Israel habe „seine Souveränität“ im Norden des Landes aufgrund der unaufhörlichen Angriffe der Hisbollah seit dem 7. Oktober verloren, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Montag während eines öffentlichen Interviews im Brookings Institute in Washington, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. „Die Leute fühlen sich nicht sicher, wenn sie nach Hause gehen.“ „Wenn nichts gegen die Unsicherheit unternommen wird, werden sie nicht das Selbstvertrauen haben, nach Hause zurückzukehren“, fügte er hinzu.
Blinken sagte, es gebe eine „Dynamik“, die zu einem größeren Krieg zwischen der Hisbollah und der IDF führe, aber paradoxerweise wolle niemand wirklich, dass dieser ausbricht. „Keiner der großen Akteure will wirklich einen Krieg. Israel will keinen Krieg, obwohl es bereit ist, sich bei Bedarf auf einen Krieg einzulassen“, sagte er.
„Ich glaube nicht, dass die Hisbollah wirklich einen Krieg will, schon gar nicht, denn sie wäre das Hauptopfer“, schätzte auch der Chef der amerikanischen Diplomatie ein. „Ich glaube nicht, dass der Iran einen Krieg will, auch weil er sicherstellen will, dass die Hisbollah nicht zerstört wird und sie im Falle eines direkten Konflikts mit Israel als Spielkarte behalten kann“, fuhr er fort. „Die beste Option ist eine diplomatische Vereinbarung, bei der sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet in der Nähe von Israel zurückzieht“, sagte er. „Die Vereinigten Staaten sind fest entschlossen, diese Diplomatie voranzutreiben.“
Die internationale Gemeinschaft ist nach wie vor besorgt, dass die seit fast neun Monaten andauernde grenzüberschreitende Gewalt zu einem dritten Libanonkrieg ausarten könnte. Fast 60.000 israelische Bewohner von Gemeinden im Norden Israels an der Grenze zum Libanon wurden evakuiert und können weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren.
