Verdienen Sie mehr oder weniger als Ihre Kollegen in der Europäischen Union? Eurostat veröffentlicht regelmäßig Daten für alle Länder, und die Zahlen für 2023 sind jetzt alle verfügbar.
Ein Bulgare verdient sechsmal weniger als ein Luxemburger
Die Folge sind große Abstände: zwischen dem Ersten und dem Letzten im „Ranking“, Faktor sechs! So übersteigt das „durchschnittliche Bruttojahresgehalt“ (für Vollzeit, ohne Arbeitgeberbeiträge) in Luxemburg 81.000 Euro, während es in Bulgarien 13.500 Euro nicht übersteigt.
Und Frankreich? Sie liegt mit 42.662 Euro pro Jahr recht deutlich über den 37.863 Euro des Unionsdurchschnitts.
Kleinere Lücken bei „echter“ Kaufkraft
So viel zu den „nominellen“ Zahlen. Wie die zweite Registerkarte der Grafik zeigt, variieren die Lebenshaltungskosten jedoch von Land zu Land stark – insbesondere wenn es um Wohnen geht, eine der Hauptausgaben europäischer Haushalte. Aber Eurostat ermöglicht es, für jedes Land ein sogenanntes „Kaufkraftparitätsgehalt“ zu ermitteln, das diese Unterschiede „überwiegt“. Mit anderen Worten, indem man das Gehalt an die reale Kaufkraft „anpasst“.
Diese Rangfolge „verbessert“ logischerweise die Position der Länder, in denen das Leben günstig ist, und benachteiligt diejenigen, in denen die Lebenshaltungskosten hoch sind.
Deutschland liegt immer noch vor Frankreich
Aber ohne die Reihenfolge der Länder durcheinander zu bringen: Somit bleibt Luxemburg an erster Stelle… verliert aber fast 30.000 Euro pro Jahr, wenn man ein sehr teures Wohnumfeld berücksichtigt! Frankreich wiederum verbesserte sich um zwei Plätze und liegt mit 39.110 Euro weiterhin leicht über dem EU-Durchschnitt. Oder vor den skandinavischen Ländern (Schweden und Finnland, Norwegen ist kein Mitglied der EU), die unter hohen Lebenshaltungskosten leiden. Einige Länder wie Rumänien haben aufgrund niedriger Lebenshaltungskosten fast 10 Plätze hinzugewonnen.
Deutschland bleibt in beiden Fällen vor Frankreich, da es weniger durch die Wohnkosten „benachteiligt“ wird und höhere Gehälter aufweist.
-Insgesamt verringern sich die Unterschiede deutlich: Faktor 2,5 zwischen Letzterem (Griechenland, etwas über 20.500 Euro) und Luxemburg (etwas über 53.000 Euro).
Bei den meisten Ländern variiert die Platzierung kaum: Die Top 6 bestehen somit in beiden Fällen weiterhin aus Luxemburg, Dänemark, Belgien, Österreich, Deutschland und Irland – in einer unterschiedlichen Reihenfolge, je nachdem, ob die reale Kaufkraft berücksichtigt wird oder nicht.
Starke Zuwächse bei den Geringverdienern
Weitere in den letzten Tagen veröffentlichte Daten: Gehaltsänderungen zwischen 2022 und 2023. Und dort ist die Rangfolge fast umgekehrt: Mit der bemerkenswerten Ausnahme Belgiens (+9 %) belegen die Länder mit den niedrigsten Gehältern die Top 10, mit Steigerungen Erreicht… 18 % in einem Jahr in Rumänien!
Andererseits verzeichneten die Länder, in denen die Gehälter bereits am höchsten waren, die geringsten durchschnittlichen Gehaltserhöhungen. Die Schweden mussten sogar einen Rückgang hinnehmen… um 4 %, die einzige negative Veränderung im Ranking.
Eine weitere bemerkenswerte Ausnahme: Griechenland (in geringerem Maße Zypern), das nur einen durchschnittlichen Anstieg von 4 % verzeichnete und dennoch am Ende der Gehaltsrangliste steht. In Frankreich betrug der durchschnittliche Anstieg zwischen 2022 und 2023 5 %, etwas weniger als der EU-Durchschnitt (6 %).