Das Handwerk, eine Bastion uralter Traditionen und Know-hows, steht vor großen Herausforderungen. Zwischen Globalisierung, Desinteresse an manuellen Berufen und Umweltnotfällen stellt sich die Frage: Wie können wir diesen Sektor neu denken, damit er den modernen Herausforderungen standhält und ihn in die Zukunft versetzt?
Philippe Fluchaire, Meister außergewöhnlicher Entwicklungen, teilt seine Vision von Handwerkskunst, die für das 21. Jahrhundert neu gestaltet wird: modern, nachhaltig und entschieden international ausgerichtet. Als CEO eines Unternehmens mit mehr als 450 Mitarbeitern hat er sich als Schlüsselfigur im globalen Luxus etabliert. Seine beeindruckende Erfolgsbilanz umfasst Leistungen im Namen von sieben Staatsoberhäuptern und vier gekrönten Häuptern sowie prestigeträchtige Projekte, die in allen Teilen der Welt durchgeführt wurden: von Marokko bis zu den Emiraten, über Frankreich, die Vereinigten Staaten … bis in Macau. Es lag daher auf der Hand, seine Kommentare zu diesem Thema zu sammeln.
Ein Vermächtnis und eine Vision
Die Philosophie von Philippe Fluchaire basiert auf einem tiefen Respekt vor dem Know-how der Vorfahren und ist gleichzeitig bestrebt, die Grenzen der Innovation zu verschieben. Sein Motto „Nimm das Beste, was es gibt, und mache es zur Ausnahme“ leitet jede seiner Kreationen, geprägt von einem kompromisslosen Anspruch an Qualität. „Wir wählen außergewöhnliche Materialien, oft seltene und langlebige Hölzer“, betont er. In einer Zeit, in der die europäische Richtlinie gegen Entwaldung (EURD) immer mehr Verbreitung findet, erhält dieser Ansatz seine volle Bedeutung. „Unser gesamtes Holz stammt aus Europa: Für jede gefällte Eiche werden zehn neu gepflanzt“, erklärt er überzeugt.
Marokko, Land der Inspiration
Marokko nimmt in der Vision von Philippe Fluchaire einen zentralen Platz ein. Das Land ist reich an einem außergewöhnlichen handwerklichen Erbe und bietet einen idealen Spielplatz für anspruchsvolle Kreative. „Marokko ist ein wahrer Schatz an Handwerkskunst“, betont er. „Wir arbeiten mit lokalen Kunsthandwerkern zusammen, um ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und einzigartige Stücke zu schaffen, die Tradition und Moderne verbinden.“
Ein Handwerk, das sich der Welt öffnet
Während der Luxusimmobiliensektor mit der Entstehung neuer Projekte auf globaler Ebene zu kämpfen hat, bleibt Philippe Fluchaire optimistisch. Er glaubt, dass die Zukunft von Großprojekten, bei denen handwerkliches Können wirklich zum Tragen kommt, insbesondere in Regionen wie Marokko, Asien oder den Golfstaaten liegt, wo die Nachfrage explosionsartig wächst.
In Marokko erleben wir eine außergewöhnliche Entwicklung, die von der königlichen Vision angetrieben wird. Marokko und insbesondere Marrakesch ziehen Investoren und Touristen aus aller Welt an.
Philippe Fluchaire
Er unterstreicht die Bedeutung von Anpassung und Diversifizierung: Ein Handwerk, das in einer eingeschränkten Spezialisierung zu starr ist, läuft Gefahr auszusterben. Durch die Neuerfindung und die Reaktion auf die spezifischen Bedürfnisse der lokalen Märkte kann das Handwerk nicht nur überleben, sondern auch gedeihen. Mit seiner Initiative „Made in Morocco“ ist es bestrebt, lokales Know-how hervorzuheben und es gleichzeitig mit internationalen Designern zu verbinden. „Jede Kultur verfügt über einzigartiges Know-how. In Afrika beispielsweise beherrschen Kunsthandwerker bemerkenswerte Techniken, doch die verwendeten Materialien entsprechen nicht immer internationalen Standards. Es gibt ein immenses Potenzial, das es zu nutzen und zu modernisieren gilt. “, freut er sich.
Auf dem Weg zu einem neu erfundenen Handwerk
Für Philippe Fluchaire besteht die größte Herausforderung des heutigen Handwerks darin, sich neu zu erfinden und gleichzeitig seinen Wurzeln treu zu bleiben. Er prognostiziert eine Rückkehr zu komplexeren Kreationen, fernab der derzeit vorherrschenden minimalistischen und standardisierten Trends. „Dekorateure und Architekten haben die Fähigkeit verloren, komplexe Objekte zu entwerfen. Allerdings wird es eine Wiederbelebung von Stücken geben, die Wert auf Handwerkskunst legen, denn darin liegt die Essenz von Luxus. », kommentiert er. Er fordert außerdem eine Verbindung von Tradition und Innovation, um den Erwartungen globaler Märkte gerecht zu werden und gleichzeitig den Reichtum des lokalen Know-hows zu bewahren.
Ein Luxus, der auf Wohlbefinden und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist
Die Kundenerwartungen im Luxussektor haben sich tiefgreifend weiterentwickelt. In der Vergangenheit wurden Innenräume so gestaltet, dass sie beeindrucken. Heute sollen sie Wohlbefinden und Nachhaltigkeit fördern. So beobachten wir die Entwicklung von Spas, Sporthallen, Räumen im Einklang mit der Natur usw. „In den von uns entworfenen Häusern suchen die Menschen nach Umgebungen, die ihrer Lebensweise entsprechen, mit edlen Materialien und sorgfältig durchdachten Details. », bemerkt Philippe Fluchaire. Ihm zufolge beruht die Zukunft des Luxus auf einer gelungenen Verschmelzung von Tradition und Moderne, bei der Authentizität und Emotion im Mittelpunkt stehen. Abschließend betont er, wie wichtig es ist, das Handwerk als Grundlage dieser Vision zu bewahren und zu würdigen: „Das Handwerk kann zu einer großen Industrie werden, wenn es seinen Wurzeln treu bleibt und sich gleichzeitig für Innovationen öffnet.“ Wahrer Luxus liegt in der Einzigartigkeit und Seele jedes geschaffenen Stücks. »
Ein Handwerk in voller Entwicklung, aber immer noch unverzichtbar
In diesem Interview zeichnen Philippe Fluchaire und seine Luxusdekorations- und Designgruppe die Konturen eines Handwerks neu, das bereit ist, sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen. Durch die Konzentration auf Exzellenz, Nachhaltigkeit und Offenheit für globale Märkte zeigt es, dass dieses Erbe keineswegs aus der Mode kommt, sondern aktueller denn je.