil zerschnitten, das die Ermittler am Tatort fanden. Der Alarm geht los. Der Ehemann nähert sich seiner Haustür. Im Flur hört er drei Schläge und das Eintreten der Tür. Er steht drei behandschuhten und vermummten Personen gegenüber, von denen einer mit einer Schrotflinte bewaffnet ist.
Die Polizei findet fünf 12-Gauge-Fälle
Der Waffenträger schreit ihn an: „Gib mir dein Geld! Wenn du es mir nicht gibst, bringen wir dich um!“ Während der Mann auf Distanz gehalten wird, schnappt sich die Frau ein Messer aus der Küche und stürmt mit der Waffe in der Hand auf die Einbrecher zu. Sie bedroht eine Person: „Ich werde dich zum Absturz bringen.“ Dieser Eingriff treibt die Räuber in die Flucht. Um ihren Rückzug zu decken, soll der bewaffnete Mann mindestens einmal in Richtung der Opfer geschossen haben.
Ermittler der Kriminalpolizei fanden im Garten fünf 12-Kaliber-Kisten. DNA-Untersuchungen an den Patronen ermöglichten die Identifizierung von Florent Violette. Die DNA von Joris Garcia erscheint auf dem Werkzeug, mit dem der Zaun durchtrennt wurde.
Die Geständnisse der Angeklagten
Telefonanalysen ermöglichen die Rückführung auf Guillaume Lonczkor. Während die drei Angeklagten zunächst vehement bestritten, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein, brach Joris Garcia im Februar 2016 während seiner Untersuchungshaft als Erster zusammen. Im Verfahren gab er seine Beteiligung an der Tat zu. Bald darauf folgte Guillaume Lonczkor. Florent Violette bestätigte erst im Juni seine Anwesenheit am Tatort. Die Ausführungen der Angeklagten sind grundsätzlich identisch und entsprechen den Aussagen der Zivilparteien.
Ein wichtiger Punkt wird jedoch in den Debatten geklärt werden müssen: der Zeitpunkt, zu dem es zu den Schießereien kam. Die Opfer geben an, Explosionen gehört zu haben, bevor die Räuber eindrangen, während letztere behaupten, bei ihrer Flucht Schüsse abgegeben zu haben. Auf jeden Fall wurde ein Schusseinschlag von 5 cm Durchmesser an einer Schranktür festgestellt, außerdem war die Eingangstür mit Schrotkugeln durchsetzt.