„Wir sind in der Endphase“, erklärte Bundesrat Ignazio Cassis zu den Verhandlungen mit der EU vor seinem Treffen mit dem hochrangigen europäischen Beamten. „Dieser Besuch zeigt deutlich, dass wichtige Schritte unternommen wurden“, fügte er hinzu.
“So weit, ist es gut”. Allerdings gebe es „inhaltlich und verfahrensmäßig“ noch Diskussionsbedarf. Noch offen seien beispielsweise die Personenfreizügigkeit und die Bereitstellung einer Schutzklausel, sagte er.
„Stand der Dinge“
Das Treffen mit Herrn Sefcovic war keine Verhandlungsrunde. Der Austausch habe es vor allem ermöglicht, eine politische Bilanz der Verhandlungen zu ziehen, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am späten Abend mit.
MM. Cassis und Sefcovic stellten fest, dass die Verhandlungen in den meisten Bereichen des Pakets weit fortgeschritten seien. Sie besprachen die noch offenen Fragen und bekräftigten ihr Engagement für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen über ein ausgewogenes Lösungspaket, so das EDA weiter.
„Wenn die inhaltliche Qualität zufriedenstellend ist, besteht das Ziel darin, sie bis Ende des Jahres abzuschließen“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Chef des DFAE wiederholte am Nachmittag noch einmal: „Qualität vor Geschwindigkeit.“
Auf die Frage nach dem Betrag, der der EU für den Zusammenhalt gezahlt wird, sagte Bundesrat Cassis, dass die Geldfragen am Ende der Verhandlungen geklärt werden. Die Schweiz zahlt diesen Beitrag an die EU, um einen teilweisen Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu erhalten.
Begleitet wurde Ignazio Cassis vom Chefunterhändler Patric Franzen sowie den Staatssekretären Alexandre Fasel, Helene Budliger und Christine Schraner Burgener. Auch EU-Chefunterhändler Richard Szostak war anwesend. MM. Cassis und Sefcovic einigten sich darauf, in regelmäßigem Kontakt zu bleiben, um die Endphase der Verhandlungen genau zu verfolgen.
Nicht vor 2026 abstimmen
Konkrete Fortschritte gibt es seit dem Sommer insbesondere im Bereich europäischer Programme, wie etwa Horizon Europe. Schwierigere Diskussionen gab es hingegen bei der Personenfreizügigkeit.
Die Verhandlungen wurden im März in Brüssel von der Bundespräsidentin Viola Amherd und der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen eröffnet. Seitdem haben die Chefunterhändler mehr als 170 Verhandlungssitzungen abgehalten.
Sobald die Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz paraphiert sind, wird der Bundesrat das Dossier an das Parlament weiterleiten. Wenn er der Vereinbarung zustimmt, wird die Akte dem Volk vorgelegt. Eine Volksabstimmung wird frühestens im Herbst 2026 erwartet.
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