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Schweizer Landwirte werden durch Anreize zum Verzicht auf Pflanzenschutzmittel verführt – rts.ch

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Schweizer Landwirte sind bereit, sich zu einer nachhaltigen Produktion zu verpflichten. Die neuen Beiträge zum Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Weidehaltung von Kühen haben Begeisterung hervorgerufen.

Diese neuen Programme wurden Anfang 2023 eingeführt. Und sie zeigen bereits ihre Wirkung, freute sich das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Donnerstag vor den Medien bei der Präsentation des Agrarbericht 2024.

Auf 19 % der Gesamtfläche der Ackerflächen, Weinberge und Obstgärten (53.000 Hektar) haben die Betriebe auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet. Auf 102.000 Hektar bzw. 55 % der Fläche verzichten rund 14.000 landwirtschaftliche Betriebe mehr auf den Einsatz von Fungiziden oder Insektiziden.

Das BLW stellt zudem fest, dass bei 19 % der mehrjährigen Kulturen nach der Blüte keine Insektizide, Akarizide und Fungizide mehr eingesetzt werden. Und 20 % des Gemüseanbaus und der Kleinobstkulturen werden nicht mehr mit Insektiziden und Akariziden behandelt.

„Auf dem richtigen Weg“

Für Christian Hofer, Direktor des BLW, „sind wir auf dem richtigen Weg“. Der Einsatz von Pestiziden und Fungiziden ist aber auch vom Klima abhängig. „In nassen Jahren wie 2024 werden diese Produkte häufiger eingesetzt als in trockenen Jahren.“

Seit 2017 gilt ein Aktionsplan, der den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2027 halbieren soll. Die ersten Ergebnisse sind positiv. Die Maßnahmen trugen dazu bei, Umweltrisiken zu reduzieren.

Allerdings werde der Pflanzenschutz mit dem Entzug der verschiedenen Wirkstoffe immer schwieriger, sagte Christian Hofer. Es müssen Lösungen gefunden werden, sonst muss die Schweiz Agrarprodukte importieren.

„Land der Wiesen“

Die Schweiz kann jedoch auf ihre Grünlandproduktion zählen. „Wir sind ein Graslandland“, betonte der BLW-Direktor. Wiesen und Weiden sind ein zentrales Element der Ernährungssicherung der Schweiz.

Zwei Drittel der Ochsen werden mit Futter (Gras und Heu) gefüttert. Die Schweiz ist „Weltmeister“ im Raufuttereinsatz und benötigt weniger Kraftfutter als andere Länder. Es verfügt über etwa 725.600 Hektar Wiesen, Weiden und Kunstwiesen.

Mehr Bio und mehr Frauen

Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz 47.719 landwirtschaftliche Betriebe, 625 weniger als ein Jahr zuvor. Die durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche erhöhte sich um 28 Ar auf 21,8 Hektar. Der ökologische Landbau ist auf dem Vormarsch: 7.896 Betriebe betreiben Bio, 77 mehr als im Jahr 2022 und 30 % mehr als vor zehn Jahren.

Auch die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die von Frauen geführt werden, ist gestiegen. Im Jahr 2023 liegt sie bei 7,3 %. Fühlen sich Bauernfamilien weniger sicher und erschöpfter als die Schweizer Bevölkerung, sind sie im Allgemeinen zufriedener mit ihrem aktuellen Leben.

ats/miro

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