Grüner Wasserstoff: Marokko erhält Anspruch auf deutschen Fonds mit 270 Millionen Euro

Grüner Wasserstoff: Marokko erhält Anspruch auf deutschen Fonds mit 270 Millionen Euro
Grüner Wasserstoff: Marokko erhält Anspruch auf deutschen Fonds mit 270 Millionen Euro
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Neue Chance für marokkanische Entwicklergrüner Wasserstoff. Der “PtX-Entwicklungsfonds», ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziertes Pionierprogramm, startete am 8. Januar 2025 seinen zweiten Aufruf zur Interessenbekundung. Mit einem anfänglichen Volumen von 270 Millionen Euro soll dieser Fonds die Entwicklung vorantreiben von industriellen Großprojekten entlang der Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten, bekannt als „Power-to-X“ (PtX). Marokko ist neben Brasilien, Kolumbien, Ägypten, Indien, Kenia und Südafrika eines der 7 förderfähigen Länder. Die Frist für den Eingang von Anträgen für den „PtX Development Fund“ ist der 5. März 2025. Projekte müssen eine industrielle Größe haben Gesamtinvestitionskosten über 100 Millionen Euro. Ein Industrieprojekt kann bis zu 30 Millionen Euro erhalten, sofern es die technischen, ökologischen und sozialen Kriterien des Programms erfüllt.

Das Auswahlverfahren erfolgt in zwei Stufen. Die erste besteht aus einer Eignungsprüfung und Vorauswahl, bei der die Antragsteller einen Vorauswahlfragebogen mit detaillierten Informationen zu ihren Projekten einreichen müssen. Diejenigen, die die Kriterien erfüllen, werden zur zweiten Phase eingeladen, die aus einer eingehenden Bewertung und Zuteilung von Zuschüssen besteht. Bewerber, die in die engere Auswahl kommen, müssen umfassende Unterlagen einreichen, darunter eine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung, Machbarkeitsstudien und Finanzmodelle.

Die Höhe der Fördermittel muss ausschlaggebend sein, damit das Projekt die „Ziele“ erreichen kann.Finanzabschluss» (finanzielle Schließung). Zuschüsse können Investitionsausgaben für Schlüsselkomponenten von Projekten abdecken und in einigen Fällen auch technische Hilfe zur Behebung von in Vorschlägen festgestellten Lücken umfassen. Neben Direktzuschüssen können Projekte auch über die KfW-Plattform „PtX“ parallel gefördert werden. Diese Plattform bündelt Finanzierungs- und Unterstützungsinstrumente, um Lücken in der Finanzierbarkeit von Projekten zu schließen. Der Fonds arbeitet eng mit der KfW-Plattform „PtX“ zusammen, die darauf abzielt, mehr Investitionen von Privatinvestoren und Förderkrediten zu gewinnen und so Projektfinanzierungen in Höhe von insgesamt mehreren Milliarden Euro zu mobilisieren. In den kommenden Jahren sind mehrere Webinare mit dem Team des „PtX Development Fund“ geplant Wochen, um zusätzliche Informationen zum Bewerbungsprozess bereitzustellen und allgemeine Fragen von Bewerbern zu beantworten.

Durch die Bereitstellung nicht rückzahlbarer Zuschüsse für diese Industrieprojekte möchte der Fonds zur wirtschaftlichen Entwicklung und sozial-ökologischen Transformation von Entwicklungs- und Schwellenländern sowie zur Erreichung ihrer Klimaziele beitragen.

Programmhintergrund

Laut den Verantwortlichen dieses Fonds ist die Dekarbonisierung von Gesellschaften und Volkswirtschaften eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Der Energiesektor kann durch den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion weitgehend dekarbonisiert werden. Allerdings stößt die Elektrifizierung an ihre Grenzen, wenn es um die langfristige Speicherung und den Transport von Energie über große Entfernungen geht. Darüber hinaus können einige Anwendungen – insbesondere im Industrie- und Verkehrssektor – nicht zu vertretbaren Kosten direkt elektrifiziert werden. Hier spielt grüner bzw. erneuerbarer Wasserstoff eine Schlüsselrolle. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom hergestellt und kann anschließend in Sekundärprodukte umgewandelt werden. Diese Derivate wie grünes Ammoniak, grünes Methanol oder synthetische Kraftstoffe bieten ökologische Lösungen für verschiedene Industrie- und Energieanwendungen. Die Stromgestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien – und damit für grünen Wasserstoff – hängen stark von den lokalen geografischen Bedingungen und den Wetterbedingungen ab. Daher ist es sinnvoll, nicht nur in Regionen mit hohem Energieverbrauch wie der Europäischen Union, sondern auch in Ländern, in denen die Produktionsbedingungen besonders günstig sind und die Dekarbonisierung somit effizienter durchgeführt werden kann, nennenswerte Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff aufzubauen. Einige dieser Länder mit günstigen Rahmenbedingungen sind Entwicklungs- und Schwellenländer, deren Energiebedarf voraussichtlich ebenfalls steigen wird.

Daher ist es unerlässlich, die Energiewende in diesen Ländern zu intensivieren und zu unterstützen, nicht nur um weltweit Netto-Null-Emissionen zu erreichen, sondern auch um eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu gewährleisten. Darüber hinaus trägt die Entwicklung eines globalen Marktes für grünen Wasserstoff zu einer Diversifizierung der Energieversorgung bei. Deutschland gehört zu den führenden Nationen im Kampf gegen den Klimawandel, mit der Verpflichtung, bis 2045 CO2-Neutralität zu erreichen und andere Länder bei ihren Klimazielen zu unterstützen . Zu diesem Zweck hat das BMZ den Entwicklungsfonds „PtX“ eingerichtet, um nicht rückzahlbare Zuschüsse für industrielle Großprojekte innerhalb der Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff bereitzustellen. Diese Projekte von geostrategischer Bedeutung müssen in Entwicklungs- und Schwellenländern liegen und kurz vor dem finanziellen Abschluss stehen. Im Juli 2023 wurde die KGAL Investment Management von der KfW mit der Verwaltung des Fonds beauftragt. Das KGAL-Expertenteam bewertet gemeinsam mit Experten die von Interessenten eingereichten Interessenbekundungen unter technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Basierend auf den Ergebnissen dieser Bewertung wird der „PtX“-Entwicklungsfonds Zuschüsse an ausgewählte Interessenten vergeben. Der „PtX-Entwicklungsfonds“ bietet eine einzigartige Gelegenheit, wirkungsvolle ökologische Projekte in Entwicklungsländern zu entwickeln. Mit seiner umfangreichen finanziellen Unterstützung und strengen Kriterien soll dieses Programm ein wesentlicher Hebel zur Beschleunigung der globalen Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele sein.

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