zwischen Hoffnung und Realität“ – Afrika Guinea

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Die Zeremonie zur Einweihung des Buches „Justizreform und Menschenrechte in Guinea: zwischen Hoffnung und Realität“geschrieben von Herrn Ibrahima Diallo, fand diesen Samstag, den 7. Dezember, im AfroAfricain Centre in Brüssel statt. Die Veranstaltung brachte bedeutende Persönlichkeiten zusammen, darunter den ehemaligen Premierminister Cellou Dalein Diallo, den ehemaligen Justizminister Maître Cheick Sako, den ehemaligen Botschafter der Europäischen Union in Guinea, Josep Coll, sowie Anwälte der Brüsseler Anwaltskammer, Abgeordnete des Brüsseler Parlaments und Mitglieder des Brüsseler Parlaments die guineische Diaspora in Belgien.

Die Zeremonie begann mit einer Begrüßung durch die Direktorin des Afro-African Center, Hadja Idrissa Bah. In ihrer Rede lobte sie die Relevanz der im Buch behandelten Themen, die mit den Zielen des Zentrums, nämlich der Förderung von Gerechtigkeit und Menschenrechten, im Einklang stehen.

Vorstellung des Werkes durch den Autor:

In seiner Rede bedankte sich der Autor des Werks, Ibrahima Diallo, bei der Jury und allen anwesenden Gästen. Er betonte, dass diese starke Mobilisierung ein Beweis für das Interesse sei, das in Guinea am Thema Gerechtigkeit und Menschenrechte geweckt werde.

Anschließend erläuterte er den historischen Kontext der guineischen Justiz und erinnerte daran, dass das Justizsystem des Landes seit der Gründung des Volksgerichtshofs unter der Ersten Republik, der 1962 in Revolutionsgericht umbenannt wurde, bis zur Einführung einer theoretischen Gewaltenteilung mehreren Reformen unterzogen wurde unter der Zweiten Republik. Die Analyse konzentriert sich jedoch auf Reformen, die zwischen 2010 und 2024 durchgeführt wurden, einem Zeitraum, der von großen Hoffnungen auf Veränderungen geprägt war.

Der Autor präzisierte, dass sich seine Reflexion um eine zentrale Frage dreht, die die Matrix seiner Arbeit darstellt: Wie können wir die Reform der guineischen Justiz im Lichte der Menschenrechte bewerten?

Seiner Meinung nach bleiben die beschlossenen Reformen, wie relevant sie auch sein mögen, wirkungslos, wenn sie nicht zu einer spürbaren Verbesserung des Schutzes der Menschenrechte führen.

Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile:

Im ersten TeilDer Autor analysiert die Ziele und erwarteten Ergebnisse der Justizreform in Guinea, basierend auf den Empfehlungen der Generalstaaten der Justiz von 2011 und dem daraus resultierenden Aktionsplan und der nationalen Reformpolitik.

Im zweiten TeilDarin werden die Auswirkungen der Reform auf die Menschenrechte bewertet, wobei normative Fortschritte, insbesondere die Überarbeitung und Verabschiedung neuer Gesetze, sowie die mit ihrer Anwendung verbundenen Herausforderungen hervorgehoben werden. Der Autor betont, dass trotz dieser Fortschritte der anhaltende Einfluss der Exekutive auf die Justiz die Unabhängigkeit der Justiz und den wirksamen Schutz der Menschenrechte in Guinea behindert. Herr Ibrahima Diallo kam zu dem Schluss, dass „die Lücke zwischen den angenommenen Texten und ihrer konkreten Umsetzung weiterhin ein großes Hindernis für die Justizreform darstellt.“

Wichtige Empfehlungen des Autors:

Der Autor gab mehrere Empfehlungen ab, um die Unabhängigkeit der Justiz zu stärken und einen besseren Schutz der Menschenrechte in Guinea zu gewährleisten. Zu diesen Empfehlungen zählen:

  • Der Rückzug des Präsidenten der Republik und des Justizministers aus dem Obersten Rat der Justiz, um den Einfluss der Exekutive auf die Justiz zu verringern.
  • Die Verabschiedung eines Sondergesetzes zur Förderung und zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern in Guinea, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und ihre Aktivitäten zu schützen.

Beiträge der anwesenden Persönlichkeiten:

Meister Cheick Sakoehemaliger Justizminister, der die Reformen fünf Jahre lang leitete, lobte die Qualität der Arbeit und die Relevanz der Analysen des Autors. Er erinnerte an die Bemühungen zur Stärkung der Unabhängigkeit der Justiz durch die wirksame Einrichtung des Obersten Rates der Justiz und die Einführung des Status von Richtern, die es ermöglichten, ihre Gehälter und sozialen Bedingungen zu verbessern und so ihre Anfälligkeit für Korruption zu verringern. Er erkannte jedoch die Schwierigkeiten an, die mit der Anwendung von Rechtstexten und der Instrumentalisierung des Justizsystems verbunden sind, was eine Beeinträchtigung der Unabhängigkeit der Justiz und des Schutzes der Menschenrechte darstellt.

Cellou Dalein Dialloehemaliger Premierminister, dankte Ibrahima Diallo für diese heilsame Initiative, die er für wesentlich für Gerechtigkeit und Menschenrechte in Guinea hielt. In seiner Rede prangerte er die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und die Instrumentalisierung der Justiz durch die Exekutive an. Seiner Meinung nach „Das Problem der Gerechtigkeit in Guinea liegt nicht in der Qualität der Texte, sondern in ihrer wirksamen Anwendung“.

Josep Coll, Der ehemalige Botschafter der Europäischen Union in Guinea gratulierte dem Autor und bekräftigte seine Unterstützung für den Kampf für die Unabhängigkeit der Justiz und den Schutz der Menschenrechte. Er betonte, wie wichtig es sei, die Maßnahmen fortzusetzen, um die versprochenen Reformen umzusetzen.

Auf diese Interventionen folgte eine Frage-und-Antwort-Runde, in der die Teilnehmer mit dem Autor und den anwesenden Persönlichkeiten interagieren konnten.

Die Zeremonie endete mit der Widmung mehrerer Exemplare des Werkes, die der Autor bestimmten anwesenden Persönlichkeiten und Gästen schenkte.

Die Arbeit von Ibrahima Diallo ist heute eine wesentliche Referenz zu diesem Thema von Gerechtigkeit und Menschenrechten in Guinea.

Sie können das Buch auf den Verlagsplattformen Amazon, Fnac und Harmattan erwerben.

Erstellt am 8. Dezember 2024 12:01

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